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Angefangen habe ich mit einer Lehre.
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Ich habe dort einen super Lehrbetrieb erwischt, was eine sehr große Rolle spielt
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und habe dann eigentlich die restlichen Ausbildungen immer so nach und nach dazu gemacht.
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Es gibt genug Möglichkeiten, sprich von Wein über Bar.
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Man kann ins Ausland gehen. Da habe ich die Chancen auch genutzt.
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Begonnen habe ich mit einer Wintersaison am Arlberg, was sehr spannend war,
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besonders das erste Mal von daheim wegzukommen und viel Neuland zu sehen.
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Das Erste war nach der Lehrausbildung auch wirklich zu sehen, wie geht es anders wo ab.
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Es hat sehr viel Spaß gemacht, muss ich sagen.
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Danach wollte ich die Schifffahrt ausprobieren.
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Ich bin auf MS Europa gekommen als Servicekraft, als Weinstewardess und habe die Welt bereist.
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So schon die Gastronomie ist, mit dem Reisen alles auszunutzen, aber die sozialen Kontakte, auch Freund, Freunde natürlich.
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Es ist dann wirklich sehr schön heimzukommen.
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Wir beginnen am Vormittag das Restaurant vorzubereiten. Decken wieder ein.
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Bereiten dann auch, was im Großteil unter die Aufgabe der Sommeliers fällt, die Weine vor.
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Das Mittagsmenü in der Küche wird abgesprochen.
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Dann haben wir zu Mittag den Service und abends geht es weiter.
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Die Vorbereitungsarbeiten und dann die Nacharbeiten, Bestellungen, hin und her,
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aber das Schönste an unserem Job ist dann die Arbeit am Gast.
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Es steht das Gastfreundliche an ganz oberster Stelle. Der Umgang mit dem Menschen.
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Soziale Kompetenz einfach ein bisschen zu haben. Man ist so viel unter Leuten, das ist der wichtigste Teil davon.
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Der Spaß, die Freude dabei, also das ist mir wirklich das Allerwichtigste.
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Man merkt, man ist selber mit Engagement dabei.
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Das ist, glaube ich, egal in welcher Branche, man kennt den Leuten an, ob sie gerne drinnen sitzen.
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Das Verantwortungsvolle oder wie soll man sagen die Herausforderung bei uns sehe ich darin,
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dass man die Gäste einfach abfängt, wenn sie reinkommen.
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Der eine ist gerade deprimiert. Der Nächste freut sich auf einen schönen Abend.
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Der Nächste hat selber gerade eine Aufregung vor sich oder wie auch immer.
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Es ist einfach die Gäste bis zum Ende des Abends so hinzubekommen
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oder mit ihnen einfach ein Gespräch oder eine persönliche Ebene aufzubauen,
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dass man dann wirklich sagt, sie haben einen schönen Abend und sie gehen glücklich wieder raus bei uns.
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Die besondere Herausforderung ist immer das, wenn ein grantiger Gast das Restaurant betritt,
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dass man ihn mittels den einfachsten Sachen, mittels einem kleinen Lächeln
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und natürlich den Wunsch von den Augen ablesen, einfach dazu bringt,
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dass er dann lächelnd und glücklich das Restaurant wieder verlässt.
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Man muss sich wirklich konzentrieren. Man muss voll bei der Sache sein,
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um das Richtige zu tun und manchmal muss man auch schnell schalten.
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Das heißt, emotionale Intelligenz ist absolut ein großer Vorteil,
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weil was mache ich, wenn jetzt einer kommt, der eigentlich für morgen reserviert hat
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und heute aber schon dasteht oder solche Sachen.
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Oder was mache ich, was auch spannend ist, wenn plötzlich Hollywood vor der Tür steht.
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Man muss immer Ruhe bewahren und immer schauen und natürlich auch auf die anderen Gäste,
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die können nichts dafür, dass da jetzt nicht ein großer Tumult aufkommt.
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Am stressigsten ist, wenn sie alle auf einmal kommen. Da sind wir natürlich immer sehr gefordert.
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Natürlich auch, was essen die Gäste. Wenn sie alle einheitlich essen, alle einen Wein, ist es natürlich um einiges leichter.
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Aber der zeitliche Ablauf, es ist wirklich jeden Abend etwas anderes.
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Der Klassiker ist eine leichte Differenz zwischen Küche und Service.
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Aber das ist auch immer, wie man mit den anderen umgeht, so wie man reinschreit, so kommt es zurück.
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Jeder gibt Gas auf gut Deutsch. Danach setzt man sich wieder zusammen
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und geht gemütlich noch auf einen Kaffee.
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Aber in der Zeit, wenn es stressig ist, da muss einfach jeder funktionieren.
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Die Belastungen sind natürlich die Arbeitszeiten und das viele Laufen.
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Aber das ist immer Einteilungssache. Sprich jetzt auch auf die Arbeitszeiten bezogen.
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Uns geht es hier noch sehr gut im Esszimmer. Wir haben jeden Sonntag auch noch unseren Ruhetag.
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Natürlich muss man sich das Privatleben mit Freunden so arrangieren,
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dass man sich dann auch die Zeit nimmt und auch unter Woche sich dann trifft.
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Wenn man in Richtung Saisonarbeit oder Auslandspraktikum, Auslandssemester geht,
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das wird natürlich schon schwieriger.
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Wir haben einen Küchen- und Servicelehrling, der jetzt demnächst auch zu uns kommt.
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Das ist mir schon wichtig und ist mir auch selber ein Anliegen, dass man eine gute Ausbildung macht mit ihnen.
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Dass man ihnen wirklich so vielschichtig wie möglich den Beruf zeigt und aufzeigt,
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und sie dann einfach selber entscheiden können, wo wollen sie hingehen, was macht ihnen Spaß.
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Ich sage immer, wenn man was lernen will, dann kann man alles lernen.
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Man muss einfach die große Voraussetzung haben bereit zu sein zu arbeiten,
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wenn andere frei haben, für andere zu arbeiten.
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Im Service ist es einfach so, man muss schon ein bisschen dienen auch können.
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Das ist immer eine Persönlichkeitsfrage.
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Es ist einfach auch so, dass man ein Selbstbewusstsein haben sollte,
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wobei man das, wenn man als junger Mensch anfängt, schon irgendwann einmal bekommt.
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Man darf keine Angst haben.
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Was mir persönlich sehr viel Spaß macht, ist einfach der Umgang mit den Menschen, der Kontakt zu den Leuten.
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Es wird nie langweilig. Es ist immer was los bei uns.
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Es ist einfach so breit gefächert, besonders bei uns im Service.
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Man kann sich viel spezialisieren. Es sind die Möglichkeiten sehr offen.
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Man kann so viele Schulungen und alles schon nebenbei machen,
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was man jetzt auch an Zusatzausbildungen schon in der Berufsschule nutzen kann.
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Es gibt Barista Schulungen, zum Thema Wein gibt es jede Menge, auch Barkurse, sprich Cocktails
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und da ist natürlich immer schon schön, wenn man sich dann in der Berufsschule
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oder schon während der Ausbildung dafür interessiert und das Angebot auch nutzt.
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Bei uns ist nicht nur Essen servieren, Aufdecken, Gläser polieren,
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sondern es geht auch, wir bieten eine alkoholfreie Begleitung, wenn jemand einmal keinen Wein trinken will.
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Es gibt verschiedene Biersorten. Man kann ein Bierseminar machen.
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Es ist eigentlich für jeden was dabei. Der eine Mitarbeiter isst gerne Käse.
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Der macht dann eine Käseschulung. Der andere trinkt gerne einen Schnaps.
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Der macht dann eine Schnapsschulung. Dann gibt es verschiedene Whiskey.
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Also es ist eine unglaubliche Vielfalt. Das Thema Wein ist jedes Jahr ein neues Thema,
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weil jeder Weinjahrgang anders ist. Es sind die Jahrgänge grundverschieden.
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Ich bin verantwortlich für den Weineinkauf, für die Speisenbegleitung vom Wein und die Lagerhaltung.
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Es ist viel zum Lernen, weil man lernt nie aus. Man muss wirklich extremes Interesse daran haben.
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Ich denke einfach, das ist ein wahnsinnig spannender Beruf und es ist einfach toll
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und Wein ist einfach ein schönes Produkt, was ein Eigenleben hat.
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Ich finde immer besonders wichtig, dass man den Geschmack des Gastes berücksichtig.
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Es gibt viele Gäste, die haben ihren Weinstil und möchten den gerne beibehalten.
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Natürlich ist es auch immer wichtig zu versuchen, sie für etwas Neues zu begeistern.
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Es gibt einige Grundregeln, die man bei der Speisenbegleitung berücksichtigen kann
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und was mir ganz wichtig ist, dass wir immer neue Sachen, dass wir viele neue Winzer,
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dass wir unseren Gästen immer etwas Neues bieten.
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Mit dem Käse bin ich hier im Betrieb hineingewachsen.
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Ich habe das schon einmal kurz an Board von der MS Europa angeschnitten.
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Aber speziell jetzt hier im Betrieb, wo ich dann auch für den Einkauf zuständig bin,
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wo man sich dann selber erkundigt, selber sich reinliest.
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Es ist ein Beruf, der sehr viel Intelligenz erfordert. Das Image ist nur einfach so schlecht.
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Das ist finde ich total schade.
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Es ist einfach so, dass man ein Essen so oder so servieren kann.
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Es geht nicht nur darum, dass der Teller von der Küche auf den Tisch befördert wird.
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Sondern da gehören noch so viel mehr dazu.
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Bei Bewerbungen achten wir sehr darauf, dass dieses Gefühl,
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das man jemanden gegenüberbringt beim Vorstellungsgespräch, einfach stimmt.
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Dass man ein nettes Wesen hat, dass man zugänglich ist und bereit ist,
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mit uns gemeinsam, weil es ist eine Teamarbeit.
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Es arbeitet nicht nur einer, sondern es sind sehr viele beteiligt daran, dass ein Gast einen schönen Abend hat.
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Die Welt steht uns offen. In der Gastronomie ist es wirklich leicht einen guten Job zu finden.
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Das Schöne an der Branche ist das, sie können überall hin.
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Sie machen eine Lehre als Restaurantfachmann oder Restaurantfachfrau oder Koch oder Kellner.
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Es ist ganz egal. Sie haben alle Möglichkeiten. Sie können die ganz Welt bereisen.
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Informieren, informieren, informieren. Ich glaube, es gibt genug Betriebe, die ein Schnuppern anbieten.
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Einfach reinschauen in den Job, zwei, drei Tage mit dem Service verbringen, mit der Küche mitlaufen.
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Es ist sicher spannend und es hilft auf jeden Fall weiter.