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Ich habe mir immer schon irgendwie vorgestellt, ich möchte etwas mit Schreiben machen, also irgendwas mit Texten.
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Das war schon mein Steckenpferd als Jugendlicher.
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Ich habe immer wieder gerne Kurzgeschichten geschrieben.
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Ich habe dann die Idee gehabt, dass ich Journalist werde.
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Ich bin dann auf die Uni und habe damals Medienkommunikation und Anglistik studiert.
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Ich bin dann relativ rasch daraufgekommen, dass es theoretisch ist und es hat mir nicht wirklich gefallen.
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Ich bin dann nach Wien gegangen und habe die Werbeakademie gemacht.
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Ich bin dann irgendwie so reingekommen in die Werbung.
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Ich habe dieses Texten, was ich immer gerne machen wollte, für die Werbung und die Kommunikationsbranche angewandt.
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Es gibt verschiedene Richtungen, über die man in die Werbung kommen kann.
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Das eine ist einmal der Text. Das andere ist die Grafik.
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Das Dritte ist vielleicht Strategie und Kundenberatung.
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Dadurch dass auch die Medien viel fragmentierter sind, gibt es natürlich auch noch Sachen
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wie Programmierer oder digitaler Creative und so weiter.
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Es ist oft so, dass Leute, die in der Werbung arbeiten,
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eigentlich über einen ganz anderen Weg in die Werbung gekommen sind.
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Die Wenigstens haben eine Werbeausbildung gemacht. Das macht es irgendwie aus,
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diese Lebenserfahrung und die verschiedenen Einflüsse und dann dieses bunte Denken.
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Die ganzen Ausbildungen, Werbeakademie und Universitätslehrgänge sind natürlich gut.
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Aber wo man wirklich etwas lernt, ist wenn man dann arbeitet.
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Das ist dann wieder etwas ganz anderes.
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Was das Spannende am Texten ist, es ist jeder Text für jedes Medium irgendwie anders
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und hat andere Herausforderungen.
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Du muss gute Storys schreiben können für einen TV-Spot.
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Du musst das Storytelling beherrschen.
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Bei Hörfunkspots musst du in aller Kürze und Knappheit aber dennoch mit Witz die Geschichte rüberbringen.
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Dann geht es wieder darum Produktaussagen oder Aussagen, die der Kunde kommunizieren möchte,
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in einer knappen Headline zu verdichten, zu verknappen. Das ist auch schwieriger als es klingt.
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Das ist eben diese Abwechslung, die es spannend macht.
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Vor allen Dingen im Text ist das sehr stark spürbar.
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Man muss sehr fantasievoll sein. Man muss sehr kreativ sein.
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Man muss sich in andere Menschen und in andere Gegebenheiten reinversetzen können.
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Es hat auch viel mit Recherche zu tun, wie ticken die Menschen, die das hören.
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Was ist das für ein Service, was ist der Kern des Produkts?
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Was ist der Inside? Das ist auch sehr wichtig, diesen Inside zu finden und zu definieren.
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Es wird normalerweise schon im Vorfeld von der Strategieabteilung definiert.
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Was ist das kreative Sprungbrett für diese Anzeige oder für diese Kampagne?
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Wenn der Inside gut ist, dann ist es nur mehr ein kleiner Schritt zum fertigen Produkt, zur fertigen Anzeige.
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Das ist immer das Schwierigste, diesen Inside zu finden, diese tiefe Wahrheit. Was ist die tiefe Wahrheit?
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Man arbeitet viel mit Grafikern zusammen und mit Art Direktoren und stimmt sich immer wieder ab.
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Prinzipiell ist eine große Herausforderung, dass man immer up to date bleiben muss,
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was neue Technologien betrifft, was neue Strömungen betrifft.
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Man muss schauen, wo entwickelt sich etwas hin. Was machen die jungen Leute jetzt?
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Sind sie noch auf Facebook? Nein, sie sind nicht mehr auf Facebook.
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Sie sind sie auf Snapchat? Wer weiß es, sind sie wahrscheinlich auf Tiktok, wie auch immer.
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Man darf den Mut nicht verlieren etwas Neues auszuprobieren
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und vor allem darf man nicht den Spaß verlieren an einer Sache. Das ist ganz wesentlich.
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Stressig sind natürlich immer Wettbewerbspräsentationen.
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Das heißt, wenn wir mit anderen Agenturen um einen Kunden antreten
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oder um den Kunden mittels einer Präsentation kämpfen, da ist natürlich viel Nachtarbeit dabei.
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Da wird am Wochenende gearbeitet.
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Man möchte natürlich das beste Produkt, die beste Präsentation dem Kunden zeigen.
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Was in der heutigen Zeit immer wichtiger wird, ist, dass nicht nur unsere Geräte immer smarter werden,
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sondern auch die Kunden und Kundinnen und man neue Wege finden muss sie anzusprechen.
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Da reicht es nicht mehr so wie früher einfach nur an der Oberfläche zu kratzen,
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sondern man muss ihnen einen tieferen Sinn geben, das Produkt zu kaufen
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oder das Service irgendwie zu verwenden von der Marke.
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Es ist so, dass Marken mittlerweile die Menschen mehr brauchen als die Menschen die Marken, so wie es früher einmal war.
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Der Mensch, der diesen Job macht, der muss einen gewissen Grad an Fantasie haben.
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Das schadet nicht, vor allem in der Kreation.
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Er sollte Durchhaltevermögen haben, weil manchmal muss man einfach länger sitzen.
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Manchmal ist es so, dann hat man die Idee, die passt und man muss alles wegwerfen und fängt nochmal von vorne an.
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Früher hat es die eine Agentur gegeben und die hat den Kunden X betreut und hat alle Kanäle und Bereiche abgedeckt.
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Mittlerweile sind viel mehr Kanäle dazugekommen, Stichwort digital, ob das jetzt Content ist oder was immer.
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Da gibt es verschiedenste Spezialisten für die einzelnen Bereiche.
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Dadurch ist es agenturmäßig fragmentierter geworden.
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Da gibt es die Content Agentur und dann gib es die Social Media Agentur, etc.
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Natürlich das Einstiegsgehalt ist eben ein Einstiegsgehalt.
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Der Vorteil an der Branche ist, dass man relativ schnell aufsteigt.
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Man steigt ein als Junior Texter. Dann wird man zum Senior Texter.
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Dann irgendwann ist man Creative Director, wo man schon ein Team leitet, steuert.
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Wodurch der Marktwert noch steigt bei einem persönlich ist,
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wenn man erfolgreiche Kampagnen draußen hat. Kampagnen, die funktionieren,
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die relevant sind und natürlich auch Kampagnen, die Preise gewinnen.
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Das hat natürlich auch einen Faktor.
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Ich kann nur jedem raten, der halbwegs kreativ veranlagt ist, es einfach zu versuchen.
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Einfach sich eine Agentur rauszusuchen, dort anzuklopfen und sich reinzusetzen
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und ein Praktikum zu machen und dann sieht man, ob es passt oder nicht passt.
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Das ist das Allerwichtigste. Alles andere ist Theorie.
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Es gibt natürlich zig Marketing Rules, aber ob es dir wirklich gefällt
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und ob es wirklich Sinn macht, dazu musst du es einfach erleben.