00:19
Ich sehe mich eher als Coach
00:21
und die Motivation ist,
00:23
den Schülern die Schulangst zu nehmen.
00:25
Weil das ist ein ganz breitgefächertes Leistungsspektrum,
00:29
das hier an der Schule an Schülern und Schülerinnen existiert.
00:32
Einige haben auch schlechte Erfahrungen im Vorfeld gemacht.
00:35
Und haben sich deswegen für eine Lehre entschieden,
00:38
weil sie ja raus wollen aus dem Lernen und aus dem Schulsystem an sich.
00:42
Und ja, ihnen da irgendwie
00:45
diese Angst zu nehmen:
00:47
Lernen bedeutet nicht Angst, sondern
00:50
ja, ich mache was für mich selber und das ist ...
00:52
eine große Motivation von mir.
00:55
Vorurteile im Beruf des Lehrers sind:
00:59
wenig Arbeit, viel Ferien.
01:01
Aber es ist ja nicht nur die Arbeit während des Unterrichts.
01:06
Also die Unterrichtszeit.
01:07
Sondern, wie ich vorher schon erwähnt habe:
01:08
die Vorbereitung, die Nachbereitung.
01:10
Man kommt ja nicht in die Klasse und sagt
01:12
ja, heute machen wir
01:15
irgendwas.
01:17
Sondern Vorbereitung ist auch sehr wichtig.
01:19
Auch die Nachbereitung
01:21
nach dem Unterricht
01:23
kontrollieren, schauen: Wie war der Unterricht?
01:24
Was hat geklappt? Was hat nicht so geklappt?
01:27
Das Unterrichten selber natürlich auch.
01:29
Mit den Schülern aktiv kommunizieren,
01:32
was Neues erarbeiten
01:34
und auch administrative Tätigkeiten:
01:37
Gespräche mit den Eltern, mit den Lehrbetrieben.
01:40
Skripten zusammenstellen für den Unterricht.
01:43
Ich unterrichte in der Fachgruppe 1.
01:45
Das sind die allgemeinbildenden Gegenstände.
01:48
Dazu gehören die Fächer
01:50
Deutsch und Kommunikation,
01:52
interkulturelle Kompetenz,
01:54
angewandte Wirtschaftslehre,
01:56
politische Bildung
01:58
und Sprachen haben wir Berufsbezogenes Englisch.
02:01
Persönliche Eigenschaften, die man mitbringen sollte für diesen Beruf sind:
02:05
Einfühlungsvermögen.
02:07
Auch eine relativ hohe Frustrationstoleranz.
02:09
Geduld mit den Schülern. Auch mit sich selber.
02:12
Weil es ist mir sehr wichtig,
02:14
dass ich nicht einfach den Lehrstoff oder den Lehrinhalt einfach runter bete,
02:18
sondern ich will ja, dass die Schüler was mitnehmen.
02:21
Man sollte auch sehr flexibel sein.
02:23
Nicht nur beim Unterrichten selber,
02:27
sondern auch mit den Schülern.
02:29
Weil es so viele verschiedene Lerntypen gibt,
02:33
muss man da sehr flexibel sein im Umgang mit den einzelnen Individuen.
02:39
Da bereitet man oft nicht nur ein Arbeitsblatt vor,
02:43
sondern drei, vier verschiedene,
02:46
damit jeder ein bisschen was mitnehmen kann.
02:49
Auch Konsequenz ist sehr wichtig,
02:54
weil man will ja auch seine Grenzen kennen.
02:57
Wie wird man Berufsschullehrer?
02:58
Die Voraussetzungen sind,
03:00
dass man eine Meisterprüfung hat
03:02
oder dass man die Matura hat.
03:04
Das ist einmal Voraussetzung -
03:05
nicht unbedingt für die Schule, aber für die Pädagogische Hochschule.
03:09
Weil man muss berufsbegleitend ein Hochschulstudium machen.
03:13
Und als Studienberechtigung braucht man einen höheren Abschluss.
03:16
Im Gastgewerbe gibt es das in dieser Form nicht in Österreich
03:20
so wie den Tischlermeister oder so irgendwas,
03:21
sondern man muss die Konzessionsprüfung machen,
03:23
die Befähigungsprüfung für das Gastgewerbe.
03:25
Was mich motiviert hat, war schon immer Wissen weiterzugeben.
03:30
Das Studium auf der Pädagogischen Hochschule ist auf drei Jahre aufgeteilt.
03:35
In dem ersten Jahr arbeitet man Montag bis Donnerstag
03:39
ganz normal an der Schule
03:40
und am Freitag ist man freigestellt und ist auf der Pädagogischen Hochschule
03:44
und macht dort seine Seminare, Prüfungen, etc.
03:47
Im zweiten Jahr ist man ein halbes Jahr freigestellt von der Berufsschule
03:52
und ist nur auf der PH.
03:54
Dementsprechend natürlich mehr zu tun - sehr viel zu tun.
03:57
Und das zweite Semester ist man dann wieder an der Schule.
04:01
Im dritten Jahr ist es so blockweise aufgebaut.
04:05
Dann ist man, wenn man das alles positiv besteht,
04:09
mit der Hochschule fertig.
04:11
Aber es fehlt die Bachelorarbeit zu einem selbstgewählten Thema,
04:14
mit wissenschaftlichem Arbeiten,
04:16
mit Zitieren, mit Bezug auf den Unterricht.
04:18
Wenn man das erfolgreich bestanden hat, dann ist man mit Brief und Siegel
04:23
Bachelor of Education und erst dann ist man richtiger Lehrer.
04:27
Wir an der Schule sind in drei Fachgruppen aufgeteilt.
04:30
Fachgruppe 3 ist rein die Praxis.
04:33
Fachgruppe 2 ist die fachliche Theorie
04:37
wie Fachkunde, Betriebsorganisation, Wirtschaftsrechnen.
04:41
Und Fachgruppe 1 sind diese anderen Fächer.
04:44
Da ist aber Matura dann auf jeden Fall Vorschrift.
04:46
Für jedes Fächerbündel braucht es eine eigene Prüfung.
04:49
Das ist aber nicht mehr so aufwendig wie das normale Bachelor-Studium,
04:52
sondern ist ungefähr die Hälfte.
04:53
Man kann natürlich sämtliche Ausbildungen machen.
04:56
Ist ja auch vorgesehen, dass man als Lehrer eine lebenslange Ausbildung macht.
05:00
Man kann die Fachgruppe 2-Ausbildung machen, die Fachgruppe 1-Ausbildung.
05:03
Man kann die Direktoren-Ausbildung machen.
05:05
Man kann ein Masterstudium machen dazu.
05:07
Die Pädagogische Hochschule bietet da sehr viele Möglichkeiten zur Weiterbildung.