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Wellness ist für mich, wenn ich ganz ehrlich bin, sowieso schon dermaßen abgedroschen,
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weil es gibt heutzutage alles schon in Wellness.
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Ich weiß selber nicht mehr eigentlich, was Wellness wirklich ist.
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Deswegen bezeichne ich mich schon bald lieber als Gesundheitstrainer.
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Man muss schon ein bisschen ein Hintergrundwissen haben über die allgemeine Medizin.
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Das ist einmal wichtig, was das betrifft.
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Weil es gibt so viele Wochenendkurse, die sich raustellen
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und mit den Leuten schon wirklich in der Gymnastik arbeiten, was natürlich dann schief gehen kann auch.
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Berührungsängste darf man keine haben, weder Berührungsängste physisch oder körperlich.
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Man muss eigentlich immer sehr gut drauf sein.
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Man hat sicher, ich sage es einmal, so wie es bei mir ist,
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von 10 Tagen, wo vielleicht einer nicht so ist und muss man aber trotzdem das dann überspielen
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und immer freundlich sein, weil der Gast kann nichts dafür.
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Was ganz wichtig ist, man darf niemanden kopieren.
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Man muss einfach seinen eigenen Charakter rausbringen und das spricht die Leute dann gut an.
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Man muss einfach so sein, wie man ist.
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Gespielt darf da nichts werden, weil das merkt der Gast sofort.
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Ich habe vorher einen handwerklichen Beruf erlernt.
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Das heißt, ich habe Maschinenbautechniker gelernt
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und habe mich eigentlich dann mit 24, 25 Jahren noch einmal entschlossen komplett eine neue Richtung einzuschlagen.
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Ich bin dann in die medizinisch-technische Fachschule in Wien gegangen
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und haben Röntgenphysiotherapie und Labor- und Massageausbildung gemacht.
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Und habe mich immer mehr im ganzen Sportbereich eingearbeitet.
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Ausbildungen, die eine längere Zeit in Anspruch genommen haben,
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sind eigentlich zum Bespiel Spiraldynamik im Wasser.
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Dann habe ich sehr viel Chi Gong Ausbildungen gemacht und dann einfach nur sehr viel über Sport.
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Das heißt, wenn man die Ausbildung jetzt gemacht hat, es ist nie ein Ende.
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Es kommen immer wieder neue Sachen dazu. Es fallen wieder manche weg.
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Es ist ein ständiges Lernen, ein ständiges Dabeibleiben.
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Man muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen
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und das natürlich dann aufbauen, zum Beispiel einen Lauftreff zum Aufbauen. Es ist gar nicht so einfach.
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Es muss oft gar nicht so sein, dass mir das 100%ig auch so gefällt.
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Aber wenn ich so spüre, dass die Leute darauf reflektieren, dann sage ich, das hat jetzt hingehauen.
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Dann sage ich, es sind nicht nur zwei, drei Leute dabei,
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sondern es sind wirklich 15, 20, 25 Leute dabei und die sind voll motiviert.
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Dann weiß ich, es funktioniert und darauf kann man dann aufbauen.
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Ich glaube, das ist auch eine ziemlich wichtige Voraussetzung, wenn man so einen Beruf macht,
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dass man erstens gerne mit den Leuten arbeitet und auch, wie soll ich sagen,
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sie auch zum Lachen bringen kann.
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Den Leuten das richtig vorzuzeigen und auch noch dazu das Richtige zu sagen
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und eben auf Trab zu halten oder die Leute auch zu unterhalten auch.
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Das ist vielleicht eher das Anstrengendere, wie eigentlich dann die eigentliche Übungen, die ich vorzeige.
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Sehr groß ist einmal die Dankbarkeit der Leute.
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Erstens einmal wenn sie sich wohler fühlen und auch ein bisschen unterhalten werden.
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Weil wir sind in einem gewissen Maße auch Animateure genauso, wenn sie lachen können und so weiter.
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Und auch natürlich nebenbei mache ich für mich auch jede Menge.
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Das heißt, ich mache selber für mich Bewegung, werde dafür sogar bezahlt
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und das ist natürlich auch zusätzliche eine Motivation.
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Aber in erster Linie schon einfach die Freude mit Leuten zu turnen, zu arbeiten, zu informieren
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oder einfach gut zum Weiterhelfen.
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In dem Beruf kann man auf alle Fälle vergessen Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 16 Uhr arbeiten.
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Das gibt es nicht. Wochenende arbeiten wird 100%ig sein
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und bei gewissen Fitnessstudios kann natürlich auch sein, dass man oft bis 10 Uhr am Abend arbeiten muss.
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Das heißt, 40 Stunden in der Woche nur rein im Gesundheits- und Wellnessbereich arbeiten.
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Das ist eher nicht so oft der Fall.
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Das heißt, man braucht da eigentlich, als Gesundheitstrainer sollte man fast ein zweites Standbein schon haben.
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Das kann, wie gesagt, genauso ein Rezeptionist sein, kann genauso ein Kellner sein.
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Man kann das trotzdem dann in Kombination sehr gut gestalten, überhaupt bei uns.
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Was oft sehr benötigt wird, sind bei Kuranstalten, ganz normale Kuranstalten.
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Dann natürlich im ganzen Thermenbereich.
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Dann kann man natürlich sich selbständig auch machen. Ist aber nicht so leicht.
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Da ist vielleicht sogar besser, wenn man irgendwo zum Beispiel eine Anstellung hat
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und nebenbei dann seine privaten Stunden macht.
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Natürlich auch in ganz normalen Hotels.
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Es wird oft angeboten eine Outdoor Aktivität, ob das jetzt Nordic Walking ist, Moving Walking ist, Radtouren sind,
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was natürlich alles in dem Bereich reinfällt, Hotel, Therme, Kuranstalten.
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Wie gesagt, rein selbständig wird es dann nur mit der Ausbildung eher schwierig.
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Wenn man gerne Bewegung macht, ist es sicher ein toller Beruf.
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Das heißt, wenn ich eher mich schon schwer tue,
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dass ich einen Kilometer spazieren gehe und alles, bin ich sicher falsch.
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Ich muss einfach von Haus aus schon ein Bewegungsmensch sein.
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Ich muss von Haus aus schon das Gefühl haben,
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dass ich mich körperlich und nicht nur jetzt ein Jahr, fünf Jahre, sondern ein Leben lang gerne bewege.
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Schulisch ist sicher nicht das Problem, das zu machen.
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Man muss Freude an Bewegung haben, weil sonst geht da gar nichts.
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Und man muss natürlich Freude haben mit Leuten zu arbeiten. Das ist natürlich noch wichtiger.
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Es ist gar nicht wichtig, dass jemand jetzt schon Praxis haben muss,
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weil irgendwann fängt jeder an.
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Wenn man jungen Mitarbeitern nicht die Chance gibt auch zu lernen bzw. Praxis zu sammeln,
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dann würde er nie ein guter Wellnesstrainer werden, weil er wäre immer Anfänger.
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Das heißt aber nicht, dass jemand und diese Erfahrung haben wir schon gemacht,
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wenn jemand aus der Schule oder Ausbildung kommt,
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dass er deswegen ein schlechterer Trainer ist als einer, der schon 20 Jahre im Betrieb ist.
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Weil wenn jemand das Talent dafür hat und seine Fähigkeiten dazu hat und nutzt,
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dann kann er von Beginn an einen super Start hinlegen.