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Hallo! Ich bin der Fabian und hier bei der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal.
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Heute werde ich mich über das freiwillige ökologische Jahr erkundigen.
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Ich leite das freiwillige ökologische Jahr. Es ist ein
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Bildungsprogramm für Jugendliche über 18, die sich im
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Umweltbereich engagieren wollen.
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Und das ganze wird vom freiwilligen ökologischen Jahr organisiert.
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Die meisten Jugendlichen machen es nach der Matura oder nach ihrem Abschluss.
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Ich habe es auch nach der Matura gemacht und es ist einfach ein Jahr
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zur Orientierung, wenn man nicht weiß, was man weitermachen will,
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was man mit seiner Zukunft anstellen will.
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Und dieses Jahr kann einem dabei helfen herauszufinden,
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ob man im Umweltbereich weiterhin arbeiten will.
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Was sind die Rahmenbedingungen des freiwilligen ökologischen Jahres?
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Die Jugendlichen machen eben einen freiwilligen Dienst für zehn Monate
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und sie bekommen während dieser Zeit Taschengeld und noch die volle
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Versicherung. Das heiß, sie bekommen die Unfall-, die Kranken-,
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die Arbeitslosen-, die Pensionsversicherung und es wird die Kost und Logis ersetzt.
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Es ist ja ein Praktikum. Was sind die Voraussetzungen,
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dass ich so etwas machen kann?
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Man muss halt auch Interesse für die Umwelt und die
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Natur zeigen, weil sonst glaub ich, hat das ganze nicht wirklich so Sinn.
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Die Einsatzgebiete gibt es österreichweit, von
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Vorarlberg bis Burgenland, wir haben zum Beispiel
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auch Einsatzstellen in Oberösterreich, Niederösterreich
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Salzburg, Kärnten, Wien und Burgenland.
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Das FÖJ wird aber nur in Österreich angeboten.
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Die Einsatzbereiche sind z.B. Biobauernhöfe, Umweltschutzorganisationen.
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Bei uns ist zum Beispiel Bio-Austria dabei,
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die Umweltberatung, Klimabündnis- Österreich.
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Es gibt noch einen zusätzlichen Lehrgang, der nennt sich
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Umweltprojektmanagement und nachhaltige Entwicklung,
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wo die Jugendlichen während der Zeit ein Umweltprojekt umsetzen
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und damit die Chance haben, das umzusetzen, was sie schon immer
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einmal machen wollten. Zum Beispiel die Lisi hat eben
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ein Recycling Projekt gemacht mit Jugendlichen und Kindern
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und da wollen wir schauen, das man neben der Praxis
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in der Einsatzstelle auch noch Praxis bekommt im Projektmanagement
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Gibt es ein spezielles Projekt über das du uns erzählen möchtest?
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Im Rahmen des freiwilligen ökologischen Jahres habe ich
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auch ein Jugend-Umweltprojekt gestaltet, und mit
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den Volksschulkindern verschiedene Dinge aus
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Recyclingmaterialien gebastelt. Zum Beispiel hier eine
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Geldbörse aus Tetrapack, das sehr widerstandsfähig ist,
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wo man wirklich Geld drinnen aufbewahren kann.
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Des Weiteren haben wir aus Klopapierrollen Stiftehalter
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gebastelt und aus PET-Flaschen, 2-Liter PET-Flaschen, Gartenwindlichter.
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Wir untersuchen hier das Wasser im Marchfeld
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auf verschiedene Inhaltsstoffe wie zum Beispiel auf Phosphat oder Nitrat,
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damit wir die Leute im Marchfeld auch warnen können,
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falls das Wasser zu verschmutzt ist, ob sie es trinken können oder nicht.
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Es gibt nämlich ein paar Ortschaften im Marchfeld,
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die kein Trinkwasser von der Leitung trinken dürfen, weil
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dort zu hohe Nitrat- und Phosphatwerte drinnen sind.
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Das kommt daher, weil es viele Bauern oder landwirtschaftliche
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Nutzung gibt und eben auch viel gedüngt wird. Dadurch
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kann es sein, dass das Wasser sehr verschmutzt ist.
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Des Weiteren muss ich auch, also darf ich, im Labor mitarbeiten,
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meistens jeden Dienstag und Mittwoch. Es werden immer am
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Montag die Wasserproben entnommen.
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Wir haben in all den vielen Jahren, mit denen wir jetzt
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mit den Ökopraktikanten zusammenarbeiten eigentlich
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fast ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Wir haben gesehen,
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dass hier sehr interessierte, neugierige, lernbedürftige - sage ich
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einmal - Menschen da sind, die sich sehr engagieren in der
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Tätigkeit, die sie machen.
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Viele von den Jugendlichen, die das freiwillige öklogische Jahr
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machen, bleiben auch danach bei der Einsatzstelle, weil sie
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während den zehn Monaten einfach ganz viel Berufserfahrung
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gesammelt haben, weil sie sich dann schon auskennen und
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dann die Einsatzstelle nachgesagt hat
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"Es ist so interessant, mit dir zu arbeiten!" und ist auch danach
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aufgenommen worden. Oder andere Jugendliche fangen
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danach z.B. ein Studium im Umweltbereich an.
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In Wirklichkeit ist es sogar besser, als ich es mir vorgestellt habe,
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weil ich wirklich die Zeit bekommen habe und die Arbeit
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zugeteilt bekommen habe, die mir weitergeholfen hat,
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mit meiner Entscheidung, was ich später weitermachen möchte.
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Für mich persönlich ist es ein Jahr, wo in den
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Jugendlichen ganz was Spannendes passiert.
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Also sie sind am Anfang frisch von der Schule gekommen,
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entwickeln sich während dem Jahr so enorm, was für
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mich einfach eine spannende und interessante Sache ist,
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wenn ich das begleiten kann. Jeder Tag bereitet für mich
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Freude, wenn ich zuschauen kann, was aus denen wird.
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Ich denke auch, dass ich jetzt wirklich weiß, was ich
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studieren will, das habe ich vor einem Jahr noch nicht gewusst.
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Ich habe mich dazu entschlossen, Umweltpädagogig zu studieren.
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Wenn ich zum Beispiel an die Lisi denke, was sie in
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dem Jahr alles erfahren hat, ist es für mich natürlich
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auch eine große Bereicherung und sehr schön.
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Passt, ich glaube, jetzt haben wir alles.