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Ich bin eindeutig Forscherin. Von einem sehr interessanten und zukunftsorientierten
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Thema, das derzeit die ganze Welt beschäftigt.
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Ich habe eigentlich Chemie studiert, weil Ich wollte
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immer Lebensmittelchemiker werden.
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Also die Richtung Verfahrenstechnik
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das hat sich später in dem Studium herauskristallisiert.
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Eben weil man wenig weiß, bevor man zum Studieren beginnt.
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Also welche Richtung interessant sein könnte.
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Und da kommt es eben immer auf
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die unterschiedlichen Professoren drauf an, wer das Interesse weckt.
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Und das war dann eben so gegen Ende vom Studium,
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weil das dann eben die Verfahrenstechnik
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mit den aktuellen Themen hier.
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Also ich versuche einen alternativen Kraftstoff zu entwickeln.
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Also das Verfahren ist eigentlich schon relativ alt, aber wir haben uns jetzt
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als Herausforderung gesetzt, das Verfahren wiederzubeleben.
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Damals hat man es eben mit Kohle betrieben.
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Wir wollen eben Biomasse einsetzen.
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Das heißt, dass man eben aus Biomasse dann einen fertigen Kraftstoff erzeugt
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den man dann direkt im Auto tanken kann.
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Und der Vorteil ist, dass man die gesamte Biomasse einsetzt
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bei diesem Verfahren. Man hat dann CO-2 Neutralität
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man hat weniger Schwefel, Aromaten,
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im Abgas vom Auto.
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Es ist dann direkt nach dem Studium ist es sehr aufregend
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das man gleich sein eigenes Projekt bekommt, wo man selbst sagen kann,
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heute macht das und morgen das und wo man sich alles selbst einteilen kann.
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Also das man so viel Freiheiten hat.
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Wobei ich vermute, dass man, wenn man jetzt direkt nach der Uni
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in der Wirtschaft beginnt, die man wahrscheinlich nicht hat.
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Ich sehe jetzt eigentlich nur Vorteile, noch eine Zeit lang an der Uni zu bleiben.
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Die Eltern sind natürlich stolz,
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oder alle, die mitbekommen, wie viel Energie
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es dann darstellt Forscherin zu sein.
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Aber andere sehen die Uni Forschung
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eher als bequem und man bleibt eben auf der Uni.
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Also ich glaube, dass es gesellschaftlich keinen sehr hohen Stand hat,
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kein sehr hohes Ansehen hat wenn jemand auf der Uni bleibt.
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Wenn man dann Professor ist oder Professorin, dann eben schon.
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Aber die Zeit bis dahin.
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Ich glaube, das weiß niemand eigentlich, das man da auch,
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das eigentlich die Forschung dann eben auf dem Projektassistenten beruht.
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Also der Professor gibt das Thema vor und stellt dann
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seine Mitarbeiter an und die Mitarbeiter forschen
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dann an dem Thema. Also die Richtung wird
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natürlich vom Professor vorgegeben.
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Die Ideen kommen von ihm, aber auch eben von den Mitarbeitern.
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Also ich kann jetzt und wenn ich fertig bin, kann ich als Postdoc
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also dann an der Uni bleiben und dann andere die Dissertanten betreuen
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und innerhalb von fünf Jahren oder im Laufe der Zeit mich habilitieren.
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Also der Weg ist dann in Österreich glaube ich relativ beschränkt.
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Wenn man weiter nach oben möchte.
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Man braucht schon
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sehr viel Liebe zum Detail und ein bisschen Verbissenheit.
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Aber es gibt doch eben sehr viele Rückschläge,
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weil es ist selten geradlinig, dass man an einem Thema forscht
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und dann kommen die ersten Erfolge und Ergebnisse,
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sondern es ist meistens sehr, sehr lange Durststrecke.
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Ein Jahr, eineinhalb Jahre, bis man dann erste Ergebnisse bekommt.
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Das ist dann schon irgendwie sehr prägend, dass man dann doch dranbleiben muss,
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auch wenn man noch keine Ergebnisse hat und sich versucht ständig zu motivieren,
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sagen ja, morgen beim nächsten Versuch kommen die Ergebnisse.
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Meist sind es dann Dinge,
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die man am Anfang verworfen hat und als unwichtig gesehen hat,
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sind dann eben die Dinge,
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die dann eben dann den Durchbruch bringen.