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Architekten machen von kleinen Möbeln
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bis hin zu städtebaulichen Themen
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können die alles bearbeiten.
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Diese Bandbreite hat mir sehr gut gefallen.
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Ich entwerfe, das passiert meistens
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mit der Hand, also Stift, Papier und dann wird gezeichnet.
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Das wird dann übertragen in eine 3D-Zeichnung am Computer,
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die dann auch gleichzeitig die offiziellen Pläne sind, die man einreicht.
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Die Ausbildung setzt sich zusammen aus einem Studium - also Bachelor, Master.
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Angesetzt dafür sind jeweils Mindeststudienzeiten, die ganz normal sind,
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sich aber im Normalfall nie ausgehen.
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Weil die Hauptfächer auf der Uni sind das Entwerfen.
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wo man ein Projekt plant und entwirft.
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Die sind schon sehr, sehr zeitaufwändig.
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Deswegen kann man im Semester eigentlich fast nicht die Mindeststudienzeit schaffen.
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Gerade auch wenn man nebenbei arbeitet.
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Man kann sofort theoretisch anfangen zu zeichnen und mitzuarbeiten an Projekten.
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Ich sage theoretisch, weil in der Praxis ist man schon recht unerfahren.
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Gerade was Behördengänge und den Umgang mit Behörden und Bauherr_innen angeht.
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Das kennt man von der Uni einfach nicht.
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Um sich als Architekt_in selbstständig zu machen,
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braucht man die Ziviltechnikerprüfung.
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Um dort antreten zu können, braucht man eine gewisse Berufserfahrung.
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Da gibt es Nachweise zu tätigen, dass man eine gewisse Stundenanzahl
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an örtlicher Bauaufsicht, an Projektleitung, etc. gemacht hat.
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Grundsätzlich kommen sehr, sehr viele Diplomingenieure oder Diplomingenieurinnen
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von der Universität in die Büros
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und sitzen dann einmal vor einem Arbeitstisch,
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bekommen einen PC mit einer Software drauf -
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Archicad ist das meistens oder Autocad, es gibt unterschiedliche Anbieter -
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und beginnen dort zu zeichnen.
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Architekt_innen entwerfen.
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Sie entwerfen Gebäude,
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planen die und kümmern sich um die Genehmigung.
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Das heißt der Entwurf wird zu Papier gebracht,
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dann kommen alle Fachplaner dazu.
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Das ist der Bauphysiker, die Statiker_in, die Haustechnik-Büros.
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Gemeinsam wird das Projekt so weit fertig geplant,
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dass es den Anforderungen in den jeweiligen Bundesländern
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für eine Genehmigung entspricht.
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Dann gibt es irgendwann einmal einen Baubescheid.
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Jetzt kommt es zur nächsten Phase in so einem Projektablauf:
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Wir brauchen einen Preis für dieses Gebäude.
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Das heißt jemand muss sich hinsetzen
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und all diese Daten - Materialien, Oberflächen etc. - zusammentragen.
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Wir sitzen dann vor - im besten Fall - vielen Angeboten,
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die uns Baufirmen geschickt haben
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und beginnen dann Verhandlungen mit diesen Baufirmen,
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um einen guten Preis für unser Projekt zu bekommen.
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Dann kommt es zur Auftragsvergabe.
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Die Baufirma wird beauftragt
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und dann geht es raus
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auf entweder die grüne Wiese
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oder raus zum alten Gebäude, zum Zinshaus, das hergerichtet wird.
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Und es beginnt die Bautätigkeit.
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Bei der Bautätigkeit ist eine sehr wesentliche Rolle die Rolle der örtlichen Bauaufsicht.
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Auch das machen sehr viele Architekturbüros.
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Das heißt die haben eine Kontrollfunktion
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und geben auch meistens die Teilrechnungen frei.
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Auch im Bauträgervertragsgesetz ist eine Rolle für Ziviltechniker_innen vorgesehen.
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Nämlich die BTVG-Bestätigungen.
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Das ist eine treuhändische Funktion, die hier übernommen wird,
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wenn Wohnungen verkauft werden.
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Mein persönlicher Lieblingsbereich in der Architektur
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ist eigentlich die Polierplanung und Ausführung.
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Das ist das, was mich sehr fasziniert.
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Wie baue ich das Gebäude, dass es wirklich so ausschaut,
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wie es im Entwurf ist?
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Was muss man da alles berücksichtigen?
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Wo laufen die Regenrohre?
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Das ist mein Lieblingsthema:
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Dass man die nicht sieht im besten Falle, aber es trotzdem der Ö-Norm entspricht.
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Wo werden diverse technische Geräte untergebracht,
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dass es trotzdem den ästhetischen Ansprüchen genügt?
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Das mein persönliches Steckenpferd.
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Ich glaube, dass Künstliche Intelligenz in
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sehr, sehr vielen Berufen ein Thema sein wird.
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Dass es am Anfang
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eine Art Unterstützung sein wird,
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aber langfristig schon auch eine Bedrohung sein kann.
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Weil diverse Auswertungen - eine Grundstücksauswertung,
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gehe ich schon davon von aus, dass das sehr schnell
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eine Software einfach machen kann und dann kommt diese Auswertung raus.
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Also ich gehe davon aus, dass große Teile der Architektur
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über diese KI gemacht werden können.
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Aber trotzdem Bereiche bleiben, wo man sagt:
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das will ich aber schon von einer Architektin, von einem Architekten geplant haben.
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Eben mein persönliches Haus zum Beispiel, meine persönliche Villa.
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Alles, was mit Emotion zu tun hat.
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Wie bewege ich mich in Räumen?
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Was strahlen diese Räume aus?
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Da glaube ich, dass wir Menschen da sehr lange
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noch die Nase vorne haben werden.