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Zum größten Teil geht es eigentlich um die Oberfläche,
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die Gestaltung der Oberfläche, die Analyse der Oberfläche,
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rauszufinden, was war original, was ist passiert damit, was gibt es noch.
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Man fotografiert alles. Man beschreibt. Man vermisst die Objekte.
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Dokumentiert die Arbeit auch, was man macht, mit welchen Methoden man herangeht,
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wie die Oberfläche sich verändert oder verändern kann. Das wird dokumentiert
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schriftlich und fotografisch, teilweise auch durch Analysen untermauert.
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Dann Schritte setzen. Reinigen ist ein großes Thema. Konservieren, wie erhalte ich etwas,
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was muss ich abnehmen, was kann ich belassen.
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Im Gespräch mit dem Denkmalamt sehr wichtig auch. Im Zuge der Arbeit können sich neue Fragen ergeben.
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Ich muss dann immer reagieren auf das, was mir dann das Objekt zeigt.
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Es ist an sich auch ein bisschen eine künstlerische Herausforderung, nicht nur technisch und bürokratisch.
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Aber man muss ein bisschen so eine Liebe zu Objekten haben, zu Kulturgut
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oder auch zum Handwerk in der Richtung.
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Ich habe eine HTL gemacht, eine Fachschule für Elektronik und Nachrichtentechnik
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und als Facharbeiter abgeschlossen und habe dann in dem Beruf acht Jahre gearbeitet
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so als Servicetechniker. Dann habe ich damit aufgehört, weil ich etwas anderes wollte.
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Auch schon in der HTL haben wir Metallbearbeitung gehabt und das hat mich immer fasziniert.
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Über das Museum bin ich dann zum Restaurieren gekommen.
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Wie damals angefangen habe zu studieren, war ich seit langem der erste Mann wieder dort.
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Und dann habe ich gefragt, warum eigentlich nicht mehr Männer sind.
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Wenn man die Ausbildung macht als Restaurator, kann man selbständig sein.
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Man kann ins Denkmalamt gehen. Man kann in Museen gehen.
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Einfach in die Ateliers gehen und schauen und fragen
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und einmal vielleicht eine Woche oder ein paar Tage bekommt man immer eine Möglichkeit
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und dann sieht man, ob einem das gefällt. Man muss es sehen.
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Man muss das auch spüren, ob man das aushält.
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Wir arbeiten immer auch mit Professionisten zusammen.
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Also zum Beispiel der Sigi Steiner ist ein Schmied und Schlosser in der Denkmalpflege
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und deckt mehr oder weniger die konstruktive handwerkliche Tätigkeit ab, die ich nicht machen kann.
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Ich bin kein Schmied. So kann man sich eigentlich sehr gut ergänzen, finde ich.
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Das ist die ideale Partnerschaft, sagen wir einmal so.
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Das haben wir mit Schlossern, aber auch mit Steinrestauratoren oder Bildhauern.
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Ich bin gelernter Schmied. Ich habe in meinem elterlichen Betrieb die Lehre gemacht,
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Gesellenprüfung gemacht, dann auswärts Praxisjahre und dann die Meisterprüfung gemacht.
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Ich habe den Betrieb dann von meinem Vater übernommen. Es ist ein uralt eingesessener Schmiedebetrieb.
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Selbstverständlich haben wir eine wichtige Aufgabe in der Restaurierung,
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das alte historische Eisenwerk zu erhalten, fachgerecht zu schützen, zu ergänzen.
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Funktionen wieder instand zu setzen, um auch der Nachwelt diese wundervollen Eisenwerke zu erhalten.
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Aber wir sind keine Schmiede, die dann bei einem Mittelalterfest
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zwischen den Gauklern und den Feuerschluckern Funken sprühen lassen. Das lehne ich ab.
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Wichtig ist die gute Zusammenarbeit mit den akademischen Restauratoren.
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Die akademischen Restauratoren sind jene Menschen, die das studiert haben.
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Die die Befundungen machen. Die überwiegend auch die Oberflächen der Metallarbeiten machen
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und unser Aufgabengebiet ist unser Handwerk. Wir sind ständig in Kooperation.
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Wir machen die Demontagen, die Montagen, Ausbläuen, Einbläuen historischer Eisengitterwerke.
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Wir machen vor allem auch viele Reparaturen bei einem Tor zum Beispiel,
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dass die Bänder und die Angel wieder in Funktion sind.
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Ein Schloss wieder in Funktion gesetzt wird. Ein Schlüssel, der vielleicht fehlt, nachgeschmiedet wird.
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Das ist so unser Kernbereich.
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Also nicht nur die Faszination ist wichtig, sondern auch das Durchhaltevermögen,
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dass man dann wirklich sich mit dem Thema auseinandersetzt
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und diese Schmiedetechniken brauchen viele Jahre, bis man sie dann wirklich beherrscht.
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Man lernt natürlich nie aus.