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Fliegen war schon immer mein Traum.
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Ich habe aber gesagt, ich möchte das Studium abschließen, weil man weiß nie, was passiert.
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Dann habe ich in Klagenfurt BWL und technische Mathematik begonnen.
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Natürlich vorher zuerst Volksschule, Hauptschule in Graz
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und dann bin ich in eine HTL gegangen für Automatisierungstechnik.
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Ich habe diese aber leider abgebrochen nach der Vierten dummerweise.
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Ich habe dann aber die Abendmatura nachgemacht und Gott sei Dank kein Jahr verloren.
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Ich muss sagen, ich habe mich wirklich lange damit auseinandergesetzt.
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Ich habe mit 16 oder so angefangen passende Flugschulen zu suchen.
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Es gibt die private Ausbildung, wie es wir hier machen. Man kann es auch bei einer Airline versuchen.
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Das heißt, man muss einzelne Selektionsstufen bestehen
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und dann hat man das Glück, dass man direkt bei einer Airline die Ausbildung macht
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und wenn Bedarf da ist, sofort einen Job bekommt.
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Es ist viel. Es ist wirklich viel zum Lernen vor allem in der privaten Ausbildung.
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Man muss wirklich ehrgeizig sein und wirklich sagen, ich lerne jetzt. Aber es macht richtig Spaß.
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Vor allem was für mich der Unterschied ist zum Studium,
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weil ich das jetzt vergleichen kann, man weiß, wofür man lernt.
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Aber du musst das Medical, also den Gesundheitscheck bestehen.
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Das heiß Medical Klasse 1. Wie es bei mir ist bei den Augen höchstens 3 Dioptrien.
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Bei der privaten Ausbildung gibt es die Anforderung nicht mit den 3 Dioptrie.
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Dann ist das Problem, die Airlines haben die Kriterien, man darf nicht mehr als 3 Dioptrien haben.
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Und die Matura, also für die private Ausbildung muss man sie nicht haben, aber die Airlines verlangen sie.
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Sie müssen irgendwie selektieren und da muss man Abitur, Matura haben.
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Man muss echt teamfähig sein. Das ist, glaube ich, wirklich eines der wichtigsten Sachen,
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dass man wirklich im Team arbeiten kann, weil als Einzelkämpfer passt es nicht.
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Zum Beruf Pilot gehört einfach, dass man teamfähig ist.
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Man steigt natürlich als Copilot ein und dann ist natürlich das Höchste Kapitän werden oder Flottenchef.
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Aber grundsätzlich von der Ausbildung selbst ist ATPL, CPL das Höchste.
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Du darfst nicht so wie beim Auto, nicht in jeden Flieger setzen und du fliegst los.
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Sondern du musst eine Schulung auf dem Flieger machen.
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Du fliegst dann eigentlich, solange du eine neue Schulung machst, immer denselben Flieger.
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Als Erstes würde ich es immer bei einer Airline versuchen.
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Wenn man es privat macht, man muss es sich wirklich gut überlegen
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und vor allem wirklich wissen, hat man das Geld oder hat man es nicht.
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Jede Ausbildung kostet, auch wenn du studierst. Auch wenn du 3, 4 Jahre oder noch länger studierst.
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Wenn du Medizin studierst, brauchst du ewig.
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Hier die Ausbildung dauert 2 Jahre und du weißt, du verdienst dann gut.
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Ich würde mich jetzt davon nicht wirklich abschrecken lassen,
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wenn die Möglichkeit besteht, dass das Geld aufkommt.
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Ich finde, das Wichtigste ist, dass man an sich selbst glaubt.
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Ich habe es bei meinen Großeltern gemerkt. Es ist schon anstrengend, haben sie gesagt.
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Ich habe gesagt, nein, ich schaffe das.
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Als ich erzähle, dass ich es schaffe und jetzt sind sie extrem stolz auf mich.
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Das ist das, was ich will. Ich will reisen. Die Technik war sowieso schon immer meins.
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Somit habe ich gesagt, ich möchte Pilotin werden.
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Machen, einfach machen. Wenn es der Traum ist und man es wirklich möchte, einfach machen.
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Fliegen ist das Schönste, das es gibt.
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Sogar Flieger putzen macht Spaß, weil man weiß es ist dein Baby,
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also das ist das, womit du in der Luft bist und sogar das macht Spaß.
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Also grundsätzlich die Abkürzung für den Berufspilotenschein ist der sogenannte CPL, Commercial Pilot License,
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die den Abgängern ermöglicht in der kommerziellen Luftfahrt tätig zu werden
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hauptsächlich als Copiloten im Bereich der gewerblichen Luftfahrt.
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Es gibt dann noch den Linienpilotenschein ATPL, Airline Transport Pilot License.
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Die Arbeitssprache für die Luftfahrt grundsätzlich ist die englische Sprache.
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Metrologie ist eines der umfangreichsten Themen, auch schon deshalb sehr umfangreich,
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weil es eine der wenigen Geschichten ist, die man verstehen muss
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und die man als Pilot nicht beeinflussen kann.
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Das heißt, das Verständnis des Wetters ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur sicheren Bewegung in der Luft.
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Gerade der Pilotenberuf ist ein sehr internationaler,
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weil die Lizenzen auch international gültig sind und auch anerkannt werden.
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Das heißt, die Bereitschaft zum Ortswechsel, die Bereitschaft international zu leben,
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ist definitiv auch eine Voraussetzung, um hier in dem Job alt zu werden
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und sich in Richtung Pension entwickeln zu können.
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Es ist definitiv so, dass viele von der Luftfahrt träumen, aber viele den Schritt nicht wagen in diese Richtung.
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Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, es lohnt sich. Es ist ein wunderschöner Job.
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Es ist ein wunderschönes Arbeiten und ich möchte nichts anderes machen.
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Wir unterstützen dahingehend die Neuanfänger, wenn man so will, um auch in diesem Bereich abzuklären,
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kann die Ausbildung bis zum Ende überhaupt vollzogen werden mit den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung stehen
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beziehungsweise gibt es Möglichkeiten einer Finanzierung.
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Da gibt es Ausbildungsfinanzierungen über diverse Banken, die auch am Bausparsektor aktiv sind,
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wo man eben Studienkredite bekommt.
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Das Ganze betrachten muss man natürlich schon über eine Lebensspanne, sage ich jetzt einmal.
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Das ist die eine Sache. Ein guter Mix, würde ich sagen, ist, man sollte maximal 60% wirklich fremdfinanzieren.
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Einen Teil muss man einfach entweder angespart haben oder man bekommt Unterstützung von den Eltern.
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Weil es dann einfach zu aufwendig und die Raten zu hoch werden.
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Gerade am Anfang, wo man noch weniger verdient,
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ist es dann einfach schwierig, das Leben sich leisten zu können.
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Die Luftfahrtbranche ist immer sehr starken Schwankungen unterzogen
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und soweit ich das beobachten kann jetzt aus meiner Erfahrung, werden die Zyklen immer kürzer.
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Das große Wachstum findet natürlich in Asien und im Nahen Osten statt.
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Aber ich denke doch, dass auch aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge und der Abgänge,
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die aufgrund der Pensionierungen stattfinden, der Bedarf weiterhin auch in Europa gegeben sein wird.
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Also es kommt ein bisschen darauf an, wann dieser Wunsch entsteht.
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Ist der Wunsch sehr früh da, dann kann man natürlich mit dem Segelfliegen anfangen.
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Ist es eher ein bisschen später zum Ende hin der Matura oder des Abiturs,
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einfach genau recherchieren, was gibt es für Wege ins Cockpit,
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was für Flugschulen gibt es, was für Airlines gibt es.
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Man arbeitet nicht so wie in anderen normalen Berufen von Montag bis Freitag,
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sondern es ist eher, dass man auch am Wochenende arbeitet
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und gerade dann, wenn eigentlich der Freundeskreis frei hat oder was unternehmen möchte zum Wochenende.
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Ansonsten mit dem frühen Aufstehen ist es doch manchmal ein bisschen schwierig.
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Es ist sowohl von den Destinationen her, dass man dort unterschiedliche Strecken fliegt.
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Es ist aber auch so, dass man nicht immer mit den gleichen Leuten zu tun hat.
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Das Personal vorne im Cockpit und auch hinten in der Kabine ändert sich mit jedem Flug.
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Da ist es dann nie langweilig.
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Aber es gibt auch Airlines, wenn ich jetzt an den Cargobereich denke, wo vorwiegend nachts geflogen wird,
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da ist es natürlich auch so, dass man abends um 22 Uhr eincheckt und losfliegt
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und dann frühmorgens um 11 Uhr oder so erst wieder landet.
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Der Businessbereich ist nicht außen vorzuhalten.
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Da ist es dann so, dass man nach dem Kunden sich orientieren muss.
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Ich denke, diese Dienstzeit, diese sehr flexiblen Dienstzeiten, das ist doch,
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was man nicht unterschätzen sollte und auch das Leben manchmal aus dem Koffer.
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Das Verantwortungsvollste würde ich dann sagen ist, wenn man unter hohem Zeitdruck steht
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und ziemlich viele Sachen parallel und hintereinander abzuarbeiten hat,
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dass man dort immer wieder schnell wechseln kann zwischen,
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jetzt fahre ich so ein bisschen runter und mache nicht ganz so viel. Der Autopilot fliegt.
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Dann aber wieder, wenn es brenzlig wird oder wenn mehr gefordert ist gerade beim Starten und Landen,
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dass man dann schnell wieder hochspulen kann und dort 100% geben kann.
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Es passieren sicherlich einmal Fehler, aber dadurch dass das alles so gestrickt ist von den Abläufen her,
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dass dort immer ein Fallnetz, ein Fangnetz ist, was einen auffängt,
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wo man sagt, da habe ich was verpasst, das müssen wir nachholen
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und deshalb ist man auch zu zweit vorne drinnen, dass man dort die Fehler ausbügelt.
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Zum einen ist nicht jeder Tag wie der andere. Das Wetter ändert sich ständig.
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Da muss man immer wieder das Ganze einbeziehen. Die Flugplätze ändern sich.
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Es ist natürlich auch schön, im trüben November über die Wolkendecke zu steigen und dann die Sonnen zu sehen.
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Es ist sehr abwechslungsreich, würde ich sagen.
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Es ist jetzt 14 Jahre her, seit ich die Airline gegründet habe.
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Von dort fliegen wir nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf täglich zwei Tagesverbindungen.
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Natürlich nehmen wir lieber Leute auf, die nicht tausende Stunden haben und von woanders kommen,
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sondern die wir selber ausbilden können.
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Bei uns werden Kapitäne eigentlich immer aus den eigenen Reihen hochgezogen.
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Zuerst First Officer, dann nach gewissen Flugstunden, also mindestens 2.000 Flugstunden,
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kann man Kapitän werden, wenn eine Stelle frei ist.
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Dann wissen wir schon, wie ist dieser Mensch, diese Frau, dieser Mann
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und dann können wir die Schulung zum Kapitän sehr viel leichter durchführen.
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Alle halben Jahre gehen alle Piloten auf den Simulator,
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um Ausnahmesituationen zu testen, die hoffentlich nie vorkommen,
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aber die sie können müssen auf Knopfdruck.
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Rauch in der Kabine ist etwas ganz normales für die, oder ein Triebwerk bleibt stehen.
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Das ist Zeitverständigkeit. Nur das muss man üben.
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Wenn es irgendeinmal auftreten soll, muss das genauso eine Selbstverständlichkeit sein wie im Training.
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Ich glaube, dass gerade bei Piloten es ein sehr guter Hemmschuh ist.
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Denn Pilot muss man wirklich mögen. Das muss man mit ganzem Herzen wollen. Das ist man ein Leben lang.
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Da muss ich Ihnen sagen, dass diese Hürde den jungen Leuten zeigt,
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mache ich alle Anstrengungen, um es zu erreichen, bringe ich das Geld auf,
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indem ich mich nebenberuflich da oder dort beschäftige oder tue ich es nicht.
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Ich glaube, es ist eine sehr gute Selektion und es ist nicht so,
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dass junge Leute, die weniger Geld haben, weniger Pilot werden können. Das stimmt überhaupt nicht.
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Es zeigt die Begeisterung, dass irgendeine Oma sich findet, die ein bisschen mithilft
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oder eben das gearbeitet wird dafür und was man so schwer erreicht, das macht man dann auch gerne.