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Ich bin Hörgeräteakustikerin und habe das über den zweiten Bildungsweg über eine Stiftung gemacht.
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Ich wollte immer Kundenkontakt und andererseits nichts eintöniges.
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Das verkörpert dieser Beruf komplett. Es ist jeder Mensch individuell unterschiedlich.
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Man hat sehr viel Selbstverantwortung, was man dem Kunden anpasst, welches Problem er hat.
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Man lernt den Kunden wirklich sehr genau kennen. Das macht wahnsinnigen Spaß.
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Dazu ist es noch so, dass der technische Teil auch sehr interessant ist,
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weil die Technik geht immer weiter, wie wir wissen.
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Das ist bei den Hörgeräten genau das Gleiche.
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Die Ausbildung ist im OHI in Wien. Das heißt Optik-Hörgeräte Institut.
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Das ist jetzt ganz neu.
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Das heißt, man kann es im Grunde über einen kürzeren Weg,
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wenn man schon eine berufliche Ausbildung davor gemacht hat, dort absolvieren.
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Man hat dreimal zwei Wochenkurse und nebenbei ist man komplett im Berufsleben.
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Wenn der Kunde das erste Mal zu mir kommt, beginnt der ganze Arbeitsprozess.
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Man lernt den Kunden persönlich kennen.
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Dann sucht man für ihn die richtigen Geräte aus oder je nachdem, welches Anliegen er hat, was er braucht.
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Grundsätzlich beginnt es mit der direkten Hörmessung beim Kunden.
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Dann macht man Abformungen von den Ohren.
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Das heißt, es wird geschaut, wie ist der Gehörgang, wie viel Platz habe ich,
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wie ist der Hörverlust und anhand davon wird dann das Hörgerät ausgesucht.
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Dann ist es wirklich so, dass er vor allem in der Anfangszeit wöchentlich vorbeikommt und dass schleift dann aus,
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wenn er fertig ist, abgeschlossen sozusagen, dann alle vier Monate, alle halbe Jahre, dass er einmal vorbeikommt
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Das Schönste an meinem Beruf ist, wenn der Kunde wirklich glücklich von hier weg geht.
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Wenn man gemerkt hat, man hat ihm wirklich geholfen, weil eine Hörbeeinträchtigung wirkt sich aufs ganze Leben aus.
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Die Leute ziehen sich oft zurück, merken das zuerst oft gar nicht.
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Das ist sehr schön, wenn man ihnen helfen kann.
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Natürlich muss man auch bereit sein am Kunden selber zu arbeiten.
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Man schaut ihm ins Ohr oder es darf einem nicht grausen vor Ohrenschmalz oder sonstigem, weil das gehört zum Beruf dazu.
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Fingerfertigkeit ist auch ganz wichtig, weil man die Otoplastiken zum Beispiel im Grunde vor allem in der Ausbildung selber machen muss.
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Die muss man selber fertigen, weil das gehört zum Berufsbild auch dazu, dass man sich auskennt.
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Ich überlege mir zum Beispiel den Meister noch zu machen.
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Man muss zwar noch einmal in die Schule, noch einmal zum Kurs, aber es ist dann eine Steigerung.
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Man lernt alles noch viel genauer.
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Das ist schon etwas, was man sich wirklich überlegen kann, ob man nicht den Meister macht.
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Die Berufe, die wir heute in den Geschäften suchen im Foto- und Handybereich ist es primär der Foto- und Multimediakaufmann.
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Da haben wir aber auch beispielsweise Einzelhandelskaufleute, die den Schwerpunkt Telekommunikation gewählt haben.
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Im Bereich Optiker klassischerweise der Augenoptiker als ausgebildeter Beruf
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und im Hörgerätebereich der Hörgeräteakustiker.
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Es ist speziell im Bereich Foto und Handy nicht zwingend erforderlich,
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dass man den Lehrberuf als Grundvoraussetzung hat, um bei uns arbeiten zu können.
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Das heißt, wir haben Qualifizierungsprogramme, um sozusagen jemanden erfolgreich an den Verkauf heranführen zu können
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dass die Leute das Interesse und die Neugier für den Beruf selber mitbringen.
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Im Optik- und im Hörgerätebereich, wo es sehr spezifisch ist, weil es sind zwei Berufe,
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die aus dem medizintechnischen Bereich kommen, gibt es neben der klassischen Lehre für die beiden Berufe
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auch die Möglichkeit den Beruf am zweiten Bildungsweg zu lernen.
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Das sind zwei Fachberaterausbildungen, die wir da anbieten.
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Aufbauend dann weiterführend auch eine Lehre am zweiten Bildungsweg,
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die im Vergleich zur klassischen Lehre über die halbe Lehrzeit geht
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und dann mit dem Gesellenabschluss beendet wird.
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Im Hörakustikbereich geht es dann ein Stück weiter.
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Da ist neben der klassischen Gesellenausbildung auch notwendig Meister zu fördern im Haus.
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Das haben wir im Optikbereich auch, dass die, die heute den Weg der Spezialisierung gehen,
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vom Gesellen dann auch die Qualifizierung haben diesen Meister zu machen.
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Bei Hartlauer gibt es die Hartlauer Akademie und das schon seit 20 Jahren kann man sagen,
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wo wir versuchen auf der einen Seite, es während der Ausbildung zu nutzen, um dort Mitarbeiter auszubilden
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und sie parallel zu Lehrberufen in der Hartlauer Akademie zu begleiten, aber vor allem auch die Weiterbildung anbieten.
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Wenn ich eine Hartlauer Akademie mache, dann muss das für Hartlauer anders sein, wie das, was ich erlebt habe in der Schule.
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Das habe ich versucht umzusetzen, weil ich glaube, dass es wirklich wichtig ist,
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dass man ein tolles Umfeld und eine schöne Atmosphäre hat, wenn man sich weiterbilden will.
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Ich glaube, man kann im Leben nur dann erfolgreich sein, wenn man einen Beruf findet, der einem wirklich Spaß macht.
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Das heißt, es ist erlaubt Spaß zu haben aus meiner Sicht.
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Es ist sogar ein notwendiges Muss, damit man erfolgreich ist, dass man was tut, was einem grundsätzlich Spaß macht.
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Da sehe ich, dass viele glauben, arbeiten kann keinen Spaß machen und dann sucht man sich ein Hobby, das Spaß macht.
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Da wäre es oft gescheiter, wenn man in diesem Hobby seinen Beruf sucht und dann erfolgreich wird.
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Das ist heute nicht mehr nur Handel.
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Wir setzen ganz stark auf das Thema Beratung und auch auf das Thema Dienstleistung.
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Dementsprechend ist es für mich sehr wichtig, dass man bereit ist, Beratung zu erlenen.
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Viele glauben, verkaufen heißt, Fachwissen erzählen.
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Das alleine ist es nicht, sondern es ist vor allem das Fragen, das wirklich Eingehen auf den Kunden,
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herauszufinden, was der Kunde wirklich benötigt und dann dieses Produkt zu empfehlen
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Dafür muss man gerne mit Menschen umgehen.
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Es gibt aus meiner Erfahrung Typen, die lieber im Hintergrund arbeiten.
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Es gibt Leute, die schon sehr gerne unmittelbaren permanenten Kontakt mit Menschen haben.
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Das ist eine Voraussetzung im Verkauf. Man darf keine Angst haben vorm Kunden.
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Verkauf ist für mich eine der schönsten Berufe, die man sich vorstellen kann, weil man unheimliche Abwechslung hat.
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Man muss aber auch bereit sein, sich permanent weiterzuentwickeln,
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weil die Produkte bei Hartlauer ändern sich auf der einen Seite,
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aber auch die Bedürfnisse der Kunden ändern sich und die Menschen ändern sich auch ständig.
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Insofern darf man ein schauspielerisches Talent mitbringen, weil man muss auch,
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wenn man einmal nicht gut aufgelegt ist, trotzdem mit einem Kunden wertschätzend und freundlich umgehen können.
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Man hat sich blitzartig einzustellen auf die jeweilige Situation.
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Ich kenne eigentlich keinen zweiten Beruf, wo man so schnell sozusagen jonglieren muss
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und sich so schnell anpassen muss an die jeweilige Situation wie im Verkauf.