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Wir haben hauptsächlich Kundenkontakt mit Endkunden.
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Wir sind immer bei dem Landwirt, der das Gerät auch gekauft hat.
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Natürlich ist ein Großteil meiner Arbeit der Kundendienst mit meinem Firmenbus.
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Da muss man mit den Kunden selber zurechtkommen und sich auch die Arbeit mit ihnen einteilen.
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Ich bin sehr gerne in den schönen Weinbaugebieten unterwegs.
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Das Wiener Becken zum Beispiel ist ein tolles Gebiet oder im Burgenland auch die schönen weiten Flächen.
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Das macht einen schon Spaß in der Natur zu arbeiten.
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Wenn man das Gerät auch noch zufriedenstellend reparieren kann, ist es noch einmal ein Plus.
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In der Landwirtschaft gibt es natürlich immer saisonbedingt die Erntespitzen.
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Bei uns in der Firma ist die Weinlese ein Hauptthema.
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Da sind natürlich auch immer Wochenend- und Nachtdienste dabei.
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Das kann schon zu stressigen Situationen führen.
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Als Landmaschinentechniker habe ich einen großen Bereich an Gerätschaften zu servicieren und zu warten.
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Angefangen von den Traktoren, Lesemaschinen, Bodenbearbeitung und Sätechnik,
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aber auch Kellereigeräte und elektrische Rebscheren fallen auch in meinen Bereich,
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Elektroakkugeräte bis hin zu hydraulischen Anlagen servicieren und warten, Leitungen pressen.
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Wir haben grundsätzlich Technikerschulungen für grundlegende Sachen,
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elektrische und hydraulische Anlagen, Motorentechnik.
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Aber auch spezialisiert auf unsere Geräte, die wir haben, fahren wir zum Beispiel nach Frankreich
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in das Werk selber. Dort erhalten wir dann einen spezialisierte Schulung.
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Man sollte schon Landwirtschaft im Blut haben ein bisschen und auch interessiert sein in diesem Bereich,
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weil es sind sehr viele Spezialgeräte. Ansonsten kann man privat nicht viel damit anfangen,
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wie zum Beispiel bei einem Kfz-Mechaniker.
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Natürlich körperlich fit ist eine Voraussetzung und sehr interessiert an der Technik und allem, was dahinter steckt.
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Wenn man am Wochenende unterwegs ist und vielleicht auch in der Nacht
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noch einen Kunden so happy machen kann, dass er doch noch weiterlesen kann
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und nicht die Weinreben verderben wegen dem Gerät, das ist nachher schon ein tolles Erlebnis.
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Man ist oft schmutzig und verschwitzt in einem körperlichen Beruf wie Mechaniker.
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Da gibt es Tage, wo man sich denkt, heute war es anstrengend.
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Aber wenn das große Ganze passt, dann ist der Beruf sehr viel Spaß.
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Man sollte multitaskingfähig sein, dass man im Kundendienst viel gleichzeitig erledigen kann.
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Auch bei modernisierte Geräte muss man jetzt schon viel mit Computern umgehen können
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und auch Kameratechnik und Sensorik, was natürlich auch ein großer Unterschied
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zu den damaligen Landmaschinentechnikern ist, wie man ihn kennt.
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Es wird alles einfach moderner und größer.
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Ich mache jetzt die Landmaschinentechniker Meisterausbildung im Winter.
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Das wollte ich immer machen, mich ein bisschen weiterbilden in dem Beruf und nicht der normale Geselle bleiben.
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In der Landtechnik selber ist der Meister die höchste Form der typischen Ausbildung.
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Natürlich kann man dann begleitend Matura machen. Die auch schon leichter mit der Meisterausbildung
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und sich dann in einem Studium vielleicht noch weiterbilden.
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Nachdem die Produkte sehr speziell sind und auch sehr breit gefächert,
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muss sich ein Landmaschinentechniker irgendwann die Frage stellen,
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in welchen Bereich will er sich weiterentwickeln. Das kann jetzt sein Traktoren.
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Das kann aber auch sein Bodenbearbeitung, Sätechnik.
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Das ist so speziell, dass es nicht möglich ist beides 100% gut zu machen.
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Das heißt, wenn wir sehen im zweiten, dritten Lehrjahr, er ist besser geeignet
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oder es gefällt ihm auch besser Traktoren zu reparieren,
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dann wird er ein Servicetechniker oder Mechaniker für Traktoren.
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Dasselbe gilt für Traubenvollernter. Das sind hochkomplexe Maschinen.
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Da bedarf es sehr viel Ausbildung auch in der Firma.
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Unsere Mitarbeiter haben eine Woche Schulung pro Jahr, die sie absolvieren müssen,
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damit sie am Stand bleiben und die Neuerungen lernen.
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Da ist es notwendig, sich zu spezialisieren.
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Es gibt eine intensive Zeit, da ist nicht nach 10 Stunden Schluss. Das geht einfach nicht.
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Wenn eine Maschine im Weingarten oder am Feld steht und der Kunde drängt auf eine Reparatur,
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dann ist es kein 7 bis 16 Uhr Job, sondern da gilt zuerst die Maschine und der Kunde.
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Das ist das eine. Das ist natürlich eine Belastung.
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Aber das sind unsere Mitarbeiter gewohnt von ihrem eigenen Betrieb, den sie oft mitführen.
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Da ist einfach eine Arbeitsspitze üblich in der Saison.
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Zum Zweiten gibt es natürlich Gefahren. Wir sind sehr viel draußen unterwegs.
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Wir sind sehr viel auf den Maschinen. Man hat nicht immer die Möglichkeit
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alle Sicherheitseinrichtungen mitzuhaben, wie Gerüste oder Leitern.
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Das heißt, man muss auch eine Maschine hochklettern.
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Da muss man viel vorsichtiger sein, als wenn man in der Werkstatt arbeitet
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und sich alle Arbeitsgänge auf einer Werkbank zurechtlegen kann.
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Ganz generell ist der Lehrberuf ein wichtiger Beruf und sollte nicht zu gering bewertet werden.
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Er ist nicht zu ersetzen durch eine Hochschulausbildung.
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Er muss an der Basis bei der Maschine absolviert werden. Er kann nicht theoretisch erlernt werden.
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Das ist schon wichtig für junge Leute zu erkennen, wenn es um eine Zukunft für sich persönlich geht,
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ist der Landmaschinentechniker ein guter, weil Landwirte wird es geben, auch wenn sie weniger werden.
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Die Technik bleibt. Sie ist komplex. Wir müssen gute Leute haben.