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Natürlich ist es so, dass jeder schaut, wenn ich als Frau auf die Baustelle komme.
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Aber wenn man ihnen zeigt, man hat auch was im Köpfchen, dann akzeptieren sie das
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und es wird nichts hinterhergerufen oder generell solche Sachen.
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Ich habe keine negativen Erfahrungen bis jetzt gemacht.
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Mich hat am meisten an meiner Lehre überrascht, dass ich in viele Sachen miteinbezogen werde.
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Das heißt, ich habe nicht nur meine Tätigkeiten, sondern ich lerne von allen möglichen Sachen etwas kennen.
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Auch auf der Baustelle, wenn ich Arbeiten sehe, dann kann ich auch nachfragen, worum geht es
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und einfach diese Sachen, die eigentlich nicht zum Teil meiner Lehrausbildung gehören,
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diese lerne ich auch unter anderen mit.
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Eines meiner Lieblingsfächer war Mathe. Das braucht man für diesen Beruf.
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Meine Tätigkeiten sind beispielsweise auf der Baustelle Maßen aufzunehmen.
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Das heißt, ich messe es mir ab, erstelle eine Liste oder vergleiche es mit Plänen.
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Generell erstelle ich auch viele Tabellen, die einfach mit dem Ablauf zu tun haben.
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Ich helfe aber auch bei der Abrechnung mit. Das heißt, ich korrigiere die Abrechnung,
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ob das wirklich, was mir abgerechnet wird, auch draußen auf der Baustelle so ist.
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Ich habe auch ganz normale Bürotätigkeiten, wie Sachen scannen, drucken, kopieren.
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Planlesen sollte man auch können oder lernt man in der Berufsschule.
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Viel habe ich da auch damit zu tun unter anderem, damit ich das,
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was ich auch am Papier sehe, mit dem vergleichen kann, was in der Realität passiert.
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Natürlich kann mein Arbeitsplatz auch im Amt sein.
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Das heißt, wenn wir keine laufenden Baustellen haben, wo ich daran beteiligt bin,
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dann sitze ich im Amt. Aber mein Baubüro kann überall sein.
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Mein letztes Büro vor dem war in der Nähe vom Hauptbahnhof. Dort haben wir eine Brücke gebaut.
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Vor meiner Lehrausbildung war ich ein sehr schüchterner Mensch.
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Ich habe wirklich nur dann geredet, wenn ich musste. Generell war ich eher mehr zurückhaltend.
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Jetzt ist es so, ich muss offen sein. Ich muss auf die Arbeiter zugehen und sie fragen,
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was passiert hier, was macht ihr hier gerade.
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Ich muss auch im Team offener sein und mit ihnen alles besprechen können.
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Um erfolgreich in diesem Beruf zu sein, müsste man Spaß am Technischen haben.
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Man sollte interessiert sein, wie was wo abläuft, also die Planung und so weiter.
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Man sollte auch kaufmännisch interessiert sein, generell auch logisches Denkvermögen haben.
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Man solle keine Angst davor haben schmutzig zu werden oder sich in der Kälte zu befinden.
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Natürlich muss man auch bei schlechtem Wetter raus und auch wenn es kalt ist.
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Dann sollte man ein bisschen etwas Dickeres anziehen.
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Natürlich kann es Stresssituationen geben, wo etwas nicht nach Plan läuft
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und dann reden wir uns im Team zusammen, dass eben schnell eine Lösung gefunden wird.
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Bautechnische Assistenz braucht jetzt keine besonderen Kenntnisse der Bautechnik.
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Das wird alles vermittelt. Vielleicht eine gewisse Affinität zur Mathematik,
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weil es eben um Abrechnung geht und das bedingt nun, dass man mathematische Formeln
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nachvollziehen muss, auf ihre Richtigkeit auch überprüfen muss.
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Letzten Endes auch feststellen muss, ob für eine gewisse Abrechnungsfigur die richtige Formel verwendet worden ist.
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Weil sonst den Rest rechnet das Programm von allein.
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Aber ob die Eingabe überhaupt von vornherein stimmt, das sollte man nachvollziehen können.
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Dann eine gewisse Liebe zum Detail. Abrechnung ist immer eine Frage des Textes.
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Ist das, was jetzt abgerechnet werden soll, auch tatsächlich in der Position enthalten
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oder steht hier in einem Absatz etwas darüber oder darunter im Leistungsverzeichnis
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vielleicht noch eine besondere Abrechnungsregel, die berücksichtig werden muss.
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Man muss hier sicher die Texte sehr genau lesen und letzten Endes auch verstehen können voll inhaltlich.