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Der Mechatroniker hat viele Bereiche.
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Das geht vom Stahlbau weg, das heißt Metallverarbeitung wie Feilen, Fräsen, Drehen bis hin zum elektrischen Teil.
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Vom Löten, Verdrahten, wo du mit den Kabeln arbeitest bis hin zum SPS-Programmieren.
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Das sind speicherprogrammierbare Steuerungen, wo man ein Programm schreibt
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und dann brauchst du nur ganz wenig Verdrahten. Die SPS steuert das dann sozusagen, dass die Maschine fährt.
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Man muss sehr genau sein. Das ist generell in technischen Berufen.
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Es wird auf Hundertstel-, Tausendstelmillimeter gearbeitet, eben auf Mikrometer.
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Wenn man mit sehr genauen Messmitteln arbeitet, muss man schauen, dass das genau gefertigt wird, was man macht.
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Eine Genauigkeit ist schon eine Fähigkeit, die Voraussetzung ist für so einen Beruf.
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Es gibt verschiedene Toleranzen. Zum Beispiel bei dem einen Werkstück ist das ±1 Millimeter.
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Dann darf das Maß bis zu 1 Millimeter ins Plus oder ins Minus abweichen.
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Bei manchen geht es auf fünf Hundertstel. Da darf es nur minimal abweichen.
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Bei Motoren ist die Genauigkeit verdammt wichtig, weil sonst rennt die Sache einfach nicht.
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Nach jedem Arbeitstag wird er Arbeitsplatz zusammengeräumt,
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weil wer will schon gerne auf einem Arbeitsplatz arbeiten, wo alles herumliegt, wo Müll ist.
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Wir haben ein eigenes Entsorgungscenter in der Firma, wo das Ganze rübergebracht wird und angemessen entsorgt.
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Ich finde es zum Beispiel gut, wenn man ewig an etwas arbeitet, irgendetwas verdrahtet zum Beispiel einen großen Schaltschrank,
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und dann ist man vielleicht eine Woche beschäftigt und dann kommt der Moment,
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wo man es einschaltet und es funktioniert einfach alles.
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Das ist einfach ein Erfolgserlebnis. Da denkst du dir dann, das habe ich gut gemacht.
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Da kann man dann stolz auf sich sein.
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Ich vermute, dass in der Mechatronik sicher mehr Leute gebraucht werden,
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weil die Technik strebt eben in Richtung Robotik, dass es alles automatisiert wird, dass es von selber rennt.
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Ohne Menschen kann die Automatisierung nicht fortschreiten, weil es trotzdem Wartung braucht.
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Es muss etwas weiterentwickelt werden. Die Technik steht nicht. Es ist ein laufender Prozess.
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Ich bin zuerst 4 Jahre in die Volksschule gegangen, dann 4 Jahre Hauptschule.
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Habe auf die HTL gewechselt. Habe dort das erste Jahr positiv abgeschlossen
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und das zweite Jahr ist es mir nicht mehr so gut gegangen. Die Motivation hat gefehlt.
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Wir haben einen Tag in der Woche immer Werkstätte gehabt und da war ich mit Elan dabei
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und im Theorieunterricht nicht mehr so stark und dann sind die Noten abgestürzt.
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Da habe ich gemerkt, ich mag etwas Technisches machen, darum bin ich ja auf die HTL gegangen.
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Dann habe ich eine Lehre gestartet da.
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Das Wichtige ist die Lehrabschlussprüfung. Die habe ich bald.
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Nach der Lehrabschlussprüfung ist mein Ziel, dass ich die Matura fertig mache.
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Danach sieht man, was mich dann interessiert. Unsere Firma bietet eben Lehre mit Matura.
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Das heißt, jedem Lehrling wird im ersten Lehrjahr angeboten, dass er in die Matura einsteigt.
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Wir fangen mit dem Modul Englisch an. Haben einen Teil der Trainingsstunden sogar in der Arbeitszeit gemacht.
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Und haben dann am Ende vom ersten Lehrjahr die Prüfung gehabt.
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Wenn man die positiv abschließt, vielleicht sogar noch einer von den Besseren ist,
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dann werden einem sogar noch Möglichkeiten von einem Auslandspraktikum geboten.
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Ich war einer von den Besten von der Englisch-Matura und werde nächste Woche zwei Wochen nach Finnland fliegen.
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Eine Firma von uns und wir werden dort zwei Wochen mitarbeiten
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und werden sich das anschauen, wie das dort abrennt. Da freue ich mich schon.
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Ich war nie so auf der Basis wie andere Mädchen.
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Also ich war nie daran interessiert, dass ich im Büro sitze oder sonst irgendwas.
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Es hat mich begeistert. Ich habe dann auch gleich mit der Robotik und mit dem Programmieren gemacht.
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Das hat mich schon interessiert.
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Dann haben wir uns die ganzen einzelnen Fachbereiche angeschaut.
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Und dann haben wir uns die Rotax angeschaut, dann war es schon klar.
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Das Einzige, was mir aufgefallen ist, dass die Leute freundlich waren von Anfang an
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und nicht auf die Art wie ‚Machst du es halt‘,
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sondern ‚Das machen wir jetzt‘ und einfach so, wie wenn man gleich dazugehört.
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Im gesamten ersten Lehrjahr ist es so, man fängt mit dem Feilen an. Dann feilt man drei Monate zirka.
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Dann geht es weiter, dass man die Grundkurse macht, wie Schleifen, Drehen und Fräsen.
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Dann geht es weiter zu den CNC-Maschinen. Da macht man eben eigene Projekte.
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Zum Beispiel das Pleuel oder die Kurbelwangen. Da muss man eben selber nachdenken
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und schauen, wie man die am besten fertigen kann und am schnellsten fertigen kann.
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Und wie sie eben am schönsten werden beziehungsweise am gebrauchtbarsten werden.
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Jedes Werkstück, das wir machen, ist am Ende vom ersten Lehrjahr, wenn dann alles zusammengebaut,
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ist es der Lehrlingsmotor und das ist schon klasse, wenn man dann sieht, was man gemacht hat.
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Da kann man dann stolz auf sich sein.
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Dann geht es weiter ab dem ersten Lehrjahr, dass man in die Abteilungen rauskommt.
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Alle drei, vier Wochen wird gewechselt, dass man wirklich alles sieht.
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Bei uns machen wir viele Kurse, angefangen von Informatik, Hydraulik und dann gehen wir in die Schlosserei,
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dass wir eben das auch kennenlernen. Da ist eigentlich alles, was man sich vorstellen kann.
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Man muss sich auf die Füße stellen können, weil sonst kommt man zu nichts.
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Weil die meisten denken, eine Frau, die kann das nicht
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und dann muss du sagen können, ich will das aber machen, weil sonst wird das nichts.
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Man muss sich durchsetzen können.
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Man muss bei der Männerdomäne ein wenig Anspruch darauf haben.
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Wenn es einen interessiert, dann sollte man es machen, auch wenn man vielleicht Angst davor hat,
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weil so viele Männer hier drinnen sind oder andere Sachen.
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Man muss anpacken auch können und das sind so Sachen, wo die meisten Angst haben.
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Aber das ist schaffbar auf jeden Fall. Und einfach machen.
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Der Mechatroniker hat ein extrem breites Wissen, weil der hat die mechanische Seite und die Elektroseite und die Informatik dabei.
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Das ist super an der Mechatronik.
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Ich glaube, es ist sehr zeitgerecht, weil es verändert sich gerade das Bild der Welt.
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Wir als Rotax sehen es ganz klar bei den Motoren, dass sich die Schrauben mehr reduzieren und die Kabel mehr werden.
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Ich glaube, das ist das Indiz, dass wir Mechatroniker vermehrt brauchen werden.
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Wir beschäftigen uns ausschließlich mit Motoren.
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Wir entwickeln sie und produzieren sie von der Idee bis zum fertigen Produkt.
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Wir haben für jeden Untergrund das richtige Fahrzeug.
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Wir leben von der Innovation, von der Kreativität. Leidenschaft zum Produkt ist ganz wichtig.
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Es ist klar, dass man heute ohne technisches Verständnis keinen technischen Beruf lernen kann
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und dass man einen gewissen Teil an Mathematik braucht, wenn man Technik lernt. Das ist eben so.
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Wir wissen sehr wohl, dass man auch mit einer schlechteren Schulnote Leistungen bringen kann.
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Es oft ganz andere Gründe gibt, warum Noten nicht so gut sind wie das Können.
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Aber durch die Leidenschaft kann extrem viel bewegt werden.
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Man muss erfolgsorientiert sein. Wir wollen gemeinsam etwas schaffen und das Gemeinsam steht im Vordergrund.
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Wir sind vom ersten Tag an auf Teamarbeit. Wir sind ausgebildet Richtung Teamarbeit.
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Wir lernen, wie mit Problemen umgegangen wird. Wir machen Seminare, die mit Multi-Kulti zu tun haben.
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Das heißt, wir stellen uns auch extrem der Problematik in der Welt.
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Wir haben sehr wenige Probleme. Wir machen sogar Arbeitstandems mit verschiedenen Kulturen.
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Unser Ziel ist, dass wir voneinander etwas lernen, was wir der Lehre Plus nennen und diese ganze soziale Kompetenz.
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Da gibt es ein Programm, das man mitmacht. Die Lehrzeit dauert, wenn man Sondermodule dazu macht, 4 Jahre.
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Die ersten 2 Jahre geht jeder in dieselbe Ausbildung.
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Ob du jetzt den Mechatroniker machst zum Thema Fertigungstechnik oder Automatisierungstechnik
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oder Medizintechnik oder attraktive Antriebstechnologie, die ersten 2 Jahre ist immer dieselbe Ausbildung.
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Dann geht man getrennte Wege und hat den großen Vorteil,
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dass ich immer switchen kann ein bisschen, wenn ich jetzt sage, ich möchte mich verändern.
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Ich komme drauf, dass ich woanders Stärken habe, dass ich mich weiterentwickeln kann.
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Es ist eine ständige Weiterbildung bei uns vorhanden.
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Die Lehre plus Matura ist die Chance, denn dadurch ist die Lehre durchgängig geworden.
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Das heißt, du kannst von der Lehre jedes Studium machen.
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Sie haben heute die wunderbare Chance, die Jugendlichen, dass sie Schnupperlehren machen,
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dass sie in Unternehmen gehen, dass sie sich etwas anschauen, was angreifen. Es gibt viel Material.
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Also ausprobieren und dann ist es sicher das Richtige.