00:38
Hallo. Ich bin die Fabiola,
00:39
17 Jahre alt und ich geh in ein Gymnasium in einem bildnerischen Zweig.
00:42
Und ich würde jetzt gern mehr über die Innenarchitektur erfahren.
00:53
Ich habe Architekturdiplom gemacht.
00:56
Dann habe ich bei meinem Vater im Büro angefangen zu arbeiten,
01:00
und zwar in Richtung Ladenbau.
01:02
Das war ein neues Gebiet, was ich beim Studium nicht gelernt habe,
01:06
und war eigentlich immer selbstständig.
01:09
Und wie war das bei Ihnen?
01:10
Wie haben Sie angefangen?
01:11
Bei mir war es ein bisschen anders.
01:13
Ich habe Matura gemacht, war dann in einem Kolleg
01:18
für Innenausbau und Möbelbau und hab dann Innenarchitektur zu studieren
01:23
begonnen und habe es mit Diplom abgeschlossen.
01:28
Ja, und war eigentlich auch von Anfang an selbständig.
01:31
Was braucht man eigentlich noch für Eigenschaften bei diesem Beruf?
01:33
Ich meine, Kreativität ist klar. Und sonst noch?
01:36
Na ja, man braucht die fachlichen Voraussetzungen,
01:40
man braucht sehr viel Geduld.
01:45
Die Psychologie eben.
01:49
Man braucht den sogenannten langen Atem.
01:52
Ja, man muss hartnäckig sein. Ja.
01:58
Das braucht man auch.
02:00
Räumliches Vorstellungsvermögen, würde ich sagen.
02:03
Und vielleicht
02:05
eine Liebe zum Zeichnen
02:08
und zum Entwickeln von Formen, Farben.
02:12
Ein Gefühl auch für Materialien.
02:14
Und wie sind Sie an Aufträge gekommen?
02:16
Sie waren beide am Anfang selbstständig.
02:18
Und wie haben Sie Aufträge bekommen?
02:21
Na ja, man beginnt immer in der eigenen Familie.
02:24
So ist es.
02:25
Und wenn man das Glück hat, eine große Familie zu haben,
02:30
zieht das natürlich seine Kreise
02:32
und Freunde sehen etwas und
02:37
wollen das auch haben.
02:39
Also, so beginnt man eigentlich.
02:49
Also wenn jemand nicht gern
02:50
mit Menschen zusammenarbeitet, glaube ich, ist er nicht wirklich geeignet dafür,
02:55
weil man mit so unterschiedlichen Menschen zu tun hat.
02:59
Man hat mit den Bauherrn zu tun.
03:01
Man hat mit den Firmen zu tun,
03:04
also den Professionisten, ihren Arbeitern auf der Baustelle.
03:08
Man hat mit den Zulieferfirmen zu tun.
03:10
Ist es schwer, sich als Frau auf der Baustelle durchzusetzen?
03:13
Ich glaube, wenn man korrekt auftritt
03:17
und sagt, was man will
03:20
und eigentlich gute Firmen hat,
03:22
mit denen man möglicherweise schon jahrelang zusammengearbeitet hat,
03:27
funktioniert es ganz gut.
03:29
Aber natürlich hat man immer wieder Personen dabei, die einfach ekelhaft sind.
03:34
Ich würde sagen,
03:36
es ist nicht schwieriger als für einen Mann.
03:41
Im Gegenteil.
03:42
Ich denke mir oft, bei gewissen Dingen
03:45
kann ich meinen Charme einsetzen und komme wirklich auch zum Ziel, dadurch.
03:50
Und wenn es ganz schwierige Leute sind, dann
03:54
streite ich
03:57
und bleibe hartnäckig und selbstbewusst.
04:00
Also setzen Sie Ihre eigene Meinung durch.
04:02
Ich versuche schon die Meinung wirklich klar zu definieren.
04:06
Und das muss man auch in diesem Beruf,
04:09
weil der sehr genau ins Detail geht.
04:20
Und was wäre so ein Traumauftrag für Sie?
04:22
Für die Zukunft?
04:23
Vielleicht ein ein großes Haus einrichten
04:26
oder umbauen
04:29
mit einem Auftraggeber der,
04:31
mit dem man gut zurechtkommt, den man auch leicht überzeugen kann?
04:36
Ja, wo das Budget unendlich groß ist.
04:41
Also ich stelle mir vor, ich
04:43
würde sehr gerne ein Konzept entwickeln für einen Konzern
04:49
und eine ganze Kette, sozusagen, so einen Mega Store,
04:53
wo man wirklich in jedem Geschäft unsere Überlegungen,
04:58
unsere Entwicklungen auf dem Material und auf dem Farbensektor wiederfindet.