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Habt ihr gewußt, was
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alles zum Aufgabenbereich eines Tapezierers und Dekorateurs dazugehört?
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Ich nicht.
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Deswegen habe ich mich heute bei einem Wiener Fachbetrieb informiert.
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Daniela, warum interessierst du dich für den Beruf
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Tapezierer und Dekorateur?
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Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil ich eigentlich nicht wollte,
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dass ich im Büro sitze.
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im Büro ist es relativ langweilig und
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in diesem Beruf hat man relativ viel zu tun,
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viele Möglichkeiten, die man nutzen kann, um andere Sachen zu machen.
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Wir haben ein sehr breites Berufsbild an und für sich.
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Was hast du für Aufgaben in deinem Beruf?
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In meinem Beruf hauptsächlich tapezieren und Dekorateur,
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dann Polstermöbel renovieren bzw.
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haben wir Bodenbeläge zu machen,
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wir tapezieren die Wände, das heißt
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Tapeten an die Wand aufbringen.
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Wir malen aus, wir haben Betten.
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Das heißt jetzt Matratzen, grob gesehen und
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Bettwaren, das heißt Decken,
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Bettbezüge, Polster,
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dann Dekorationen.
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Unter Dekoration versteht man Vorhänge.
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Kann auch Sonnenschutz bedeuten,
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von Rollos und Markisen
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bis hin zu Plissees.
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Darf ich das auch mal ausprobiert?
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Selbstverständlich.
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Siehst du?
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Hat doch geklappt und in den Finger hast du dir auch nicht geschnitten.
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Wenn ich mich jetzt für den Beruf als Tapeziererin und Dekorateurin
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interessiere, was muss ich für Voraussetzungen mitbringen?
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Natürlich einmal ein handwerkliches Interesse,
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weil es eine Grundvoraussetzung ist für das Handwerk selber.
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Nachher im Prinzip nur, dass man eben diesen Beruf auch
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selber gerne machen möchte, also dass man nicht von irgendwo,
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ich sag’ jetzt einmal, jetzt von der Eltern, dass gesagt wird, ja, mach das
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da, man muss es selber machen wollen.
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Wenn dieses Interesse vorhanden ist, selber,
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dann kann man jeden Beruf sehr gut erlernen und man steht ja erst am Beginn
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von seiner Ausbildung
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und solange das Interesse vorhanden ist, gibt es da überhaupt kein Problem.
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Denkst du, dass dein Beruf ein Männerberuf ist?
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An und für sich schon, ja, weil in der Berufsschule jetzt gesehen,
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wir sind vier Mädchen in der Klasse,
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wie wir zuerst schon hatten, und wir sind 28 in der Klasse.
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Das heißt, vier ist nicht wirklich viel. Von dem her,
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ja, ich denke schon, dass es ein Burschenberuf ist bzw ein Männerberuf.
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Die Polstermöbel müssen natürlich auch abgeholt und geliefert werden.
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Die sind nicht leicht.
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Von dem her
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ist es eigentlich ein Männerberuf.
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Und wie behauptest du dich in dem Männerberuf als Frau?
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Hauptsache ist ja, dass einem der Beruf Spaß machen soll.
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Das ist einmal der Anfang. Wenn einem der Beruf nicht Spaß macht
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dann kann man generell keinen Beruf ausüben,
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weil wenn man als Muss und Zwang dorthin geht. Dann ist einmal das.
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Dann kann man den Beruf nicht ausüben.
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Wenn ich jetzt ausgelernt bin, wo finde ich Arbeitsmöglichkeiten?
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Die Arbeitsmöglichkeiten bei sämtlichen
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Tapezierern, das ist ganz klar.
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Nicht nur in Wien, natürlich österreichweit.
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Genauso kann man auch in den Verkauf gehen.
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Bei zum Beispiel jetzt auch Möbelhäuser.
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Wenn man natürlich das ganze Hintergrundwissen dazu hat,
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was jemand anderer, der zB Quereinsteiger ist und jetzt Möbel verkaufen geht,
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Matratzen verkaufen geht,
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oder andere Produkte hier sich da eben nicht so gut auskennt
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und genauso auch in dem Großhandel.
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Man kann genauso auch jetzt sich selbstständig machen in dem Beruf selber,
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indem man das anbietet, nämlich dem Konsumenten oder genauso auch
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als Vertreter für Großhändler wiederum
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neue Kunden lukriert, neu tapeziert,
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Schaut das es eben
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für diesen Großhändler dann als Kunden zu lukrieren.
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Denken Sie, dass das ein Beruf mit Zukunft ist?
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Und wie sind die Arbeitsmöglichkeiten?
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Ein Beruf
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mit Zukunft sicherlich, denn es werden immer Tapezierer und Dekorateure gebraucht.
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Es wird sicherlich mit der Zeit ein bisschen weniger werden
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bei den Tapezierern, Dekorateueren.
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Es ist jetzt auch ein bisschen eine schrumpfende Branche.
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Vor zehn Jahren war es noch 800 Tapezierer, jetzt sind es 260
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Betriebe in Wien.
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Wobei, wenn man selber ein guter Handwerker ist,
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das heißt, dann ist es kein Problem.
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Und wenn man bei dem einen Betrieb hinausgeht,
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dass man beim nächsten Betrieb gleich wieder hineingeht.
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Allerdings Man muss etwas können
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dafür, muss eine gute Ausbildung haben.
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Man muss sich
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auch um Weiterbildung hier bemüht haben, so dass man da nicht stehen bleibt.
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Und ja, dann ist es für einen selber auch später,
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nach der Lehre oder wenn man nachher die Meisterprüfung macht, kein Problem
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einen guten Job, auch einen gut bezahlten Job hier zu finden, weil
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ein Tapezierer der jetzt sämtliche Teilgebiete hier auch abdecken kann,
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das nennt man einen Volltapezierer, der findet immer eine gute Arbeit.