00:38
Hallo, Ich bin Valerie.
00:39
Ich bin 19 Jahre alt.
00:41
Und mein Traumberuf ist Schauspielerin.
00:51
Welche Ausbildung hast du gemacht?
00:53
Ich habe Germanistik studiert Und Theaterwissenschaft.
00:56
Das war mir dann zu wenig.
00:57
Nein, das ist es nicht. Das ist wie jeder berühmte Satz:
01:00
Wenn Eunuchen über die Liebe reden. Das ist zu wenig.
01:02
Kann ich nur darüber reden. Ich muss das auch tun.
01:04
Wieder einig mit mir selbst zu werden,
01:06
das kostete mehr als einen Tag!
01:08
Ich war am Konservatorium der Stadt Wien, im ersten Bezirk in der Johannesgasse,
01:12
das hat so Hochschul-Status
01:16
vergleichbar mit dem Reinhardt Seminar, sowie ein normales öffentliches Studium
01:20
mit vielen Jahrgängen und Semestern und Prüfungen
01:23
und muss auch eine schriftliche Arbeit machen über ein Thema, wurst jetzt irgendwas
01:28
Theaterthema.
01:29
Die dauert jetzt vier Jahre.
01:31
Wie ich sie gemacht habe, hat sie noch drei Jahre gedauert.
01:33
Wie hast du den Schauspielerberuf begonnen?
01:36
Ich habe gemacht eine 3-jährige Musicalausbildung,
01:39
also das letzte Jahr am Theater an der Wien, war mein erstes Jahr
01:44
und dann noch
01:45
zwei Jahre bei den Performing Arts, wo ich den Abschluss gemacht habe.
01:48
Und das ist halt eine gute Möglichkeit, um erstens herauszufinden,
01:52
was man selber kann, wo die eigenen Stärken liegen
01:56
und um Leute zu treffen,
01:59
weil man ja während der Ausbildung schon viele Shows machen muss usw.
02:03
ist man also gezwungen irgendwie zu performen eigentlich und
02:09
und man springt eigentlich ins kalte Wasser,
02:11
aber dann lernt man sehr schnell okay, das kann ich, das kann ich nicht,
02:14
das liegt mir, das liegt mir nicht man trifft einfach Leute,
02:18
die dann einem Feedback geben oder einen Job geben später mal.
02:23
Nur Begabung alleine reicht nicht.
02:25
Also wenn sie auch technisch etwas nach produzieren können, also
02:29
wenn man etwas einfach wieder herstellen kann
02:32
und das auch eine Kraft hat, dann sage ich mach weiter.
02:36
Und wenn es nur über die Empfindung geht, dann würde ich sofort sagen lass es, weil
02:42
sonst wird man auch unglaublich schnell ein psychologisches Wrack.
02:47
Wieder leer!
02:48
Georg! Hör mal zu, ich bin wach!
02:52
Also gerade wenn du sagst, wenn wir von jungen Schauspielern reden,
02:54
die anfangen, da werden dir am Anfang schon Stolpersteine in den Weg gelegt.
02:58
Erstens gibt es, hast du das Gefühl, Milliarden. Dann gibt es nicht so viele Rollen,
03:03
dann wirst du
03:04
manchmal auch ein bisschen so behandelt wie: Ja, komm du Junger, du, da musst du,
03:08
da musst du dich durchkämpfen, ohne dass jetzt jemand gegen jemanden kämpft.
03:11
Für dich.
03:12
Und da musst du fleißig sein.
03:13
Du musst dich interessieren, wo wird das gemacht
03:15
und musst über einen Schatten springen, dich vorstellen.
03:19
Du musst so konsequent bei der Sache bleiben, sonst,
03:22
sonst gibt man da auch sehr schnell wieder auf.
03:24
Weil es gibt so eine Phase, wo man irgendwie keinen Erfolg hat
03:27
und dann denkt man sich ‘Ach Gott, das ist ja mühsam, will ich das?’
03:31
Und da gehört Fleiß dazu.
03:36
Bevor ich also,
03:36
wie gesagt,
03:37
Aufnahmeprüfung bestanden habe, habe ich, habe ich einfach Zweifel gehabt,
03:41
ob ich selber das Zeug dazu habe und ob ich das überhaupt kann,
03:44
diesen Beruf ausüben.
03:47
Ab dem Moment, wo
03:48
ich in der Schule war, habe ich nie wieder zurückgeschaut, eigentlich.
03:53
Ab dem Moment habe ich gewusst, das ist es und ich weiß, das ist mein Weg.
04:06
Da sollte man sich,
04:09
wenn man so eine Aufnahmsprüfung machen will, Stücke anschauen im Theater,
04:12
was ich besser finde, als wenn man sie liest, wenn man sie durchliest,
04:15
das ist sehr mühsam,
04:16
und dann kommt man irgendwann drauf ‘Das ist zu langatmig’; Stücke anschauen.
04:19
Und wenn man dann draufkommt,
04:21
dass einem das oder die Rolle gefallen hat und daraus wieder
04:24
nur ein Teil, dann sollte man sich erkundigen, was war das für ein Stück?
04:28
Wie komme ich an den Text heran und versuchen das
04:32
auf seine Art und Weise zu spielen?
04:33
Kann man sich aber auch einen Schauspielerei nehmen.
04:35
Was bringst du mir?
04:36
Ihr steht im Andenken, bei Hof und überall!
04:38
Das es nicht zu sagen, ist!
04:40
Das wird nicht lange dauern.
04:42
So lange ihr lebt, wie man sich euren Unfall zu Herzen nahm.
04:45
Und beim Film.
04:47
Das ist sehr individualistisch.
04:49
Da jemanden nachzumachen ist eigentlich nicht,
04:52
finde ich auch nicht gut.
04:52
Da sollte man eher seinen Stil finden.
04:55
Ihr leugnet eure Handlungen nicht und redet das Gegenteil.
05:00
Ist natürlich schon so, was man so kennt, wo man sich ein bisschen blöd vorkommt,
05:03
wenn man es tut, aber man tut es,
05:04
es tut eh jeder, zu Hause zum Beispiel eine Szene nachspielen,
05:08
da gibt es die berühmte Szene von Robert De Niro,
05:09
wo er sagt, so: ‘Hey! Sprichts du mit mir? Hey! Sprichts du mit mir, meinst du mich?!
05:13
Meinst du mich? Redest du mit mir?’ Da will man genauso cool sein und das ist super,
05:17
sollte machen, finde ich total lässig, das ist wie Luftgitarre spielen.
05:19
Was soll man von euch halten? Was ihr wollt!
05:21
Du hast automatisch bei jeder Aufnahmsprüfung das Gefühl
05:24
die sind alle besser, alle besser vorbereitet,
05:27
die schauen alle besser aus,
05:28
die sind irgendwie alle ausgeschlafen,
05:30
die sind irgendwie total cool und und ich bin eigentlich das,
05:33
also wie sagt man das, hässliche Entlein?
05:35
Das ist das Aschenputtel bei der Aufnahmsprüfung.
05:38
Du kommst dann schon dahinter, dass es eh jedem so geht.
05:40
Also ich kann mich erinnern, am Anfang war das sehr wohl so, dass man
05:44
sich für jedes Casting aufgedonnert hat usw. und ich meine,
05:49
je mehr man irgendwie erreicht hat, um so weniger muss man das natürlich machen.
05:52
Aber ich kann mich schon erinnern, dass ich das auch gemacht habe und
05:57
bei so Auditions
05:58
wo so 100 Leute kommen also das einzige,
06:02
was ich irgendwie als Tipp geben kann, ist wirklich zu schauen, dass du
06:07
einen Eindruck hinterlässt, aber jetzt nicht
06:11
einen aufgesetzten Eindruck, sondern dass du möglichst schaust,
06:14
dass deine Persönlichkeit und deine Stärken hervortreten.
06:22
Ich glaube, es kommt darauf an, dass man eben
06:24
in den 15 Minuten, die man hat und die man kriegt, als bei einem Casting
06:30
oder auch beim Drehen, wenn man den Job schon hat oder auf einer Bühne,
06:34
dass man die 15 Minuten, die man hat, nutzt
06:37
und dass man in den 15 Minuten so gut ist wie sonst nie.