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Bevor ich Brauer gelernt habe, habe ich schon eine Kochlehre absolviert.
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Nach dem Bundesheer habe ich erst mit 19 Jahren die Lehre begonnen,
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was eigentlich sehr typisch ist für den Beruf des Brauers, weil es meistens so ist.
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Die Hauptaufgabe ist die Rohstoffannahme, das heißt die Malzannahme und
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Hopfenannahme und dass man auch die Chargen kontrolliert.
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Dann wird geschaut im Sudhaus. Dort ist man im Prinzip Bediener der Anlagen.
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Schroten, Maischen, Läutern, Würzekochen, mit den Whirlpool runterkühlen auf Anstelltemperatur.
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Es ist im Prinzip die ganze Anlagenbedienung. Dann kommt es in den Gärkeller.
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Dort wird geschaut, dass die Hefe dazukommt, dass die Gärung passt.
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Dann schaut man sich jeden Tag die Gärung an. Dann misst man CO2.
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Das heißt, das CO2 vom Bier einstellen. Das macht man alles im Keller.
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Dann erntet man die Hefe und aufbereiten, damit man sie wieder verwenden kann für ein neues Bier.
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Dann wird das Bier nach 6 bis 8 Woche Gärung und Lagerung -
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es gärt zwischen 8 und 12 Grad – runtergekühlt auf -1 Grad.
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Mindestens 4 Wochen bleibt es dann in der Minusphase.
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Dann wird das Bier filtriert. Das heißt, es wird von einer leichten Trübung,
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die man nach der Lagerung hat, komplett glanzfein filtriert. Es kommt auf die Biersorte an.
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Aber wie es die meisten Konsumenten erwarten, dass sie ein ganz feines Bier haben.
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Dann kommt die Abfüllung.
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Hier im Labor die ganzen chemisch, technischen und mikrobiologischen Analysen,
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damit man weiß, wenn es jetzt schief geht, dass man im Nachhinein wissen muss,
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was man ändern kann, damit es wieder passt.
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Es gibt schon körperlich anstrengende Arbeiten vor allem im Keller unten.
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Leitungen zusammenbauen, Schläuche und Pumpen tragen. Es ist schon schwierig und viel zu tun.
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Sonst ist der Technologiegrad hier bei uns relativ hoch
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und deswegen wird die schwere körperliche Arbeit von Maschinen abgenommen.
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Ich habe eine Kollegin gehabt, die mit mir gelernt hat, Karin.
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Sie ist jetzt auf ein Wanderjahr in der Brauerei Schlägel in Aigen.
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Die fängt Diplombraumeister zu studieren an im September in Deutschland.
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Sie hat genauso alles machen können. Es gibt keinen Unterschied.
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Der Beruf ist vor allem eher mit viel Technologie.
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Ich glaube, es kann jede Frau das Gleiche wie ein Mann hier.
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In der Brauerei muss man Frühaufsteher sein. Das ist ganz wichtig. Das ist Grundvoraussetzung.
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Wenn man nicht früh aufsteht, ist man in der Brauerei nicht unbedingt richtig.
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Was ich auch wichtig finde, dass man in einem Hygienebetrieb ist.
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Das sollte jedem klar sein, wenn man in einer Brauerei ist, dass man hygienisch arbeitet,
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dass man sich die Hände wäscht und auf die persönliche Hygiene und die Hygiene im Umfeld achtet.
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In vielen Brauereien ist es üblich, wie auch bei uns, dass zum Beispiel in manchen Abteilungen gar kein Brauer ist.
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Obwohl ich finde, es sollte persönlich in jeder Abteilung ein Brauer sein,
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weil die das gewisse Know-how haben, als wenn einer dort steht, der Maschinen bedient.
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Die Leute machen das genauso. Aber ich finde, es würde in jeder Abteilung ein Brauer gehören.
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Was wir uns wünschen ist, dass der Bewerber schon über ein gewisses Alter verfügt, meist 18 Jahre oder darüber.
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Vorteilhaft wäre auch, dass er eine Matura hat.
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Wir überprüfen ganz genau, ob er auch wirklich Interesse für das Produkt Bier hat.
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Es geht jetzt nicht darum, ob er viel Bier trinkt oder eher weniger verträgt.
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Sondern ob er eine Liebe zu diesem Lebensmittel Bier hat, denn das ist schon sehr wichtig.
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Man muss auch damit umgehen können, dass man einmal in heißen Räumen ist.
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Wenn ich jetzt das Sudhaus ansprechen, dann wird er in kälteren Räumen sein.
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Das ist vielleicht eine Schwierigkeit, die der Beruf mit sich bringt.
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Diese wechselnden Kälte-Wärme-Verhältnisse, die es im Betrieb gibt.
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Braumeister, Braumeisterin ist das höchste, was man erreichen kann
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und ein sehr angesehener Beruf und auch ein gut dotierter Beruf.
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Aber natürlich kann man sich auch spezialisieren in den verschiedenen Abteilungen.
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Sei es jetzt im Bereich Filtration und Lagerkeller oder im Bereich Abfüllung oder im Bereich Sudhaus.
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Was man schulen und trainieren kann, sind sensorische Eigenschaften.
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Das heißt, das Schmecken, das Riechen. Das ist auch ganz wichtig im Brauerberuf.