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Hallo, Ich bin die Sigrid und beim Dr.
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Ruth in Purkersdorf möchte ich mich informieren,
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was man als Ordinationsassistentin oder Assistent zu tun hat.
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Frau Hosek,
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was gehört zu Ihren Aufgaben als Ordinationsassistentin?
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Als Ordinationsassistentin bin ich einerseits am Empfang
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zuständig, das Telefon abzunehmen, die Leute zu empfangen,
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die Rezepte vorzubereiten, die der Doktor unterschreibt,
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Patienten und Patientinnen, die zum Arzt kommen, anzumelden.
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Das ist einmal der eine Bereich am Empfang.
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Dann gibt es den großen Bereich hier im Labor, bei dem
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Injektionen vorbereitet werden, Infiltrationen vorbereitet werden,
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die der Arzt dann verabreicht, Harne untersucht werden,
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Laboruntersuchungen vorbereitet werden.
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Und dann gibt es noch die EKGs
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und Lungenfunktionsüberprüfungen, die wir machen,
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Infusionen bereiten wir vor und dann haben wir
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noch einen großen physikalischen Bereich,
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in dem wir Strom und Ultraschall- therapien machen, Moortherapien.
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Wenn man als
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Ordinationsassistentin arbeiten möchte, was braucht man da für Voraussetzungen?
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Grundsätzlich, Voraussetzungen sind einmal sicher eine Belastungsfähigkeit,
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dem momentanen Stress gewachsen sein, aber auch den Stress, darüber hinaus
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mit Krankheiten konfrontiert zu sein, auch mit Tod konfrontiert zu sein.
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Spaß und Spaß daran, mit Menschen
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irgendwie zu arbeiten, das sind einmal die wichtigsten Dinge.
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Und wie sieht es mit dem Einkommen aus?
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Grundsätzlich muss man sagen, das es keine besonders gut bezahlte Arbeit ist.
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Uns geht es hier relativ gut.
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Das entspricht aber nicht dem Durchschnitt.
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Es gibt immer mehr Ärzte und Ärztinnen, die sehr viel Wert auf ihr
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Team oder ihr Personal legen und dementsprechend schon besser zahlen.
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Aber die Mehrheit ist sicher nicht so gut bezahlt.
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Dazu muss man auch noch sagen, dass das meiste ein Teilzeitjob ist und man
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davon allein alleine mitunter nicht leben kann. Eignet sich aber andersrum wiederum ideal
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als zweites Standbein oder erstes Standbein,
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wie immer man das sehen mag.
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Ja, soziale Anerkennung
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kriegt man halt wirklich nur so im direkten Kontakt
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mit Patienten und Patientinnen.
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Herr Dr. Ruth,
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welche Eigenschaften braucht man,
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um bei Ihnen als Ordinationsassistentin arbeiten zu können?
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In erster Linie muss man die Bereitschaft haben, mit Menschen arbeiten zu wollen.
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Das heißt, man muss auf Menschen zugehen können.
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Man muss Freude daran haben, mit Menschen zu kommunizieren, an Menschen
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irgendwelche Handlungen durchführen zu können, zuzuhören.
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Viele Menschen kommen einfach, um sich auszusprechen,
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um ihre Probleme darzustellen.
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Das ist einmal wichtig.
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Und das Nächste ist,
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man muss ein bisschen flexibel sein, auch was die Arbeitszeiten betrifft.
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Man sollte, aber das Wichtigste ist die Kommunikationsfähigkeit.
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Was schätzen Sie besonders an Ihrem Team?
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An meinem Team schätze ich genau das, nämlich die Kommunikationsfähigkeit
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und vor allem auch die Teamfähigkeit.
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Das ist enorm wichtig in einer großen Praxis,
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wo mehrere Team und oder überhaupt mehrere Menschen zusammenarbeiten.
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Das die vor allem im Team miteinander gut können.
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Meine Mitarbeiter sind auch sehr gut miteinander befreundet, verbringen
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auch teilweise privat Zeit miteinander, mit den Familien.
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Dazu kommt, dass ich keine sehr junge Mitarbeiterinnen habe,
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sondern das sind alles Frauen, die über 30 sind
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und daher auch gelernt haben, mit anderen Menschen umzugehen
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entsprechend. Und auch die Sicherheit ausstrahlen.
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Jeder, der reinkommt in eine Praxis, soll das Gefühl haben, dass er in sicheren Händen
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ist, dass auf ihn eingegangen wird und das
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bedingt eine gewisse Erfahrung
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im Umgang mit Menschen und
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Sicherheit auch, zu wissen, was man wirklich will.
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Und die meisten haben auch Berufserfahrung.
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Die wissen es zu schätzen, einen angenehmen Arbeitsplatz zu haben,
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der nicht weit ist, den sie verbinden, können mit der Familie, mit den Kindern
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und wie gesagt, das Team ist ganz enorm wichtig.
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Frau Zimmerl,
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warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
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Ja. Erstens einmal macht mir das irrsinnig Spaß, mit Menschen zu arbeiten.
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Zweitens ist die Arbeitszeit, war für mich ideal damals,
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weil die Kinder klein waren.
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Und das ist ein Teilzeitjob.
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Ähm, ja.
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Die Vielfalt, es ist immer wieder eine Herausforderung.
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Jeder Tag ist eine Herausforderung.
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Es ist nie gleich.
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Es sind immer verschiedenste Situationen,
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die einfach, ja, Spaß machen.
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Mehr kann ich dazu nicht sagen.
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Und gibt es auch etwas, was Ihnen nicht so gut gefällt?
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Ja, und zwar
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das ist für mich persönlich das Aufstehen in der Früh.
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Das fällt mir irrsinnig schwer.
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Und trotz, ja trotz dessen,
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man muss trotzdem freundlich sein. Jetzt komme ich um sieben in der Früh,
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ich bin kein Morgenmensch und muss mir das Lächeln mehr oder minder erzwingen.
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Also das ist für mich wirklich das Schlimmste an der ganzen Geschichte.
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Ansonsten macht’s Spaß.
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Es gibt sicher auch anstrengende Patienten.
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Wie gehen Sie mit denen um?
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Ja, ich versuche, einfühlsam zu sein.
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Ich versuche, mit den Leuten trotz allem freundlich zu sein und zu bleiben.
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Ja, weil die Patienten sind in einer Ausnahmesituation.
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Das muss man sich immer bewusst sein.
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Sie haben Schmerzen, meistens
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Schmerzen, kommen vom Spital, wo eine lange Wartezeit meistens war,
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und sind natürlich deswegen sehr
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forsch, manchmal oder grantig.
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Und wenn man aber freundlich bleibt, sieht man immer wieder,
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dass die Leute dann eigentlich auch freundlich werden.
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Ja, und das
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macht mir immer wieder Spaß, wenn ein Patient, der grantig rein kommt,
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mit einem Lächeln rausgeht.
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Also das ist meine Herausforderung und ist schön zu schaffen.