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Da bricht ein Mann zusammen, kollabiert auf der Straße.
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Ein Ersthelfer beginnt mit der Herzdruckmassage.
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Der Rettungsdienst kommt. Die schaffen es, den Kreislauf wiederherzustellen.
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Der Christophorus Hubschrauber wird angefordert, bringt den Patienten ins Krankenhaus
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und hier greift dann die Krankenpflege an und unterstützt mit dem ärztlichen Personal diesen schwachen Kreislauf
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und zwei Wochen später sieht man den Patienten wieder gehend im Flur und mobilisiert.
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Das ist das Paradebeispiel für die Akutpflege würde ich sagen.
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Bei der Langzeitpflege sind es einfach diese kleine Momente.
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Es geht zum Beispiel um Kleidung oder um Mobilisieren oder auch Esseneingeben.
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Es sind diese kleinen Tätigkeiten, die einfach alleine nicht mehr geschafft werden.
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Ich glaube, ein Krankenpfleger ist umso besser je empathischer er dem Patienten gegenüber ist.
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Ich brauche einfach diese Eigenschaft der Empathie, um auch bei Patienten, die sich selbst nicht mehr äußern können,
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auch ein bisschen hineinzufühlen, was braucht dieser Mensch, was ist notwendig.
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Neben den jetzt offensichtlichen Tätigkeiten auch noch diese kleinen Zeichen zu setzen, die ihm dann helfen können.
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Die physischen und die psychischen Belastungen sind in der Krankenpflege relativ hoch.
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Es geht um Gesundheit und Krankheit. Es geht um Leben und es geht auch um Sterben.
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Da läuft man immer Gefahr, dass man irgendwas davon mit nach Hause nimmt,
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oder dass einen gewisse Situationen frustrieren auch im Gesundheitssystem.
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Das ist prinzipiell möglich und diesen Belastungen muss man sich auch stellen.
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Auf der anderen Seite die physischen Belastungen. Man braucht schon eine gute Rückenschule, sagen wir es einmal so.
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Die Akutpflege, die Langzeitpflege, es gibt den ambulanten Bereich, den stationären Bereich.
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Es gibt die Hauskrankenpflege. Die Praktikumsstellen sind miteinander kaum zu vergleichen, möchte ich sagen.
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Es ist alles dabei und das ist das Schöne an dem Beruf.
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Es kann sich jeder irgendwo seine Nische suchen, die gut zu ihm passt,
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auch was das Arbeitstempo angeht oder die Tätigkeiten an sich.
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Das spiegelt sich sehr gut wieder in den unterschiedlichen Praktikumstellen, die man dann auch macht.
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Im Austausch mit meinen Freunden bekomme ich wieder das Gefühl, dass die Krankenpflege zu wenig wertgeschätzt wird.
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Viele Menschen in meinem Umfeld reduzieren Krankenpflege auf Inkontinenzversorgung und Pensionistenheim.
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Die Krankenpflege hat so viele Gesichter. Das wäre viel zu wenig.
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Das ist natürlich ein Teil der Krankenpflege. Ist ein wichtiger Teil auch, dass das übernommen wird.
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Aber das wäre zu wenig.
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Mein erstes Praktikum war in einer Langzeitpflegestation für demenziell erkrankte Menschen.
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Sehr interessant, aber auch sehr herausfordernd, da ich davor keinerlei Berührung mit Patienten mit Demenz hatte,
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keine Erfahrung und es lässt einen schon sehr wachsen.
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Es bringt einen manchmal an die Grenzen, weil man nicht nur mit schönen Situationen konfrontiert ist.
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Aber es ist eine sehr schöne Erfahrung bisher gewesen.
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Es ist eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, auch vor allem wenn man übergewichtige Patienten zu versorgen hat.
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Die psychische Belastung ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt, der beachtet gehört,
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weil man tagtäglich mit Schicksalen, Tod oder Trauer konfrontiert ist.
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Die Pflegefachpersonen haben sehr viel Verantwortung und sind in sehr schwierigen Lagen da.
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Es ist nicht nur Körperpflege, sondern sehr viel medizinisches Wissen notwendig.
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Auch eine gewisse Fröhlichkeit gehört dazu,
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damit man den Alltag ein bisschen aufhellen kann für Patienten und für sich selbst.
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Geändert hat sich vor allem, dass die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege
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mit einem Bachelor abschließt, wie dieser auch international üblich ist.
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Geändert hat sich dadurch eben auch, dass es möglich ist, ein Auslandsemester zu absolvieren beispielsweise
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oder ein mehrmonatiges Praktikum, das absolviert werden kann.
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Das Zusammenspiel zwischen den drei Berufsgruppen stellt sich so dar,
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dass der gehobene Dienst zuständig ist für die sogenannte Pflegeplanung,
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wie reagiert dieser Mensch auf diese Gesundheitsproblematik
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und wie kann man durch pflegerische Handlungen die Reaktionen auf diese Gesundheitsproblematik verbessern.
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Der gehobene Dienst plant dann die Pflege und kann dann diese Pflegemaßnahmen,
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die geplant sind, weiter delegieren an die Assistenzberufe.
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Die Pflegeassistenzberufe führen dann diese Pflegemaßnahmen aus.