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Ich hatte schon vor vielen Jahren so ein paar Erfahrungen gemacht in der Gastronomie
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und dann haben sie mir das vorgestellt und so bin ich eigentlich dazu gekommen.
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Ich habe mir gedacht, ok, toll, das ist eine sehr gute Chance eigentlich einen Lehrabschluss zu haben,
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auch vielleicht, wenn man etwas gelernt hat, kommt man leichter in andere Bereiche.
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Mit dieser Kompetenz mit System
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war die Chance natürlich größer nicht nur in der Gastronomie eine Arbeit zu finden,
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man kann leichter im Handel arbeiten oder in anderen Branchen auch.
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Wir haben die Möglichkeit gehabt, eine Kochlehre dazu zu machen
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oder nur Restaurantfachmann zu machen.
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Ich habe die Entscheidung getroffen den Restaurantfachmann zu machen.
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Das ist so aufgebaut, dass man dort 3 Module machen muss
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und danach kann man den Lehrabschluss machen von der Wirtschaftskammer.
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Wir werden sehr gut ausgebildet.
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Die Ausbilder sind teilweise die Gleichen, die Lehrlingsausbilder sind
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und die Meisterschaften machen im Gastronomiebereich.
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Es war eine sehr interessante Sache.
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Vorher hatte ich nicht ahnen können, was auf mich zukommt, ehrlich gesagt.
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Aber ich war danach sehr positiv überrascht.
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Wir haben extrem viel gelernt, nicht nur für den Bereich Hotellerie,
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aber auch für andere Branchen, auch z.B. Handel,
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weil man hat natürlich Getränkekunde bzw. Lebensmittelkunde hat man auch teilweise.
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Man lernt wirklich sehr viel.
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Vorher habe ich gedacht, bei der Getränkekunde werde ich doch nicht so viel zu lernen haben.
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Aber da habe ich mich wirklich geirrt.
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Ein Restaurantfachmann muss wissen, wie ein Filet aufgeteilt ist
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oder wie z.B. ein Schwein oder ein Rind zerlegt wird.
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Wir haben das nicht nur gezeigt bekommen mit Bildern,
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sondern wir hatten die Möglichkeit gehabt, das selber zu machen, wie ein Metzger das macht.
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Der hat das ganze Rind zerlegt und uns gezeigt,
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hier ist das Filet, von da wird dieses Gericht gemacht, da wird dann Tafelspitz gemacht.
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Das war natürlich für uns etwas, was länger bleibt, wenn man es gesehen hat.
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Wenn Gäste fragen, was ist ein Tafelspitz,
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dann kann ich sagen, das wird von diesem Teil geschnitten.
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Das hat so eine Form wie ein Tafelspitz, also wie von einem Tisch die Spitze
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und daher kommt auch der Name Tafelspitz. Es wird vom Schlägel geschnitten.
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Das ist für die Gäste natürlich sehr interessant, weil sie erkennen, da ist jemand,
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der sich auskennt und meistens kommen andere Fragen dazu.
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Auf alle Fälle hat man einmal einen Lehrabschluss.
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Wir werden trainiert in so vielen verschiedenen Sachen.
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Wir erlernen die deutsche Sprache.
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Wir lernen, wie man Bewerbungen schreibt und vom Benehmen
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und so viele verschiedene Sachen sind in diesem Kurs dabei.
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Die Prüfer haben zu uns gesagt ungefähr in der Mitte von der Prüfung,
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die hat den ganzen Tag gedauert, so vorbereitet, wie wir sind, haben sie selten Lehrlinge.
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Das heißt, sie sind so zufrieden mit uns allen,
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weil wir eigentlich wirklich gleich in der gehobenen Hotellerie arbeiten können,
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weil die ganze Gruppe top ausgebildet war.
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Ich habe mehr Sicherheit, wenn ich meine Arbeit mache auf alle Fälle.
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Ich habe vielleicht eine andere Perspektive für die Zukunft.
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Eine Sache wäre noch, wenn man dieses Modul Kompetenz mit System macht,
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dann hat man die Möglichkeit ein eigenes Lokal dann zu haben.
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Für jemand, der sich selbständig machen will, ist es auch sehr zu empfehlen.
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Sie haben alles gelernt, was eine Person lernen muss, um ein Lokal dann aufzumachen.
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Also ich kann jedem empfehlen, so etwas in der Richtung zu machen, wenn es die Möglichkeit dazu gibt.
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Julio hat seine Ausbildung über diese Kursmaßnahmen nachgeholt,
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einfach dass er einen Abschluss hat.
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Er hat natürlich wichtige theoretische Punkte, die er vorher noch nicht gewusst hat, da nachgeholt.
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Das ist schon sehr vorteilhaft für ihn gewesen und natürlich auch für uns.
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Wenn er jetzt schon Lehrlinge auch mitausbildet, weil er eine Fachkraft ist.
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Das hat er vorher natürlich nicht so können, weil er das gar nicht selber gekonnt hat.
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Mir ist es lieber, er ist gut ausgebildet,
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weil ich als Unternehmer erspare mir dann eigentlich sehr viel Arbeit,
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wenn ich weiß, er kommt her und greift das gleich richtig an.
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Da ist mir lieber, ich zahle ihm mehr und ich weiß, er macht es richtig.
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Ein Erwachsener, der sich weiterbildet und gewillt ist etwas zu lernen,
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der kann dem Betrieb nur Gutes bringen.
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Feingehackt.
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Feingehackt, nicht faschiert. Perfekt.
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Aufpassen, dass wir keine Mayonnaise machen. Bitte passt mir auf.
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Es ist immer wichtig, dass man einen Abschluss hat.
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Man sollte sich eigentlich daran orientieren, dass man einen Abschluss bekommt in irgendeiner Weise
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und vor dem Ganzen eigentlich keine Angst haben.
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Wir haben auch viele, die sind Lehrabbrecher, kommen dann wieder zu uns zurück,
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weil sie es jetzt doch versuchen möchten.
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Es gibt genug Unternehmen in Kärnten, die genau das wünschen,
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dass sie Arbeitskräfte haben, die schon einen Lehrabschluss vorweisen können in irgendeiner Weise.
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Wir zielen sehr darauf ab, dass wir stärker in die Praxis orientiert unterrichten.
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Sie sehen, es wir laufend bei uns praktisch irgendwas gearbeitet.
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Es wird aufgedeckt. Es wird vom Beef Tartar direkt gerührt am Gast nachgestellt.
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Das heißt, wir schauen ganze einfach, dass die Herrschaften die Praxis,
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die sie für draußen benötigen, bei uns schon bekommen.
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Sie sind auch schon ins Ausland gegangen unsere Absolventen von dieser Ausbildung.
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Wir haben sie in 4-, 5-Stern-Häusern.
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Seefels in Pörtschach z.B. arbeitet eine von unseren Teilnehmerinnen.
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Das heißt, sie fassen überall Fuß.
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Kompetenz mit System ist ein neues Angebot des Arbeitsmarktservice
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an Arbeitslose, die keine Berufsausbildung aufweisen,
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also die höchste abgeschlossene Ausbildung Pflichtschule aufweisen.
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In diesem Angebot können diese Personen den Berufsabschluss,
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die Lehrabschlussprüfung in den meisten Fällen,
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auf Raten sozusagen machen in verdaubaren Blöcken.
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Der Grund ist, weil eine Facharbeiterintensivausbildung 12 bis 18 Monate dauern würde.
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Das ist erstens einmal nicht zumutbar mit geringem Einkommen solange auszukommen.
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Zweitens wollen wir auch, Menschen nicht davon abhalten zu arbeiten.
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Wir wollen Arbeitslosigkeitsepisoden nutzen für die Ausbildung,
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aber nicht unbedingt der Wirtschaft Arbeitskräfte vorenthalten.
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So kann man auch mehrere Arbeitslosigkeitsepisoden,
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die bei gering Qualifizierten immer wieder auftreten, nützen,
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um letztendlich zu einem Abschluss zu kommen.
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Das Besondere an Kompetenz mit System ist,
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dass alle Berufsbilder modularisiert sind in Kompetenzen, also was kann jemand wirklich, aufgeteilt.
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Und dass dann alles in Etappen gemacht werden kann.
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Sodass jede einzelnen Etappe schon zu einem zertifizierten Abschluss führt.
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Am Ende steht dann die vollständige Berufsqualifikation.
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Das ist auch ein anderes pädagogisches Konzept.
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Es ist nicht Input-orientiert so viele Stunden dieses Fach, so viele Stunden jenes Fach,
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wie üblicherweise Curricula gemacht werden.
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Sondern eben solange bis das gekonnt wird. Daher ist es auch sehr individualisiert.
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Die Leute sind begeistert und sehen viele zum ersten Mal
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eine wirkliche Chance zu einem Berufsabschluss zu kommen,
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auch wenn sie sich vielleicht mit dem Lernen,
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mit den traditionellen Lernformen bisher schwer getan haben.
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Das Neue ist, dass das Theoretische mit dem Praktischen ineinanderfließt
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und vor allem die internationale Küche wird hier auf der WIFI etwas größer geschrieben,
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schon die Einheimische auch, aber dass man einen internationalen Standard ein bisschen hier festigt.
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Auch die Tonart ist nicht zu rau, aber wird ein bisschen rauer.
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Der Stress, weil wir auch Mittagsservice machen müssen.
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Die Kursteilnehmer arbeiten unter Druck, dass sie mit ihrem Essen pünktlich fertig werden,
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weil auch eine Zeitvorgabe ist.
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Es ist sehr wichtig, dass sie auch das Zeitmanagement genau lernen und ein Gefühl dafür bekommen.
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Abgesehen davon nehmen sie eigentlich irrsinnig viel mit von praktischem
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und vor allem theoretisches Wissen, also sie bekommen enorm viel beigebracht.
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Das ist der Kurs, wo ich sagen muss, das ist wirklich ein Vorzeigekurs für ganz Österreich.
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Gerade für Frauen ist das ein ganz wesentlicher Punkt,
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weil es gibt auch viele alleinerziehende Frauen,
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die einfach nicht eine Höherqualifizierung machen können ohne Existenzsicherung.
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Was wichtig auch ist bei Kompetenz mit System, dass man ansetzt bei den Kompetenzen,
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bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen, von Frauen und Männern,
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die sich auch außerhalb ihrer Arbeitsstätte immer wieder Kompetenzen aneignen
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und dass darauf Bezug genommen wird in Kompetenzen mit System.
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Das sind ja alles schon ExpertInnen. Das heißt, sie haben auch schon eine Ahnung.
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Die wissen, um was es geht und die freuen sich natürlich auch darüber zu erzählen.
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Das ist natürlich auch motivierend für die ganze Gruppe.
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Jedes Modul hat einen Abschluss und der Abschluss ist eben ein Kompetenz-Check.
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Der dient zur Überprüfung jetzt hauptsächlich natürlich auch für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
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Habe ich das, was in diesem Modul eben Stoff war, verstanden?
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Das, was sich für mich aber im Laufe der Zeit fast noch als wichtigeres Detail herauskristallisiert hat,
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ist diese Angst vor Prüfungen zu nehmen.
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Wir bauen die Kompetenz-Checks so auf, wie auch dann die Lehrabschlussprüfung stattfindet.
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Natürlich gerade beim ersten Kompetenz-Check merken wir, dass die Aufregung noch sehr groß ist.
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Aber ist der erste einmal geschafft, man merkt schon beim zweiten den Riesenunterschied.
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Beim dritten ist es wirklich noch einmal so die Sicherheit,
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wenn ich den dritten Kompetenz-Check schaffe, dann weiß ich,
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dann schaffe ich auch die Lehrabschlussprüfung.
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Ganz, ganz wichtig ist mir diese angreifbare Umsetzung von etwas.
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Wir machen Kleingruppen. Sie schauen sich das an, erzählen darüber, reden miteinander
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und erzählen dann in der Großgruppe, wie sie das empfunden haben.
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Dann versuche ich ganz einfach noch, spezielle Inputs dazu zu geben.
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Wir haben schon wirklich Damen gehabt, die haben sich schwer getan mit der deutschen Sprache.
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Es sind viele Fachausdrücke. Da brauchen wir nicht darum herumreden.
12:04
Aber es war bei den Prüfungen und auch bei der Prüfung bei der Wirtschaftskammer
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noch nie die Sprache ein Thema, sowohl mündlich als auch schriftlich.
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Das, was Sie hier bei diesem KMS bekommen, ist die Ausbildung,
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das Selbstbewusstsein und das Wissen, um rauszugehen und zu sagen,
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das kann ich, das bin ich und ich bin es auch wert, besser bezahlt zu werden als vorher.
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Ohne Abschluss heutzutage findet man keinen Job. Also mit Diplom ist es total anders.
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Wenn man auch zum AMS geht und das Diplom herzeigt. Ich habe es geschafft.
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Es war nicht einfach, aber in mir steckt noch was.
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Da ist es natürlich einfacher einen Job zu finden und mehr Chancen zu haben, auch mehr aufzusteigen.
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Also von einer Verkäuferin z.B. bis zum Filialleiter. Aber ohne Diplom kann man nichts machen.
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Ich würde es jedem raten, weil es sind wirklich tolle Trainer.
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Die haben Verständnis. Die haben Geduld.
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Aber auch so, viele Leute, viele nette Menschen kennengelernt
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und vieles noch dazu gelernt, was ich gar nicht gewusst habe,
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auch über Modefarben, was die Farben alles machen können.
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Es genügt nicht einfach, sich nur im Kurs sich hinzusetzen,
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also sich den Stoff anzuhören. Man muss zu Hause auch vieles machen.
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Weil wir haben ab und zu auch so Aufgaben bekommen vom Trainer, die zu erledigen waren.
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Mathe zum Beispiel. Deutsch war nicht bei der Prüfung dabei.
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Aber Warenkunde, das Rechnerische. Man muss wirklich was tun auch zu Hause.
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Mein Sohn geht normalerweise in die Schule um 7:10 Uhr.
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Ich bin immer sehr früh aufgestanden.
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Die Tochter habe ich dann später in den Kindergarten gebracht
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und bis 8:30 ist es sich gut ausgegangen mit dem Ganzen.
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Ich bin dadurch stärker geworden und ich würde es jedem raten.
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Also jeder, der Kompetenz-Check machen will, soll es tun, weil es ist wirklich eine tolle Sache.
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Man lernt viel und es macht Spaß. Es macht wirklich Spaß.