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Zu meinen Arbeitstätigkeiten
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zählt die Instandsetzung und Reparatur
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von Haushaltsgroßgeräten in erster Linie.
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Das ist auch zum Teil nur eine Reinigung gewisser Bauteile.
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Oder was auch immer wieder vorkommt, eine Elektronik ausbauen,
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weil kalte Lötstellen vorhanden sind.
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In unserem Betrieb werden Reparaturen auf Elektronik sehr wohl durchgeführt.
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Reparaturen, die auch realistisch durchführbar sind,
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in einer angebrachten Zeit.
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Man kann in den Außendienst, das heißt man fährt zu den Kunden nach Hause
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und repariert vor Ort Elektrogeräte.
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Also Waschmaschine, Geschirrspüler, alle möglichen Geräte,
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die man jetzt nicht schnell mal wohin führen kann.
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Dann kann man in der Werkstätte anfangen.
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Wenn man viel elektronisches Know-How hat,
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kann man sich in die Audiotechnik oder in die Unterhaltungselektronik begeben.
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Da sind Feinmechanik und Elektronikkenntnisse wichtig.
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Um den Beruf Reparaturtechniker ausführen zu können, braucht man Qualifikation.
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Das heißt im Idealfall
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Elektrotechnik, Mechatronik, Maschinenbau geht auch noch was.
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Es sollte etwas sein, wo Elektrik vorkommt,
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weil das hat Sicherheitsaspekte.
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Man muss Gefahren einschätzen können.
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Elektrischer Strom.
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Von dem her ist diese Qualifikation sehr wichtig.
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Man schönstes Erlebnis in diesem Beruf war,
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mitunter mal ein Gerät zu reparieren.
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Unter anderem habe ich es auch geschafft, Elektrogeräte, wo es vermeintlich
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keine Ersatzteile mehr gibt, aufgrund von einem anderen,
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alternativ passenden Ersatzteil wieder Funktion herzustellen.
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Man muss Interesse zeigen: Warum geht das Gerät nicht?
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Was ist der Grund? Wie kann das passieren?
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Es ist nämlich so, wenn man einen Fehler kennt
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sollte man wissen einerseits, wie man ihn beheben kann
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und wie man ihn beheben kann, dass er nicht noch mal passiert.
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Das heißt jetzt nicht allein nur den Fehler am Gerät zu beheben,
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sondern auch den Fehler, der vor dem Gerät steht, aufzuklären.
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Weil oft werden Geräte kaputt durch falsche Bedienung.
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Geschirrspüler werden schmutzig, weil immer nur auf kurz gewaschen wird.
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Das heißt: Lassen Sie den Geschirrspüler mal laufen.
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Schalten Sie das Intensivprogramm ein.
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Vergessen Sie das Sparprogramm, weil das ist nicht für dreckiges Geschirr da.
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Diese Aufklärungsarbeit ist bei diesem Beruf auch sehr wichtig.
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Es war immer schon in mir,
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dass ich gerne tüftle,
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dass ich gerne bastle,
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dass ich Fehlerbehebung analysiere.
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Ein weiterer Grund - ich meine, es ist offensichtlich -
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ich bin eine Frau.
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Frauen in der Technik - Yeah!
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Dieses Herausfordernde und das Allerallerwichtigste,
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das Allerwichtigste, warum ich überhaupt in die Mechatronik
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jetzt gehe, diesen Weg gehe,
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dass es für mich eine sinnerfüllende Tätigkeit ist
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und das ist einfach vollkommen meins.
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Auf der einen Seite ist es die Vielfalt von Geräten
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und die Vielfalt von Fehlern,
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die es auch gibt.
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Es ist immer was Neues.
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Was auch das Allerbeste, muss ich sagen, ist,
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es sind diese kleinen Erfolgserlebnisse,
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die man hat, wenn man mit den eigenen Händen
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einem Gerät wieder ein zweites Leben schenken kann
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und dann auch sieht, wie das Gerät wieder funktioniert.
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Das ist wirklich - und das hat man dann mehrmals täglich -
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das ist wirklich das Beste.
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In der Kleingeräte-Abteilung werden Staubsauger repariert,
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Mixer, alle Arten von Küchengeräten. Aber auch zum Beispiel Backöfen
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oder Ceranfelder oder Hochdruckreiniger
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und jetzt zu der Zeit gerade sehr beliebt, Rasenmäher zum Beispiel auch.
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Ich glaube, das Wichtigste an dem Beruf ist
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auch der Aspekt der Nachhaltigkeit auf einer Seite.
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Weil jedes Gerät, das man reparieren kann und der Kunde länger nutzt,
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landet nicht am Elektroschrott
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und ist ein positiver Beitrag zur Nachhaltigkeit.
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Und wenn es dann auch noch Spaß macht,
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geht es besser gar nicht.
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Second Life, das sind unsere Geräte,
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die wir als Spende bekommen zum Beispiel und die dann reparieren,
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dass ein Kunde sie wieder nützt und kauft.
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Ich hätte nie gedacht, dass ich handwerklich überhaupt begabt bin.
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Das habe ich dann wirklich erst, als ich das hier selber gemacht habe,
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dann auch an mir kennengelernt.
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Mehrere Hersteller zu reparieren, ist nicht leicht
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und verschiedene Geräte zu reparieren, ist nicht leicht.
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Es gibt sicher auch Leute, die sich eher nur auf ein Gerät spezialisieren
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oder auf ein paar Marken spezialisieren.
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Aber die Königsdisziplin ist dann wirklich,
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von mehreren Herstellern und mehreren verschiedenen Geräten
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das zu verstehen und auch zu behirnen
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und eine seriöse Reparaturdienstleistung anbieten zu können.
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Ich will dann den Meister machen
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und man kann theoretisch als Meister sich auch selbstständig machen,
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wenn man das möchte.
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Nachhaltigkeit baut auf auf drei Dimensionen.
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Das ist einerseits die Wirtschaftlichkeit.
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Die wird bei uns klein geschrieben.
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Wir sind ein Leuchtturm für die soziale Dimension
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und für die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit.
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Da haben wir wirklich Pionierarbeit geleistet,
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weil ich wusste und einige andere, die das mit entschieden haben,
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dass das zukunftsfähig ist
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und dass Reparatur die Königsdisziplin der Kreislaufwirtschaft ist.