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Hallo, ich bin Sarah.
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Ich möchte mir heute einen Überblick über die Universitäten in Österreich verschaffen.
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Um mehr über ein Studium an einer Universität zu erfahren,
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schaue ich mir das Studium Veterinärmedizin und Lehramt Mathematik genauer an.
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Die Fachhochschulen wurden ja ursächlich geschaffen, um für die Wirtschaft in Wahrheit auszubilden.
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Sodass in den Fachhochschulen die Ausbildung sehr stark auf einen
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direkten Berufseinstieg in unterschiedlichen Branchen reflektiert und eingeht.
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An einer Universität ist das ganz anders strukturiert,
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weil bei uns das Thema Forschung und auch
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grundlagenorientierte Forschung wesentlich stärker im Mittelpunkt steht.
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Das heißt, es geht nicht immer gleich auch in Forschungsprojekten um die direkt Anwendung
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und den Gebrauch der Forschungsergebnisse in der Wirtschaft,
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sondern es geht auch wirklich um Grundlagen und um den Erkenntnisgewinn per se.
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Zudem ist der Unterricht an Fachhochschulen viel stärker strukturiert.
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Eigentlich sehr stark verschult, wenn man so will.
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Da lässt das universitäre System viel mehr Freiheit nach wie vor zu.
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Wissenschaft zeichnet sich unter anderem dadurch aus,
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dass man oft nicht weiß, wo es hingehen wird.
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Dass man nicht nur so wie in der Schule abgeschlossene Themen kennenlernt,
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sondern offene Themenbereiche.
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Das ist sicher eines der Brüche zwischen Schule und Universität.
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Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet Hypothesen getriebenes Arbeiten.
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Das heißt, man formuliert eine Forschungshypothese
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und versucht in wissenschaftlichen Arbeiten zu beweisen,
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dass diese Hypothese richtig oder falsch oder vielleicht auch ganz anders ist.
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Welche Voraussetzungen brauche ich für ein Studium an einer Universität?
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Matura, Abitur oder entsprechende Prüfungen, wenn man keine Matura hat.
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Begeisterung ist aber das wesentliche Element.
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Begeisterung, Leidenschaft für ein gewisses Thema,
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das man auch für das Studium auswählt.
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Bei Ihnen gibt es auch Aufnahmetests.
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Können Sie darüber ein bisschen erzählen?
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Generell ist es so, dass die medizinischen Universitäten Zugangsbeschränkungen haben
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aus dem simplen Grund, dass Studierende am Patienten ausgebildet werden müssen,
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um gut qualifiziert zu sein für den Berufsalltag.
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Welche Studienrichtungen kann man an der veterinärmedizinischen Universität studieren?
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Das Hauptstudium ist natürlich die Veterinärmedizin, keine Frage.
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Aber wir bilden auch im Bachelor Master System Pferdewissenschafterinnen und
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Pferdewissenschafter aus, Biomedizinerinnen und Biomediziner.
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Wir haben seit heuer auch einen Master in der Mensch-Tier-Beziehung ganz neu.
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Auch in der Vergleichenden Morphologie einen Master anzubieten.
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Im Wildtier-Management gemeinsam mit der Boku einen Master anzubieten.
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Sie sehen doch eine Breite der Ausbildungsmöglichkeiten, die hier gegeben ist.
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Hr. Prof. Wittek, was sind Ihrer Meinung nach die Voraussetzungen für ein veterinärmedizinisches Studium?
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Man braucht unbedingt natürlich einen Bezug zu Tieren. Man kann es auch Tierliebe nennen.
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Aber wahrscheinlich meine ich ein bisschen mehr als nur Tierliebe.
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Heißt also eine gewisse tätige Zuwendung zum Tier. Den Willen dem Tier helfen zu wollen.
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Man beginnt mit einem Grundstudium,
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wo wissenschaftliche, biologische Grundlagen unterrichtet werden, die man unbedingt braucht.
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Dazu gehört auch Anatomie und es gehört auch Physiologie dazu,
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um die Grundvorgänge des Lebens in dem Organismus zu verstehen
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und natürlich auch zu wissen, wie ist er denn aufgebaut.
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Dann haben wir den 2. Abschnitt, der eben aus 2 Jahren besteht.
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Da lernt man das medizinische Wissen, Anatomie, Histologie, Physiologie, Baktologie, Virologie.
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Also im Prinzip legt man da den ganzen Grundstock, den man dann für die Klink braucht.
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Im 3. Abschnitt dann beschäftigen wir uns natürlich mit den Krankheiten der Tiere.
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Heißt also, das ist dann die eigentliche klinische Ausbildung,
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die zunächst mal für alle Studierenden gleich ist.
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Denn ein fertiger Absolvent soll in der Lage sein
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möglichst viele Berufsbilder gleichmäßig gut abzudecken.
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Aber und das ist was ganz Besonderes für Wien,
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es gibt danach anschließend im 10. und 11. Semester ein sogenanntes Modul.
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Wir haben 7 Module. Das erste davon ist eben Conservation Medicine.
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Dann haben wir das Rinder Modul, das Schwein- und Geflügel Modul,
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das Kleintier Modul, das Pferde Modul, das Reproduktions Modul und das Lebensmittel Modul.
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Leichte klopfende Bewegung.
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Man geht den gesamten Weg hinauf, um zu überprüfen,
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ob auf diesem Bereich ein positiver Ausfall der Percussion Auskultation besteht.
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Also dieses typische metallische Geräusch oder auch Steal Bend Effect genannt.
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Während früher der Tierarzt ein fast reiner Männerberuf war, ist es heutzutage eher andersherum.
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Gibt es auch schwierige Seiten an diesem Studium?
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Unseren Studierenden machen Nacht- und Notdienste mit.
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Opfern dort Wochenenden und Feiertage dafür.
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Das ist eine Sache, die man natürlich wissen muss, bevor man beginnt,
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um dann keine Überraschung zu erleben.
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Wie man schon heraushört mit diesem Zeitaufwand,
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das wirkt sich natürlich sowohl aufs Privatleben aus,
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als auch wenn man zum Beispiel nebenbei noch versucht arbeiten zu gehen.
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Das ist alles limitiert.
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Wie ist dein Studium aufgebaut?
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Unser Studium dauert 6 Jahre. Es ist in 3 Abschnitte aufgeteilt.
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Was noch wichtiger ist, als wie lange es dauert,
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ist eben, dass wenn man Veterinärmedizin studieren möchte,
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dass man das nur in Wien kann für Gesamtösterreich.
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Ich kann nur jedem mitgeben, der sich jetzt für das Studium Veterinärmedizin interessiert,
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dass er, bevor er sich bei uns mal bewirbt um einen Studienplatz,
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dass er sich den Job direkt anschaut beim Tierarzt.
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Bei uns ist es so. Wir müssen 26 Wochen Praktikum machen während dieser 6 Jahre.
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Ich lege meine Praktika jetzt alle, weil ich jetzt schon weiß,
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in welchem Modul ich bin, ich bin mittlerweile im Pferdemodul, alle in Richtung Pferdebereich.
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Das nächste Praktikum ist jetzt in Schweden.
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Im Wesentlichen gibt es vier Säulen.
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Es gibt die fachliche Ausbildung, worauf die Universitäten besonders stolz sind.
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Dann die fachdidaktische Ausbildung.
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Ich sage so ganz grob, da geht es eben darum,
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dass was man fachlich lernt, auch dann in der Schule umsetzen zu können.
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Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich die Fachdidaktik.
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Dann die allgemeine pädagogische Ausbildung,
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die jeder Lehramtskandidat, jede Lehramtskandidatin absolvieren muss.
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Dann die Schulpraxis.
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Dann darf man auch nicht ganz vergessen, nach Beendigung des Studiums ist es Pflicht ein
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sogenanntes Unterrichtspraktikum zum Unterschied zum Schulpraktikum zu absolvieren.
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Das passiert dann 1 Jahr lang an einer Schule.
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Das gehört eigentlich auch noch zur Ausbildung dazu.
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Erst dann ist die Berufsausbildung wirklich abgeschlossen,
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wenn auch dieses Unterrichtspraktikum positiv absolviert worden ist.
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Welche Berufe können nach Abschluss des Studiums ausgeübt werden?
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Prinzipiell alle. Es kommt darauf an, wie viele Fächer die jeweilige Universität anbietet.
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Die Universität Wien bietet am meisten in Österreich an.
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Ich glaube, im Moment sind es 26 Unterrichtsfächer.
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Die sind frei kombinierbar.
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In die Position gebracht wurde, was wir vorher gesehen haben.
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Weiters sieht man hier wieder bei der y-Beschleunigung, dass der kaum ausgeprägt ist.
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Ähnlich schaut es dann aus bei der z-Achse. Die Abweichungen so 40 cm sind.
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Welches Zweitfach hast du gewählt?
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Physik. In der Schule haben mir die Fächer Mathematik und Physik immer sehr gefallen.
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Ich habe mich da sehr dafür interessiert, auch warum diese ganzen Dinge so sind.
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Ich habe Physik gewählt, weil es mich immer schon sehr interessiert hat.
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Habe lange überlegt zwischen Physik und Turnen.
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Habe mich aber dann schlussendlich für Physik entschieden,
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weil ich es doch interessanter gefunden habe.
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Die Studieninhalte gliedern sich eben in die fachliche Ausbildung, in die fachdidaktische,
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in die pädagogische und in die schulpraktische.
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Die beiden Fächer Mathematik, Physik sind im 1. Studienabschnitt 4 Semester Mindeststudienzeit.
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Im 2. Abschnitt 5 Semester. Es ist immer noch ein Diplomstudium.
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Es wurde nicht umgestellt auf dieses Bachelor Master System.
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Es ist sehr arbeitsintensiv.
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Man muss viele Rechenübungen absolvieren in der Mathematik und auch in der Physik.
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Die Beispiele erfordern immer eine lange Auseinandersetzung damit.
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Da sucht man sich dann auch immer Gruppen und versucht das in Gruppen zu lösen.
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Es ist von Anfang an klar gewesen, dass man sich zusammentut.
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Es ist einfach sehr nett mit anderen Leuten auch mal zu tun zu haben
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und nicht immer nur wie einer Klasse mit den gleichen 30 Personen zu sitzen.
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Belegen dieses Studium mehr Frauen oder mehr Männer?
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Mehr Frauen. Das Lehramtsstudium Mathematik mittlerweile mehr Frauen.
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Beim Bachelor Studium bin ich nicht sicher. Ich glaube, da ist es noch fifty-fifty.
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Aber beim Lehramtsstudium eindeutig mehr Frauen.
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Wenn Sie sich jetzt in den Schulen umschauen, es gibt Klassen,
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die praktisch außer in Turnen keinen Mann mehr sehen.
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Es ist nicht nur im Mathematikstudium so.
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Der Lehrberuf verweiblicht zusehends.
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Welche Berufe können nach Abschluss des Studiums ausgeübt werden?
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Das ist leicht zu beantworten. Lehrer, Lehrerin an einer berufsbildenden
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höheren Schule oder allgemeinbildenden höheren Schule.
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Für Volks- und Hauptschulen ist es in Österreich so, dass da andere Institutionen zuständig sind.
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Man hat in der AHS vor allem, da möchte ich gerne unterrichten,
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8 Jahrgänge und immer wieder neue Schüler.
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Man lernt immer wieder neue Persönlichkeiten kennen.
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Man bringt diesen Kindern was bei und auf das freue ich mich auch schon sehr.
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Meine beruflichen Pläne sind eigentlich in Wien an einer AHS zu unterrichten,
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da ich selber aus Wien bin und eigentlich nicht aus Wien weg will.
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Welche Berufschancen haben AbsolventInnen nach dem Studium?
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Zurzeit sehr gut. MathematiklehrerInnen sind sehr gesucht in Österreich.
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Das geht soweit, dass viele Studierende während ihres Studiums schon unterrichten,
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was für sie den großen Nachteil hat, dass sie dann viel länger fürs Studium brauchen
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und oft schwer dann auch wieder zurückfinden,
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gerade wenn sie Diplomarbeit schreiben und dann unterbrechen.
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Der Vorteil ist natürlich, dass sie schon sehr früh Praxis sammeln
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und in dem Beruf tätig sind, in dem sie auch später dann tätig sein werden.
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Es tut sich sehr viel in Österreichs Universitätslandschaft.
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Auch ich kann mir vorstellen, mal auf einer Universität zu studieren.
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Ich hoffe, Euch hat es auch gefallen. Tschüss!