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In der Notfallambulanz haben wir es täglich mit sehr vielen Patienten zu tun, die unterschiedlichste Beschwerdebilder haben.
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Das fängt an beim grippalen Infekt, über Lungenentzündungen, bis hin zum lebensbedrohlichen Herzinfarkt.
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Deswegen braucht es ein System, um die Dringlichkeit einzuschätzen.
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Das finden wir im Manchester-Triage-System.
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Es ist eine Ersteinschätzung und legt die Dringlichkeit fest, wie schnell ein Patient zum ersten Arztkontakt kommen muss.
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Man muss die Fähigkeit haben in dem Beruf schnell umschalten zu können von der Routinearbeit
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zu einem akuten Notfall zum Beispiel hinzuzukommen.
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Man weiß nicht, welcher Patient mit welchen Beschwerden im nächsten Moment bei der Tür hereinkommt.
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Man sollte auf keinen Fall Berührungsängste haben.
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Man hat teilweise sehr engen Kontakt mit Patienten wie auch Angehörigen.
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Man sollte auf jeden Fall die Arbeit mit Menschen gern machen. Das ist generell im Pflegeberuf so.
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Neben Dankbarkeit erfährt man aber auch teilweise Unverständnis und Aggression.
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Das gehört zu diesem Beruf in der Notfallambulanz dazu, mit dem muss man umgehen können.
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In der Notfallambulanz liegt die Haupttätigkeit einerseits in der Betreuung und Unterstützung der ambulanten Patienten
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und in der Diagnostik und Therapie.
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Dazu gehört Blutabnahme, EKG schreiben, nach Arztanordnung Therapien vorbereiten und verabreichen.
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Das heißt Infusionen, Tabletten oder ähnliches.
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Dann Durchführungen von diversen diagnostischen Schnelltests, Sauerstoffverabreichung,
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Messen von Vitalparametern, darunter versteht man Temperatur, Sauerstoffsättigung, Puls, Blutdruck.
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Man macht die Fachhochschulausbildung. Hier ist man dann Generalist, nennt sich das.
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Hier hat man eine breite Ausbildung in vielen Bereichen
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und danach kann man sich entscheiden, in welchem Bereich man sich vertiefen möchte.
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Es gibt die Möglichkeit zum Beispiel in die Kinder und Jugendlichen Pflege zu gehen.
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Hier gibt es eine Sonderausbildung.
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Oder in die psychiatrische Pflege als Sonderausbildung.
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Die muss man innerhalb von 5 Jahren nach Anfang der Arbeitstätigkeit absolvieren.
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Oder die Spezialbereiche wie Intensivpflege, Anästhesiepflege,
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Pflege im Operationsbereich oder Pflege bei Nierenersatztherapie.
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Weiterbildungen gibt es auch eine Vielzahl, Entlassungsmanagement,
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Wundmanagement, Stomaversorgungen, Palliativversorgung, Krankenhaushygiene.
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Ein wichtiger Punkt ist einfach die Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit.
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Man kann sich in so vielen Bereichen entwickeln, wie Aromapflege,
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Kinästhetik, Beatmungsseminare, Hämofiltrationsseminare,
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diverse Dinge, die man auf einer Intensivstation benötigt und man das Wissen vertiefen muss und sich aneignen muss.
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Es gibt immer technischen Fortschritt. Es gibt in der Medizin Fortschritte.
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Es gibt weitere Studien für Pflegeinterventionen.
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Es werden immer mehr komplementäre Pflegemethoden entwickelt.
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Diese zu erlenen, ist einfach ein schöner Aspekt und was Besonderes.
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Flexibilität ist sehr wichtig. Man hat Wochenenddienst, Nachtdienst, Feiertagsdienst.
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Es kann auch sein, dass man kurzfristig einspringen muss aufgrund von Krankenständen und ein Wochenende besetzen.
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Die diplomierte Gesundheits- und Krankpflege hat die pflegerische Fachexpertise.
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Die pflegerische Kernkompetenz umfasst die eigenverantwortliche Erhebung des Pflegebedarfes,
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die Beurteilung der Pflegeabhängigkeit, die Diagnostik, die Planung, die Organisation,
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die Durchführung, die Kontrolle und die Relation der pflegerischen Maßnahmen.
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Die diplomierte Gesundheits- und Krankpflege hat die Rolle als Teamleader. Da hat sie die fachliche Führung.
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Sie delegiert kompetenzgerecht an die Pflegefachassistenz und an die Pflegeassistenz.
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Die Kompetenzen bei der Mitwirkung der medizinischen Diagnostik und Therapie haben sich erweitert,
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wie zum Beispiel Legen eines peripheren Venenverweilkatheters, Legen einer Magensonde,
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Verabreichung von Zytostatika und Restharnbestimmung.
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Eine weitere Kompetenz ist die Weiterverordnung von medizinischen Produkten.
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Das, was mir wichtig wäre, es braucht Pflegepersonen, aber Pflege ist kein Job. Pflege ist ein Beruf.
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Da braucht man auch eine gewisse Berufung.
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Wir arbeiten hier in einem multiprofessionellen Team.
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Das bedeutet, dass sehr viele unterschiedliche Berufsgruppen aufeinandertreffen.
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Das sind zum einen die therapeutischen Bereiche, Ärzte, der Bereich Medizin
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und auch Psychologie, sowie natürlich auch Gesundheits- und Krankenpflege.
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Jetzt sammelt jeder seine eigenen Eindrücke über den Tag verteilt in der Interaktion mit dem Patienten und den Patientinnen.
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Es wäre sehr traurig, wenn man sich da nicht austauschen könnte.
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Denn de facto geht es darum, dass man die Behandlung eines Kindes nach Möglichkeit optimiert,
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individualisiert auf das Kind, auf die Bedürfnisse des Kindes und dazu dienen eigentlich diese Besprechungen.
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Man muss den Kindern noch einmal ganz anders begegnen als den Erwachsenen.
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Die haben ganz feine Sensoren.
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Die bekommen das mit, wenn man nicht kongruent, also nicht echt ist.
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Man muss da sehr authentisch sein. Das finde ich sehr erfrischend.
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Für die Pflege ist es notwendig, dass man sich auch auf Unvorhergesehenes einlassen kann.
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Dass man eine gewisse Flexibilität mitbringt. Sehr wohl ein humanitäres Weltbild hat.
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Das ist eine ganz entscheidende Voraussetzung dafür in diesem Beruf auch glücklich zu werden.
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Natürlich ist es auch so, dass Pflege mittlerweile nicht nur die Pflege direkt am Patientin ist,
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sondern es gibt auch einen gewissen Teil an Planung im Rahmen des Pflegeprozesses,
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der für uns das Werkzeug schlechthin ist. Darüber definieren wir Pflege.
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Auch administrative Tätigkeiten sind durchaus zu bewältigen.
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Auf der einen Seite bin ich in einem helfenden Beruf, bin ich ein einem pflegenden Beruf,
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wo nicht immer alles eitle Wonne ist und wo auch Menschen immobil sind.
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Sich womöglich nicht mehr selbständig waschen können, verschwitzt sind,
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selbst auch nicht mehr den Toilettengang bewältigen können,
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wo es auch sehr wohl notwendig ist, die da zu unterstützen.