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Bei uns im Dorf oberhalb in den Bergen, da ist eine Hütte und die wurde jedes Jahr versorgt.
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Da waren wir als Kinder immer dabei.
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Von dort an war ich eigentlich immer interessiert an der Fliegerei, an den Hubschraubern.
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So war es eigentlich von klein auf schon immer ein Traum von mir Hubschrauber zu fliegen oder selber das mal zu machen.
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Schulisch habe ich nur die Volksschule, Hauptschule, Poly und dann habe ich eine Lehre gemacht als Maurer.
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Dann den Präsenzdienst beim Militär und dann habe ich angefangen als Flughelfer bei einer Hubschrauberfirma.
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Das habe ich dann zwei Jahre gemacht und dann habe ich mich entschieden den Hubschrauberpilotenschein zu machen.
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Dann ging es eigentlich los mit Anfang 20.
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Die Überstellung von Baustelle zu Baustelle ist ein Überflug. Das darf ich derzeit machen,
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um ein wenig Erfahrung zu sammeln, speziell mit den Anflügen auf den Baustellen.
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Das ist nicht immer leicht, weil sie teilweise keine großen Plätze haben zum Landen.
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Das lernt man eigentlich schon in der Ausbildung, dass man einfach über den Landplatz darüberfliegt
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und sich das kurz anschaut, ist er eben, ist er schräg, sind Hindernisse, wo sind die Hindernisse
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und wie fliege ich ihn am besten an, dass da alles quasi safe abläuft beim Anflug und beim Landen.
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Was auch gefährlich ist bei uns in der Fliegerei sind die Seile. Die sieht man sehr schlecht.
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So alte Seile, rostige Seile sind schwierig.
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Und dann was auch noch schwierig ist, wenn es das Gelände nicht gerade eben ist,
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wenn es ein wenig schief ist, dann wird es schon ein wenig spannend, sage ich einmal.
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Aber wenn man alles mit Ruhe macht, dann funktioniert das gut.
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Man sollte nicht überhastet das angehen, sondern alles überlegt.
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Man sollte quasi vor dem Helikopter sein, also man sollte schon vordenken,
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was könnte passieren, was sollte ich nicht machen.
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Am Morgen beim Preflight, da muss man die Maschine kontrollieren, ob alles passt,
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Ölstände, ob keine Risse sind, ob alles ok ist beim Hubschrauber.
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Dann muss man sich wettertechnisch vorbereiten.
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Man sollte wissen, wie das Wetter wird oder wie das Wetter ist.
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Ist Nebel, Regen, kommen Gewitter, Hagel, usw.?
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Dann das Fliegerische selber, der Wind, sage ich einmal, ist in der Höhe schon ein Faktor.
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Je nachdem probiert man den Hubschrauber zu landen und schauen, dass er nicht beschädigt wird durch den Hagel
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oder irgendwie dem Wetter auszuweichen, wenn es möglich ist.
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Man hat da eine Rücksprache mit dem Disponent im Büro.
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Der checkt die Wetterradars usw. und dadurch ist das natürlich auch vermeidbar.
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Am Anfang gibt man relativ viel Geld aus für die Ausbildung und dann ist aber noch nicht fix,
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bekomme ich was, bekomme ich einmal eine Stelle als Pilot.
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Das ist dann, sage ich einmal, das Schwierige oder das Ungewisse am Piloten, an der Fliegerei.
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Weil man nicht weiß, wo bekommt man was, bekommt man überhaupt was.
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Man gibt viel Geld aus für vielleicht nichts oder vielleicht hast du deinen Traumberuf dein Leben lang.
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Man sollte sich das schon gut überlegen, wenn man sich entscheidet Pilot zu werden.
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Man sollte sich gut erkundigen bei Hubschrauberfirmen, wie das abläuft,
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wie sind die Chancen, um einmal einzusteigen als Pilot in einer Firma.
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Es steckt auch viel Theorie dahinter.
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Speziell wie ich in Amerika war, war alles auf Englisch und mein Englisch war nicht das Beste.
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Da hatte ich viel zu tun, um das alles in meinen Kopf hineinzubekommen.
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Aber Anfang sieht man nur das Hubschrauber fliegen, fliegen, fliegen, fliegen
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und was dazugehört, der große Teil eigentlich ist die Theorie. Da ist relativ viel zu lernen.
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Wenn du Lawinen sprengen gehst, dann hast du einen dabei,
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der die Sprengprüfung hat, der Sprengbefugter ist.
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Man muss schon jedes Jahr Kurse machen, Weiterbildungen, Sicherheitsausbildungen.
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Es gibt eigentlich relativ viele Sparten in der Fliegerei.
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Als Fluglehrer kann man arbeiten oder Rundflüge machen, Tour Flights
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oder bei uns ist es mehr oder weniger Rettungsfliegerei in Österreich
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und die Transportfliegerei. Dann natürlich auch die Offshore Fliegerei
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auf die Plattformen hinausfliegen, auf die Ölplattformen, die Leute rauszubringen und wieder reinzuholen.
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Und so große Windparks in der Ostsee zum Beispiel. Da muss man die Leute für Wartungsarbeiten hinausfliegen.
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Dann muss man auch das EFA machen. Das ist die Instrumentfliegerei.
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Dass man so wie die Airlines quasi in die Wolken reinfliegen kann.
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Aber wie ich gesehen habe in Amerika, die Frauen können auch fliegen. An dem fehlt es nicht.
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Das war ein Katastropheneinsatz. Da sind wir die letzten 14 Tage im Bereich Rauris,
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ich glaube Alingergraben heißt der, Holz ausgeflogen.
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Da ist eine riesengroße Vermurung gewesen bei einem Unwetter.
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Da muss man natürlich aufpassen, wenn man das Holz aufhebt, dass da nicht irgendwas nachgibt
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oder irgendein Holz wieder runterkugelt und es ist auch immer eine Gefahr auch dabei.
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Gerade bei diesen Sachen ist irrsinnig zum Aufpassen.
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Man sollte da natürlich einen ganzen Tag konzentriert bei der Sache sein.
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Man fliegt da mit 60 bis 70 m Seillänge. Da fliegst du wirklich 7 Stunden,
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pro Stunde 30 Flüge Holz aus und gehst zwischendurch nur tanken, wenn du kurz am Boden bist,
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was sehr oft schon entspannend ist, wenn du auch nur drei Minuten tanken gehst.
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Wirklich, es ist einfach so. Also mir hilft das sehr viel, dass ich mit dem Tankwagen gefahren bin.
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Dass ich weiß, wo kommt ein Tankwagen, ein LkW hin, wie funktioniert das,
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wie schaut die Spritversorgung aus.
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Es hilft mir auch sehr viel, dass ich diese Lasten, die mir heute die anderen Leute und Einweiser,
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die sehr wichtig sind für uns, einhängen, dass ich die selber einmal zusammengeschnürt habe
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und selbst eingehängt habe. Ich weiß, was ich da untern dranhängen habe,
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weil ich es einfach jahrelang selber gemacht habe.
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Viele belächeln das, aber es ist einfach wichtig als Transportpilot oder als Pilot, der Außenlasten fliegt,
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dass man auch weiß, was unten vor sich geht.
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Aber was mir am meisten gefällt an der ganzen Sache, sei es jetzt im Rettungsbetrieb,
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wo man natürlich unmittelbar jetzt irgendwelchen Leuten hilft,
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aber man macht einfach nicht irgendwelche Kunststücke,
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sondern man arbeitet höchst produktiv mit den Geräten.
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Ich versorge zum Beispiel Vormittag Hütten. Am Nachmittag tue ich Seilziehen für irgendeinen Energiekonzern
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und am Abend mache ich noch irgendeine Mastmontage oder fliege irgendwo Leute hinauf.
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Die Abwechslung ist einfach bei uns das Schöne.
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Da darf man nicht nur in Österreich suchen, sondern da muss man wirklich flexibel sein
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und sagen weltweit, ist mir jetzt egal, ich gehe auf ein Thunfischboot und suche dort Thunfischschwärme
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oder Rundflüge auf Gran Canaria machen oder Newscopter fliegen in New York
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oder Bananen sprühen. Man muss wirklich flexibel sein,
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dann glaube ich schon, wenn man den Willen hat und nicht aufgibt,
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dass die Möglichkeit besteht, dort nach der Ausbildung Stunden zu sammeln.
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Jetzt müssen wir den Rettungshubschrauber rauslassen.
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Es gibt natürlich sehr viel von der Rettungsfliegerei über die Transportfliegerei bis in den Offshore Bereich
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oder auch VIP-Bereich. Es gibt sehr viele Leute, die privat einen Hubschrauber haben
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und diesen nutzen wie unsereiner ein Auto, bei denen auch natürlich Privatpiloten
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oder Berufspiloten, die den privaten Hubschrauber fliegen, angestellt sind.
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Die fliegen mit Hubschraubern, wo 20 Leute Platz haben, also richtig große Geräte.
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Für mich ist es eigentlich spannend, da in den Bergen Transportflüge und Rettung zu fliegen,
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weil es einfach meine Heimat ist und ich natürlich da auch dieses Gebiet sehr gut kenne,
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weil ich hier aufgewachsen bin. Das ist natürlich ein Sicherheitsfaktor auch für mich,
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weil ich kenne die meisten Seile rund um mich und die meisten Gefahren
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und weiß wo ich bin und wo ich hin muss.
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Natürlich ist es für uns Unternehmen fein, wenn man fertige Piloten bekommt.
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Aber es sind nicht so viele am Markt. Das heißt, man braucht aber zumindest eine Berufspilotenlizenz
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und dann ist es eine mehrjährige Ausbildung, die dauert 3 bis 5 Jahre,
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bis er dann bei uns als Einsatzpilot eingesetzt werden kann.
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Bei der Berufspilotenlizenz da hat man knapp unter 200 Stunden.
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Wir haben sehr viele Leute genommen mit der wenigen Erfahrung und haben sie dann aufgebaut,
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bis sie 1.000, 1.500 Stunden gehabt haben, dass sie dann die anderen Einsatzarten fliegen können.
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Das ist ein System, das sich auch schon seit Jahren in der Schweiz so bewährt hat,
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dass die Leute als Flughelfer tätig sind und den Job von der Pike auf lernen
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und dann noch weiter als Piloten herangebildet werden.
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Das Schwierigste sind die Außenlasttransporte.
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Die Flugrettung ist nicht der schwierigste Bereich für den Piloten selbst.
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Darum wollen wir eigentlich nur Leute, die in verschiedenen Sparten einsetzbar sind.
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Das ist auch so, dass es saisonale Schwankungen gibt.
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Dass im Sommer vermehrt Außenlasttransporte sind, natürlich auch Flugrettung.
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Im Winter ist dann aber fast ausschließlich Flugrettung und die anderen Flüge weniger.
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Das heißt, die Leute bei uns müssen dann alles können.
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Es ist unvermeidbar, dass es Tage gibt, wo man zum Beispiel in der Früh voller Tatendrang losstarten will
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und dann wird es aber kurzfristig aufgrund des Wetters abgesagt
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und umgekehrt gibt es dann wieder Tage, die sehr lang sind.
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Da ist eben Flexibilität und das Verständnis der Familie extrem wichtig.
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Uns ist eigentlich wichtig, dass die Leute für die Zukunft mehr und mehr aus der Umgebung sind,
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dass sie da nahe zu den Stützpunkten sind oder in dem Umfeld, wo sie zu fliegen haben, dass sie da leben.
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Man wird sehen, wie die Entwicklung geht. Aber insgesamt sehen wir für unser Unternehmen
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eine konstante Zunahme und auch für den gesamten Markt ein leichtes Wachstum.
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Im europäischen Raum zum Beispiel kann man überall arbeiten.
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Sobald sie natürlich außerhalb Europas gehen, werden sie immer Rechtsprüfungen
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und andere zusätzliche Befähigungen benötigen.
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Die Leute sollen auf alle Fälle schauen, dass sie Ausbildungen haben,
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egal ob das jetzt ein Lehrberuf ist, egal ob das mit Matura ist,
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einfach das, was man gerne macht, sonst auch noch gerne macht.
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Ein zweites Standbein zu haben, dass man jetzt nicht nur auf das angewiesen ist,
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im Hubschrauberbereich tätig zu sein, sondern wo man sich vielleicht zuerst Geld verdienen kann,
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dass man sich das leisten kann die Hubschrauberausbildung weiterzumachen.
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Es wird nicht jeder die Unterstützung von zu Hause haben.
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Man braucht auch immer ein bisschen die Rückzugsmöglichkeiten und die Alternative.