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Ich bin schon immer früher als kleines Kind am Bahnhof gestanden und habe alles angeschaut.
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Das hat mich schon immer fasziniert.
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Ich wollte schon von klein auf immer da sein, oben sein, die Verantwortung tragen und jetzt mache ich es auch.
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Am Anfang ist es mir zwar schwer gefallen,
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weil ich bin reingekommen und habe mir das Ganze irgendwie leichter vorgestellt.
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Aber man muss doch von Anfang an wirklich mitlernen und der Beruf muss einen interessieren.
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Weil wenn er dich nicht interessiert, dann kommst du nicht mit.
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Da lernst du einfach nicht oder da kriegst du nicht so viel mit im Unterricht.
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Und es ist ziemlich viel Theorieunterricht am Anfang und Prüfungen.
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Und da musst du einfach Vollgas mitlernen von Anfang an.
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Der Verantwortliche sitzt immer ganz vorne und das ist der, der fährt.
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Der hat die Verantwortung, dass der Zug sicher von A nach B kommt.
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Das ist auch schön, wenn du so etwas hast. Wenn du sagen kannst, ich habe da hinten 900 Leute
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und meine Herausforderung ist, die sicher dahin zu bringen.
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Wie bei einem Piloten ist das. Du machst den Start und den Stoppvorgang.
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Und das andere regelt alles die Maschine und du sitzt oben und passt auf das Ganze auf
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und greifst ein, wenn es nicht so funktioniert, wie es funktionieren sollte.
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Du hast normalerweise frei auf der Strecke und darfst mit Plangeschwindigkeit fahren.
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Dann sagt das Signal da vorne, das Fahrsignal,
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Achtung das nächste Signal zeigt an, du darfst nicht mit 40 km/h weiterfahren.
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Dann musst du das auch gleich quittieren, damit die Lok weiß, du hast es gesehen und du kannst eingreifen
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und du kannst schauen, dass beim nächsten Signal deine Geschwindigkeit hast.
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Wenn du das nicht machst, wenn du dann über den Magneten drüberfährst,
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dann hast du wieder eine Zwangsbremsung.
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Also sobald du einen Fehler machst, steht es.
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In Stresssituationen sollte man ruhig bleiben können. Das ist auch wichtig.
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Weil es kommen Momente, da wird es stressig und dann musst du einfach schauen, dass du ruhig bleibst.
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Dass du alles voll im Griff hast und dass du weißt, was du tust.
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Der Altersdurchschnitt der ÖBB ist ziemlich hoch.
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Das haben auch wir schon gehört.
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Dadurch werden auch ziemlich viele Lokführer gesucht
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und dass es eben ein sicherer Arbeitsplatz ist, weil er wird dir immer bleiben.
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Weil Züge werden noch lange fahren, schätze ich einmal.
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Aber es gibt auch schon viele Frauen, die fahren.
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Weil wenn es einer Frau genauso Spaß macht wie einen Mann
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und sie auch dieselben Fähigkeiten hat, kann sie genauso gut fahren.
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Ich war eher so ein Mädchen, was gerne mit Buben zu tun gehabt hat.
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Und so ist dann auch die Berufswahl auf Maschinenbautechnikerin gefallen.
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Mich stört das überhaupt nicht mit so vielen Männern zu arbeiten.
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Ich finde es cool sogar. Ich verstehe mich mit allen gut.
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Es passt einfach. Wir sind eine Truppe.
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Die Vorteile von den Buben oder den Männern, die sind sowieso da.
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Das kann man nicht verhindern. Aber ich nehme das mit Humor.
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Gesundheitlich muss man auf Zack sein.
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Zum Beispiel muss man gute Augen haben. Hören muss man ziemlich gut auch.
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Man muss bereit sein für den Schichtbetrieb.
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Man muss auch damit rechnen, dass man einmal auswärts schlafen muss.
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Fachsprache. So wie es in den Unterlagen drinnen steht, so muss man es auch sagen.
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Zum Beispiel wenn ich da jetzt etwas sagen darf. Hauptsignal mit Stellung Halt.
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Da kann man nicht sagen, das heißt Stopp oder so. Das heißt Halt, Hauptsignal Halt.
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Seitdem ich denken kann, will ich schon Lokführer werden.
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Das war immer schon so. Ich bin ein bisschen begeistert für die Eisenbahn.
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Da habe ich mir gedacht, bei der ÖBB als Anlagenbetriebstechniker, das ist ein interessanter Beruf.
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Das wurde mir am Anfang schon angeboten, dass ich da anschließend gleich die Lehre weitermachen kann.
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Da habe ich mir gedacht, das passt perfekt zusammen. Genau nennt sie sich Eisenbahntransporttechniker.
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Das ist spezialisiert auf den Lokführer. Also jetzt einmal genau auf den Verschublokführer.
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Dann zu dem Streckenlokführer gibt es dann eine eigene Ausbildung.
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Also jetzt nur einmal für den Verschublokführer mit Verschieber.
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Wir machen jetzt in der Ausbildung eine Type mit, die 2068. Das ist eine Dieselverschublok.
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Auf der dürfen wir dann fahren und wenn wir dann auf anderen Loks eingesetzt werden,
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dann müssen wir da auch diese Typenschulung machen.
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Wenn ich jetzt auf einer Lokomotive sitze und weiß, die hat 10.000 PS, das ist einfach auch faszinierend,
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dass ich mit einen kleinen Hebel, dann einen ganzen Zug steuere, der hunderte von Metern lang ist.
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Das ist wirklich Wahnsinn.
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Da gibt es jetzt nicht von Montag bis Freitag von 7 bis 16 Uhr.
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Das ist beim Lokführer ziemlich außergewöhnlich, sage ich jetzt einmal.
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Weil da kann es sein, dass man von Montag bis Sonntag arbeitet, egal ob Sonntag, Feiertag, egal was ist.
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Wenn die anderen zu Hause sind, man muss dann arbeiten, wenn man für den Dienst eingeteilt wird.
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Man hat keine fixen Anfangszeiten und Endzeiten.
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Sondern es kann sein, dass man um 2 Uhr am Nachmittag beginnt, dann bis um 6 Uhr am Abend arbeitet.
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Dann vielleicht eine Stunde Pause hat und dann wieder bis am Abend arbeitet.
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Oder in der Nacht zum Beispiel mit dem letzten Zug irgendwo rausfährt.
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Dort übernachtet man dann. Fährt dann mit dem Zug gleich weiter und hat einen normalen Arbeitstag.
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Personenzugfahrten, Güterzugfahrten, Verschubfahrten, je nachdem auf welcher Dienststelle man ist.
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Also für Abwechslung wird genug gesorgt.
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Wir befördern Menschen. Wir befördern Güter. Es ist ein großes Risiko auch dabei.
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Wir brauchen topmotivierte Menschen.
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Wir brauchen - und in unseren Planungen wissen wir das - im Jahr 2019, 2020, 2021 enorm viele Fachkräfte.