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Hallo, ich bin Lisa.
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Ich bin heute im Naturhistorischen Museum in Wien
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und schaue mir an, was eine biomedizinische Analytikerin so macht.
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Das Naturhistorische Museum ist nicht nur ein Museum für die Zuschauer mit einem Schaubereich,
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sondern wir sind eine Forschungseinrichtung.
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Das heißt, in den vielen wissenschaftlichen Abteilungen wird viel Forschung betrieben,
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sehr vielfältige Forschung und hier werden DNA-Analysen durchgeführt,
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um vielfältige biologische Fragestellungen zu beantworten.
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Das reicht von stammesgeschichtlichen Untersuchungen,
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welche Tiergruppe ist mit welcher näher verwandt,
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das Nachzeichnen der Evolution, Evolutionslinien,
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wie haben sich Arten gebildet und in welchen Zeiträumen
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und zu einem großen Teil untersuchen wir auch Exemplare,
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die in den Museumssammlungen vorhanden sind.
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Das ist vor allem bei Tiergruppen der Fall, wo man an frisches Material nicht herankommt
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und da greift man dann auf die wissenschaftlichen Sammlungen zurück
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und extrahiert aus diesen Material die DNA, die man dann untersuchen kann.
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Welche Ausbildung haben Sie absolviert, um den Beruf biomedizinische Analytikerin ausüben zu können?
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Ich war auf der Akademie für den medizinisch-technischen Laboratoriumsdienst.
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Das war damals am AKH angesiedelt.
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Die Ausbildung ist 3 Jahre lang, hat sich in den letzten Jahren verändert.
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Das ist jetzt eine Fachhochschule.
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Man hat auf der einen Seite die Theorie und auf der anderen Seite hat man die Möglichkeit
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gleich einmal im Labor zu arbeiten.
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Es ist sehr dicht das Programm.
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Man ist aber auch in 3 Jahren fertig und kann dann in den Job gehen.
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Welche Voraussetzungen sollte Ihrer Meinung nach eine biomedizinische Analytikerin mitbringen?
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Für unseren Bereich wäre ganz wichtig ein hohes Ausmaß an Flexibilität, würde ich sagen.
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Denn die verschiedenen Fragestellungen sind höchst unterschiedlich.
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Es sind quasi jeden Tag drei andere Themen dran.
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Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein finde ich.
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Dann auch dass man sehr genau arbeiten möchte.
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Natürlich Interesse an Naturwissenschaften.
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Dann darf man keine Berührungsängste habe mit dem Untersuchungsmaterial.
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Man bekommt Blut. Man bekommt Harnproben. Man bekommt Stuhlproben
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und was sonst noch so aus dem Körper rauskommt.
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In meinem Beruf jetzt bekomme ich Proben von Tieren bei DNA-Untersuchungen.
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Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
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Es ist nicht nur an der Bench arbeiten, also nicht nur am Labortisch arbeiten,
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sondern man ist auch dafür zuständig, dass alles rennt,
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dass ich Sachen bestelle, dass auch die Rechnungen abgefertigt werden
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und dann ist natürlich die Arbeit selber, Experimente machen, Proben vorbereiten
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und Protokoll führen, also die Dokumentation ist auch sehr wichtig,
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damit man auch nicht vergisst, was man gemacht hat.
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Denn man muss das dann nachvollziehen können und
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das muss es auch so sein, dass man diese Dinge auch wiederholen könnte.
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Das ist das Um und Auf, dass man genau ist, sorgfältig arbeitet,
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sauber arbeitet und man hat auch mit Chemikalien zu tun.
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Man muss sich auch auskennen mit diesen Dingen.
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Dass man sagt, ich arbeite jetzt mit gefährlichen Stoffen und da auch die Vorschriften einhält.
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Worauf sollte man achten, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet?
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Es kann sein, dass man, weil man eigentlich immer das Gleiche macht,
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kommt man in eine ziemliche Routinetätigkeit rein.
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Das heißt, wenn man jetzt zum Beispiel im Spital arbeitet,
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dann hat man immer das Gleiche zu tun.
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Das kann recht anstrengend werden, weil man dann selber nicht mehr so herausgefordert ist.
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Man muss das mögen Routinearbeit. Deswegen bin ich in die Forschung gegangen,
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weil ich mache zwar von den praktischen Sachen das Gleiche immer wieder,
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bin dann darin gut, aber ich habe immer wieder andere Projekte.
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Gibt es Ihrer Erfahrung nach mehr Männer oder mehr Frauen in diesem Beruf?
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Meiner Erfahrung nach sind es mehr Frauen, aber ganz eindeutig.
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Ist der Beruf ein gefragter Beruf und sind die Jobmöglichkeiten gut?
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Soweit ich das beurteilen kann, glaube ich, dass die Jobmöglichkeiten schon gut sind
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vor allem deshalb, weil dieser Beruf eigentlich ein sehr breites Einsatzspektrum hat.
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Was würden Sie jungen Menschen raten, die sich für diesen Beruf interessieren?
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Dass man sich darauf einstellt, dass man 3 Jahre lang ziemlich am Lernen ist.
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Aber das sind dann 3 Jahre und danach kommt man gut irgendwie wo unter.