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Die Ressourcen werden immer weniger und da war schon ein Aspekt,
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wie geht man mit unseren Ressourcen um, eben mit dem Wasser auch,
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weil das wird auch immer weniger.
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Der Umweltgedanke war für mich der maßgeblich ausschlaggebende Punkt,
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wo ich gesagt habe, ich will so etwas machen, dass die Kinder sagen können,
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der Papa arbeitet in einem Umweltbetrieb.
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Es macht ein bisschen stolz auch, wenn du bei solchen Umweltsachen, Reinigungen,
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ob das Abwasser, Wasser, Müllentsorgung, also alles, was da zusammenhängt,
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solche Berufe finde ich super, alle, die dort etwas machen.
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Ich habe Mechaniker gelernt bei der Stadt Wien.
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Dass du die Kläranlage kennenlernst optimal, wie es in der Verfahrenstechnik funktioniert,
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habe ich dann weitergemacht den Klärwerter Facharbeiterkurs mit der Prüfung.
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Das war ein wichtiger Schritt für mich und es macht mir irrsinnig Spaß,
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weil jetzt kann ich durch die Anlage gehen und weiß anhand der Wasserqualität
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oder wenn dort ein Schwimmschlamm auftritt oder Blähschlamm, was ich machen muss,
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oder wen ich anrufen muss.
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Im Belebungsbecken wird das Ammonium, was das Giftige ist, und Phosphor und die ganzen Kohlenstoffe,
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die werden abgebaut. Das ist ein biologischer Prozess. Das ist nichts mit Chemie.
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Das machen alles Bakterien. Man glaubt es kaum. Winzige Bakterien, zig Milliarden.
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Und benötigen natürlich auch Sauerstoff.
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Wir haben überall 48.000 Teller als Lüfter in den Belegungsbecken, die wir steuern.
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Das ist auch sehr faszinierend.
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Die 40 ha nutze ich aus bei meinen Kontrollgängen.
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Im Nachklärbecken kommt schon das gereinigte Wasser eigentlich, fast gereinigt.
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Du hast noch ein bisschen Bodenschlamm und Schwimmschlamm,
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den wir herausfiltern noch einmal, wo wir die zwei Schnecken haben und den Trichter.
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Ansonsten ist im Nachklärbecken schon 98% geklärtes Wasser.
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Im Labor prüfe ich eben Zulauf, Ablauf. Da werden Proben genommen, wie viel Schlamm in den Becken ist
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und wie viel sich absetzt. Da messe ich auch die Trockensubstanz.
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Das sind so meine Hauptaufgaben, weil dort sind natürlich auch Chemiker.
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Mit dem Mantel darf ich auch spazierengehen.
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Das ist die Warte. Das ist unser Herzstück der Anlage.
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Die ganze Anlage wird von dort aus gesteuert. 24 Stunden ist die besetzt natürlich.
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Die Schaltzentrale wird von Werkmeistern bedient oben unser Herzstück.
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Diese Ausbildung kann jeder, der Interesse hat und sich weiterbilden will in die Richtung, natürlich auch machen.
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Die Wetterbedingungen, die wir jetzt haben, die Wetterkapriolen, wenn Unwetter kommen,
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die immer heftiger werden. Das ist wirklich eine starke Herausforderung.
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Für uns ist das dann wirklich sehr stressig, weil so viel Wasser zu uns kommt.
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Wir müssen meistens draußen arbeiten und da sind wir natürlich bei Hitze, bei Regen.
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Wir müssen bei jedem Wetter draußen sein, auch Minusgrade, wenn es -20 Grad.
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Wenn Störungen sind und es ist irgendwo ein Motor kaputt, müssen wir das reparieren
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oder die Störung beheben. Das bleibt uns nicht erspart.
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Wir haben Professionisten, die Elektriker sind, die Schlosser sind
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und jemand, der auf einer kleinen Kläranlage arbeitet, macht das fast alles alleine.
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Man arbeitet oft in engen Bereichen. Also Platzangst, Höhenangst solltest du nicht haben
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und ich sage, man muss ein bisschen einen Magen haben,
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auf Deutsch gesagt, du musst ein bisschen etwas aushalten.
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Ich glaube in der heutigen Zeit solche Umweltprojekte oder solche Umweltmaßnahmen,
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die man setzt, werden sehr stark angenommen von der Bevölkerung,
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weil jeder selber will, dass er noch in einem sauberen See baden kann
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oder ein sauberes Wasser hat zum Trinken.
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Das Bewusstsein ist schon stärker geworden in den letzten Jahren für solche Sachen, Gott sei Dank.
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Wenn die Lehre Elektrotechniker, Maschinentechniker oder Chemielabortechniker abgeschlossen ist,
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gibt es die Möglichkeit, eben eine Ausbildung im Bereich eines Klärfacharbeiters zu machen.
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Das ist in einem Zeitraum von insgesamt 3 Jahren, da gibt es hier eine 9-wöchige Ausbildung,
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die eben aufgegliedert ist in einen Grundkurs, in einen Elektrotechnikkurs, in einen Maschinenkurs
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und dann im Bereich auch der Labortechnik.
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Dadurch dass der Klärbetrieb auch 24 Stunden rund um die Uhr funktionieren muss,
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haben wir einen Schichtbetrieb.
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Wir steuern unseren Klärprozess so, dass die entsprechenden Gasentwicklungen,
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wie man so langläufig sagt, eben nicht entstehen können.
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Der Geruchspegel ist viel niedriger als er in den Köpfen der einzelnen drinnen ist.
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Im Moment ist es so, dass wir auch zum Beispiel in der Elektrotechnik einen weiblichen Lehrling haben.
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Im Bereich Labortechnik haben wir jedes Jahr von zwei Lehrlingen ist einer immer weiblich.
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Zukünftig wird es sicher eine Vielzahl an neuen Berufen geben auch im Bereich der Klärfacharbeiter,
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weil eben der Umweltgedanke immer stärker in den Vordergrund tritt.
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Man sieht das auch an unserem Projekt EOS,
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wo wir den Klärschlamm nutzen wollen, um Energie zu erzeugen.
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Alleine da wird es eine Vielzahl an neuen Tätigkeiten geben.