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Die Meteorologie,
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die mein Fach ist, ist die Beschäftigung mit der Lufthülle der Erde.
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Der sogenannten Atmosphäre.
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Und wenn man sich das genau überlegt, ist diese Lufthülle unheimlich
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wichtig für sehr viele Vorgänge.
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Dass wir die Luft zum Atmen brauchen, ist offenkundig.
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Aber es brauchen die Pflanzen und es braucht, ja
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Der Boden.
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Also es wird, die Tiere natürlich sowieso auch, aber es ist einfach ein
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ein Medium, das unheimlich viele,
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in vielen Bereichen Bedeutung hat
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und insbesondere dann die Prozesse, die sich in diesem Medium abspielen
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und die sich in der Wechselwirkung zwischen Luft und Boden, Pflanze,
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aber auch Gebäuden, toter Materie, die da stattfinden.
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Das heißt, es ist etwas, was wirklich alles durchdringt in gewisser Weise
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und daher
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macht es auch einen weiten Blick, weil man eben in
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die Nachbarwissenschaften, die dann auch betroffen sind, mit hinein
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schauen muss, kann, darf, je nachdem.
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Und daher kein sehr schmales Gebiet ist, sondern von vornherein
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einen sehr breiten Blick fordert.
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Zur aktuellen Situation, heute in der Früh
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hat noch die Sonne gescheint, beim aufstehen. Vor einer halben Stunde
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etwa hat sich eine geschlossene Wolkendecke über Wien ausgebreitet.
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In Wien hat es nahezu den doppelten Niederschlag gegeben.
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Aktuell ist es so dass wir 11,7 Grad am Dach haben.
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Also ich versuche einmal, das Wissen zu vermitteln,
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aber Wissen allein genügt oft nicht, um Verhalten zu ändern.
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Das muss irgendwie erlebbar, das muss wirklich gespürt werden.
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Und das sind halt auch Sachen, die man versuchen muss,
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den Menschen nahezubringen, dass sie doch die Augen aufmachen
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sollen, dass sie schauen müssen, dass sie,
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dass sie einfach das erleben müssen, was sich verändert in unserer Welt.
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Und ob das wirklich die Art von Veränderung ist, die wir wollen.
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Es verändert sich vieles und ständig und manches begrüßt man,
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aber vieles begrüßt man eben auch nicht.
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Und auf das aufmerksam zu machen und das erlebbar zu machen,
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dass das eben durchaus in einem größeren Zusammenhang steht.
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Dass, das eine Entwicklung charakterisiert, die irgendwo hinführt,
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wo es eigentlich nicht hingehen soll, wo eigentlich niemand von uns will,
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dass es hingeht.
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Das ist sicher nicht leicht, ist sicher auch zeitweise frustrierend.
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Aber.
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Man weiß heute, dass wenn man es nicht tut,
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wird die Sache nicht besser, sondern dann wird es nur noch schlechter.
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Und im Grunde genommen, das sagt Peter Weiss immer wieder, jedes Stück Natur,
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das man erhält, das wirkt über viele, viele Generationen weiter.
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Genauso wie jedes Stück Natur, das zerstört wird,
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auch dann unwiederbringlich zerstört ist.
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Also auch die kleinen Erfolge muss man dann eben
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feiern können und sich drüber freuen können.
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Und die Freude ist zunächst einmal das der Forschung selber,
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wenn man plötzlich etwas erkennt, etwas, etwas sieht,
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das man vielleicht schon oft gesehen hat, man plötzlich versteht, warum das so ist
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und das ist sicher ein Moment der Freude in der Forschung.
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Es ist aber natürlich auch ein Moment der Freude,
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wenn man das dann jemandem erzählen kann, und der versteht das auch.
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Ob das jetzt eine einzelne Person ist oder
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ob das ein ganzer Hörsaal voll Hörern ist oder ob das sonst irgendwo ein Publikum
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ist, das ist sicher auch ein Moment der Freude und insbesondere,
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wenn dann auch Schlüsse daraus gezogen werden und das auch Konsequenzen hat.
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Das sind sicher die Momente, wo man sich sagt
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Ja, es hat einen Sinn, was ich mache.
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Das ist nicht nur Selbstbefriedigung, sondern das ist wirklich ein Beitrag,
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Ein Beitrag, wie ihn eine Forscherin leisten kann.
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Bezüglich der Frage
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der Geschlechter, ob Frauen es schwerer haben als Männer.
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Hat sich sehr viel geändert.
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Es ist die Forschungslandschaft, hat sich geändert.
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Es gibt einfach wesentlich mehr Frauen in der Forschungslandschaft.
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Und ich glaube halt, dass man am besten dran tut,
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wenn man einfach seinen eigenen Weg geht.
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Wenn man vertraut auf das, was man gut kann.
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Wenn man sich dort verbessert,
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wo man Schwächen hat und nicht zu viel drüber nachdenkt.
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Darf ich das als Frau werde ich als Frau akzeptiert,
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sondern einfach: Ich bin so wie ich bin und ich kann, was ich kann.
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Und die anderen sind auch keine ‘Super-Männer’,
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sondern eben auch Menschen wie ich.
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Und unbeirrt seinen Weg geht.
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Und ich glaube, dass man damit durchaus auch den Erfolg hat
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oder haben kann, den man verdient.
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Natürlich gibt es Glücksfälle, aber das gibt es in jedem Leben,
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unabhängig davon, ob man Frau oder Mann ist.