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Ich war schon immer so,
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dass ich klettern wollte
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oder bisschen Adrenalin.
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Ein paar Kurse besuchen. Abseilkurse,
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dass ich mich bei der Arbeit auch von einem hohen Gebäude abseilen
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und Bleche montieren kann.
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Das finde ich gut.
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Die Ausbildung macht man nur einmal und hat sie.
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Schaden tut sie dir nicht.
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Wenn man keine Angst davor hat, dann kann man es auch machen.
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Durch meinen Opa bin ich auch auf die Idee gekommen, Spengler zu werden,
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weil er selber den Beruf ausgeübt hat.
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Wir machen hauptsächlich das Blech am Dach.
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Hin und wieder gibt es auch Arbeiten,
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bei denen wir flämmen müssen, also Schwarzdecken.
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Ziegel decken, Rinnen putzen, Dach übergehen,
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Sicherheitshaken kontrollieren oder montieren.
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Am Wichtigsten an dem Handwerk ist mir die Sicherheit am Dach.
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Da besuchen wir auch regelmäßig Kurse dafür.
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Schweifen und Bördeln, das sind so die zwei Hauptsachen,
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wie man das Blech biegt oder treibt mit der Hand,
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nicht mit der Maschine.
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Also Schweifen bedeutet, dass sich das Blech dehnt.
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Bördeln ist, dass sich das Blech staucht, es nach innen geht.
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Es ist auf jeden Fall einfacher, das Blech zu dehnen, wenn es warm ist.
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Aber muss man jetzt nicht unbedingt.
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Nur wenn es eiskalt ist, dann kann es natürlich reißen.
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Bei Zink zum Beispiel reißt es halt gerne im Winter,
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wenn man es biegt.
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In der Werkstatt fertigt man Bleche an, die man für die Baustelle braucht.
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Oder wenn man Rohre braucht, was ich zum Beispiel
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heute gezeichnet habe, wäre ein Sockelknie für ein Ablaufrohr.
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Bei der Biege-Maschine programmiert man einfach ein,
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wie man das Blech genau haben will.
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Das hat man auf der Baustelle schon skizziert, wie man das braucht.
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Dann gibt man das in der Maschine ein und biegt das in der Firma,
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wie man es braucht.
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Es ist auf jeden Fall ein cooler, abwechslungsreicher Beruf.
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Man geht viel raus.
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Man ist immer über den Dächern, schaut über ganz Wien hinaus.
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Es macht auf jeden Fall Spaß, immer was Neues zu lernen.
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Bis jetzt das Highlight war für mich, dass ich dabei sein konnte,
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wie Kirchen gedeckt werden, wie man die Ornamente herstellt.
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Das ist spezielle Arbeit.
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Das macht man nicht immer.
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Bei den Bewerbungen achten wir
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zu einem geringen Teil
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auf ein Zeugnis und dergleichen.
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Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass das Zeugnis
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oft nicht sehr aussagekräftig ist, besonders puncto Handwerk.
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In der Schule lernt man oft sehr viele theoretische Dinge,
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die dem einen oder anderen nicht so liegen.
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Aber das sind dann vielleicht die tollsten Handwerker,
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die mit ihren Händen total geschickt sind
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und vielleicht jetzt in Physik oder Biologie nicht so top waren.
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Bei uns gibt es viele Möglichkeiten der Weiterbildung.
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Für die Lehrlinge gibt es spezielle Kurse, die meistens im Winter abgehalten werden.
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Aber auch unsere ausgelernten Fachkräfte machen laufend Produktschulungen
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der Industrie, der Hersteller.
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Und vor allem die Sicherheitsschulungen, die natürlich jährlich abgehalten werden.
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Das Wichtigste, dass es gilt, unseren Lehrlingen zu vermitteln,
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ist, dass unser Beruf generell ein Teamberuf ist.
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Es ist fast unmöglich, irgendwelche Arbeiten alleine zu machen.
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Das heißt, die Teamfähigkeit ist besonders wichtig.
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Ein absolutes Knock Out-Kriterium ist definitiv die Höhenangst.
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Mit Höhenangst sollte man vielleicht nicht Spengler und Dachdecker werden.
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Schwindelfreiheit ist angesagt, natürlich auch körperliche Fitness.
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Wir steigen auf den Dächern herum.
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Es ist ein Beruf, der bei jedem Wetter stattfindet
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und durchaus man auch dabei schmutzig wird und dergleichen.
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Das darf einem nichts ausmachen.
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Dafür aber ich andere schöne Erlebnisse, die ich in einem Bürojob
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oder in einer Halle in der Industrie nicht habe.
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Das ist das Schöne an unserem Beruf.
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Ich kann auch noch in 20 Jahren tatsächlich jemandem zeigen,
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was ich gemacht habe.
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Wenn ich so - in Wien sind wir tätig - an der Hofburg vorbeigehe
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oder am Kunsthistorischen Museum und ich dann Geschichten erzählen kann,
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wie wir dort oben gearbeitet haben.
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Die Spengler und Dachdecker haben auf jeden Fall
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einen krisensicheren Job.
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Wird immer benötigt werden.
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Das Erste und Wichtigste ist sowieso immer ein sicheres Dach über dem Kopf.
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Was sicher auch ein Aspekt ist:
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Man kann sich vielleicht bald mal Kleinigkeiten zu Hause machen,
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aber auf das Dach steigt nicht so schnell jemand.
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Das heißt also, unsere Mitarbeiter haben einfach immer
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einen guten und sicheren Job und werden immer gebraucht werden.
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Egal jetzt, ob Neubau oder Instandhaltung, Sanierung -
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es gibt immer was zu tun.