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Der Beruf als Tierärztin ist
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im Prinzip nie vorhersehbar.
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Es kann immer ein Notfall dazwischen kommen
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und auch mehrere Notfälle gleichzeitig.
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Das kann auch herausfordernd sein.
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Da ist einmal das Wichtigste, dass man selber Ruhe bewahrt
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und einfach nur eins nach dem anderen abarbeitet.
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Wenn man das am Ende des Tages geschafft hat,
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ist man wirklich stolz auf sich selber.
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Wir sind eine Gemeinschaftspraxis und bei uns ist das super,
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weil wir uns bei den Nachtdiensten immer abwechseln
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und wir haben uns auch die Wochenenddienste aufgeteilt.
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Unsere Routinetätigkeiten sind zum einen Trächtigkeiten,
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Besamungen und Sterilitäten.
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Das heißt wenn die Tiere jetzt nicht in Brunst kommen,
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dass man sie besamen kann.
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Wenn die Kalbinnen nicht trächtig werden,
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dann gibt es auch keine Milch.
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Oder zum Beispiel auch Enthornungen.
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Wenn ich ein Tier behandelt habe, das muss natürlich auch alles dokumentiert werden
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bezüglich der Wartezeiten, die auf Fleisch und Milch anfallen.
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Was bei uns auch immer dazu gehört ist Auto putzen,
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dass alles schön sauber ist und das Auto auffüllen,
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dass alle Medikamente drinnen sind. Das ist wichtig.
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Für das Veterinärmedizinstudium rechnet man circa 6, gute 6 Jahre ein.
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Während des Studiums, während der 6 Jahre
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absolviert man zwischendurch Praktika
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in den unterschiedlichsten Bereichen.
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Also, das ist -
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Je nachdem, wofür man sich interessiert.
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Man kann bei einem landwirtschaftlichen Betrieb ein Praktikum machen,
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beim Großtierarzt, beim Kleintierarzt,
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am Schlachthof - gehört alles dazu.
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Grundsätzlich gibt es als praktischer Tierarzt
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drei große Ausrichtungen: Nutztierpraxis, Pferdepraxis, Kleintierpraxis.
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Es gibt vor allem in der Kleintierpraxis natürlich sehr viel Spezialisierungen.
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Auch im Nutztierbereich gibt es genügend Spezialisierungen,
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von Operationen
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über Klauenbehandlungen.
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Es werden sehr viele Fortbildungen angeboten:
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Bestandsbetreuung, wo man sagt,
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man geht weg vom einzelnen Tier hin auf den Betrieb,
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wo man sagt, man schaut sich den ganzen Betrieb an,
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was ist managementmäßig zu verbessern?
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Im Pferdebereich ist es auch wieder ein ganz anderer, sagen wir mal, Themenbereich.
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Da geht es um Hobbytiere.
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Da geht es viel mehr um individuelle Betreuungen.
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Es gibt die Möglichkeit sich als Tierarzt,
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sei es als Kleintierarzt,
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aber vor allem auch als Nutztierarzt im Bereich Lebensmittelsicherheit
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zu spezialisieren. Das ist eine Zusatzausbildung.
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Dann kann man natürlich alles abdecken, was jetzt in die Fleischbeschau geht.
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Einige Tierärzte haben auch die Laufbahn vom praktischen Tierarzt zum Amtstierarzt,
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wo es dann viel stärker darum geht,
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die Einhaltung von Gesetzen zu überprüfen,
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Seuchenbekämpfung und so weiter.
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Wir haben natürlich auch einiges an administrativer Arbeit,
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das heißt Tiergesundheitsdienstkontrollen.
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Da geht es natürlich auch um Forderungen der Gesellschaft
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nach Transparenz in der Lebensmittelproduktion,
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um Tierschutz, um Tierwohl.
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Wichtig ist die gegenseitige Unterstützung, vor allem am Anfang.
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Was ich geschätzt habe, wie ich angefangen habe,
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dass der Doktor Huber eigentlich immer da war,
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dass er mich immer unterstützt hat
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und weitergebracht hat und ich viel gelernt habe.
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Und er hat mich immer motiviert.
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Genau das wollen wir versuchen,
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mit den neuen, mit den jungen Kollegen zu machen.
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Bei den großen Betrieben, Roboterbetrieben vor allem,
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da werden schon alle möglichen Daten erfasst.
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Die Temperatur der Tiere wird permanent überwacht.
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Die Wiederkäuaktivitäten werden überwacht. Die Leitfähigkeit.
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Das ist natürlich für uns schon ein wichtiges
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Werkzeug, dass man sieht: Okay, wie weit vorgeschritten ist die Erkrankung?
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Also man kann das gut einbauen.
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Es ist schon sehr unterschiedlich, ob ich einen Roboterbetrieb
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mit 200 Tieren betreue, einen konventionellen.
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Oder ob ich biolandwirtschaftliche Betriebe betreue,
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die eher extensiv arbeiten,
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die ganz andere Vorschriften teilweise haben
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und überhaupt Voraussetzungen haben.