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Also es verraten alle Bewegungen irgendwas. Man lernt, das irgendwann ein bisschen zu deuten.
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Aber es sagt das Gangbild was und genauso im Wasser. Man sieht Bewegungen im Wasser auch.
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Aber der Unterschied zur Therapie am Land ist, dass ich mir nicht alles so genau anschauen kann,
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weil die Patienten ins Wasser kommen und man startet direkt mit den Übungen.
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Aber man kann das Wasser nutzen. Also dann mache ich nicht die gleichen Sachen wie an Land,
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sondern mache Sachen, wo mir das Wasser von Vorteil ist.
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Ich habe einen ganz normalen Gymnasiumabschluss
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und im Jahr danach habe ich mir quasi Auszeit genommen
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und bin in dem Jahr draufgekommen, dass ich Physiotherapie studieren will.
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Ich habe eine Ausbildung auf der Fachhochschule gemacht. Es ist ein Bachelorabschluss.
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Man muss auf jeden Fall damit rechnen, dass sehr, sehr viel zu lernen ist.
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Also das ist trotzdem aber nur die Basis. Also darüber muss man sich im Klaren sein.
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Womit man auch rechnen muss ist, dass man einfach selber viel untereinander untersuchen muss.
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Also das sind einfach gewisse Dinge, die gerade in den ersten Semestern viel vorkommen.
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Was ich auch spannend finde, wenn man jetzt ins Medizinische geht,
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man ist im Prinzip wie ein Detektiv auf der Suche nach der Ursache.
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Das ist das, was es eigentlich immer spannend bleiben lässt.
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Noch einen Vorteil für mich finde ich auch, man lernt nie aus.
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Also man lernt den Beruf, aber es gibt immer Weiterbildungen.
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Es gibt immer Möglichkeiten, wie man quasi noch kompetenter in einem Fachbereich werden kann.
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Das finde ich irrsinnig spannend.
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Noch ein super Grund für mich ist, dass ich einfach nicht lange sitzen muss.
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Also so PC-Arbeit wäre für mich gar nichts. Man macht sehr viele verschiedene Sachen.
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Ich bin jetzt nicht nur in der Therapie an einem Patienten. Ich kann Gruppen machen.
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Ich kann Vorträge machen. Ich bin in der Wassergymnastik.
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Hier geht es hauptsächlich um orthopädische Patienten, um Erkrankungen am Stützapparat.
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Ganz viele Rückenbeschwerden, Halswirbelsäulenbeschwerden, das sind so die Klassiker,
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die man hier sieht. Aber das ist nur ein Ausschnitt von der Physiotherapie.
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Es geht von der Behandlung von Wachkomapatienten bis zur Pädiatrie.
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Das ist ein irrsinnig weites Spektrum über alle medizinischen Bereiche fast
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und deshalb ist es sehr unterschiedlich, wie man arbeitet.
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Ganz klassisch viele Leute denken, es ist eher eine Sportphysiotherapie, arbeiten mit Sportlern.
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Das ist aber nur ein relativ kleiner Teil.
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Was viel mehr kommt ist, dass man eher im geriatrischen Bereich arbeitet.
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Das wäre eine Möglichkeit und dann noch verschiedene medizinische Felder.
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Also es würde genauso gut Gynäkologie funktionieren wie Neurologie zum Beispiel.
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Aber es macht jetzt nicht Sinn alles auf einmal zu machen.
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Immer spannend ist es, einen Patienten relativ lange zu haben.
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Also wenn man dann diese Fortschritte so schön verfolgen kann.
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Als Physiotherapeut kann man das meiste machen, was ein Masseur macht.
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Je nach Fortbildung kann man unterschiedliche Sachen dazulernen sozusagen.
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Massage ist eher passiv und Physiotherapie geht auch stark ins Aktive.
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Es kommt darauf an, was man dann macht. Aber ein großer Teil davon ist aktiv
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bzw. verschiedene Mobilisationen und so weiter
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oder Manualtherapie kommt in der Massage jetzt auch nicht so vor wie in der Physiotherapie.
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Ich muss meinen eigenen Körper kennen und den von anderen auch besser einschätzen können.
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Also was kann ich machen, welche Positionen nehme ich ein,
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welche Positionen kann ich dem Patienten einnehmen lassen, welche Übungen passen zu wem.
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Also sind alles Dinge, die ich jetzt in Richtung Körpergefühl machen würde.
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Man sollte einfach sehr offen sein, gut mit Leuten umgehen können.
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Also eine gute Verbindung zu den Leuten herstellen können
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und vor allem auch sehr interessiert am Beruf an sich.
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Also dass man nicht irgendwann auf einem Level stecken bleibt,
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sondern dass man wirklich versucht mehr rauszuholen.
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Ich finde, man kann alle Geräte aus der Physiotherapie gut verwenden.
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Die Frage ist, wie praktikabel das für den Alltag für den Patienten ist.
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Ich finde es persönlich meistens leichter, wenn ich Dinge so anleite,
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dass die Patienten das zu Hause gut machen können.
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Wenn man sich primär jetzt für Medizin vielleicht auch eher im sportlichen Bereich interessiert,
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dass man einmal reinschnuppert und dann erst sagt, das ist es oder das ist es nicht.
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Also eigentlich sind die Jobaussichten für Physiotherapeuten recht gut.
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Das Schwierige ist einfach in die Ausbildung reinzukommen.
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Wenn man dann drinnen ist, dann hat man auch nachher in Österreich relative gute Jobchancen.
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Man wird als Physiotherapeut hier nicht so leicht arbeitslos.